friendship... only?
Fähigkeiten geerbt.
»Die Beerdigung muss organisiert werden«, meldete sich mein Vater das erste Mal richtig zu Wort, als wir alle zusammen am Esstisch saßen. Seine Stimme klang schrecklich monoton.
Das Wort Beerdigung versetzte uns einen heftigen Dämpfer. Es machte alles so real.
»Ich werde das übernehmen«, brach Sam die erdrückende Stille.
»Nein«, sagte ich verwirrt. »Das können wir nicht von dir verlangen. « Mein Bruder und Vater stimmten mir mit einem Nicken zu.
»Ihr habt es mit keinem Wort von mir verlangt«, stellte Sam fest. »Ich werde die Planung von Julias Beerdigung übernehmen. «
»Ok, aber ich werde dir helfen«, stimmte ich zu.
Drei Tage später war es dann soweit. Die Tage davor hatte ich kaum geschlafen, denn die Vorbereitungen hatten uns allen die Kraft geraubt. Deshalb sahen wir in unserer schwarzen Friedhofskleidung noch bleicher aus als sonst. Der Maple Grove Friedhof war voll von Menschen, die meiner Mutter die letzte Ehre erweisen wollten. Grace und Emma kamen sofort auf mich zugeeilt und umarmten mich und auch Nathan war da gewesen. Während der Rede des Pfarrers versuchte ich nicht wieder zu heulen und schaffte das auch einigermaßen. Ab und zu verlief sich dann aber doch eine Träne auf meiner Wange, mehr konnte man von mir aber nicht erwarten, vor allem nicht als meine Mutter im Sarg in ihr Grab gelassen wurde. Ich wäre ihr am liebsten hinterher gesprungen. Das war besser als ohne sie den Friedhof verlassen zu müssen. Es war hart den ganzen Tag das Beileid ausgesprochen zu bekommen. Klar, die Leute meinten es gut aber mir wäre es lieber gewesen sie hätte uns nur mitfühlend zugenickt. Nach der Beerdigung fuhren wir nach Hause. Sam sah uns immer mal wieder besorgt an, denn keiner von uns sagte auch nur ein Wort bis wir zu Hause waren. Dort blieb uns nichts anderes übrig als uns mit den Gästen zu unterhalten. Am Abend war dann alles vorbei. Ich und alle anderen waren fix und fertig. Das war der wohl schlimmste und anstrengendste Tag in meinem Leben gewesen und ich war froh, dass ich nach Hause gehen konnte, nachdem ich meinem Vater und Bruder geholfen hatte aufzuräumen.
»Ich komme mit dir«, sagte Sam, kurz vor der Stadion an der ich aussteigen musste.
»Nein, das ist wirklich nicht nötig«, sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange, als sich die Türe der Subway geöffnet hatte.
»Danke«, sagte ich und war schon fast aus der Türe. »Für alles. «
Ich war in meiner Wohnung und eilte sofort ins Bad. Ich wollte diesen Tag mit einer Dusche von mir waschen. Während das warme Wasser meinen Körper herunterfloss, gingen mir die letzten Bilder meiner Mutter durch den Kopf. Ich verkraftete es einfach nicht. Das würde ich nie schaffen. Vor Verzweiflung fing ich an zu schreien und lies mich, an der Wand, zu Boden sinken. Meine Hände fest um meine Beine geschlungen, heulte ich mir die Seele aus dem Leib. Dabei schluckte ich Wasser und musste fürchterlich husten. Ich war am Ende.
Plötzlich öffnete sich die Türe und Sam stand in meinem Badezimmer. Bei seinem Anblick, verschlimmerte sich mein Heulen. Ich war ein Frack und mein bester Freund musste immer wieder für mich da sein. Ich wollte stark sein, wollte nicht mehr weinen aber es funktionierte einfach nicht.
Sam setzte sich neben mich und legte seine Arme um mich. An seiner Brust heulte ich mich eine ganze Stunde aus. Erst nach dieser Zeit hatte ich es geschafft mich wieder etwas zu beruhigen. Sam hatte irgendwann mal das Wasser ausgestellt, wir waren aber trotzdem vom Wasser durchnässt gewesen. Bei mir war es nicht so schlimm, denn ich war nackt gewesen aber Sam hatte sich in seinem teuren Anzug zu mir unter den Wasserstrahl gesetzt.
»Du zitterst«, sagte er und richtete sich sofort auf um mir ein Handtuch zu holen. Er breitete es aus und stand vor mir. Kurz wartete er, dann beugte er sich zu mir runter, legte mir das Handtuch um die Vorderseite meins Körpers und hob mich hoch. Während ich stand, wurde ich vollständig eingewickelt und Sam strich mir, mit beiden Händen, die Haare aus dem Gesicht.
»Du hast heute noch nichts gegessen. Während du dir etwas anziehst, mache ich uns etwas zum Essen. Komm in die Küche sobald du soweit bist, ich denke ich werde deine Hilfe brauchen. « Sam lächelte mich aufmunternd an und gab mir einen liebevollen Kuss nahe meiner Lippen. Ich nickte und ging in mein Schlafzimmer.
Ich klaubte meine Klamotten zusammen und Sam holte sich aus meinem Schrank etwas von
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