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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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Arm, als sie mit unsicheren Schritten auf die Leiche zu ging. Peer Nielsen hingegen blieb neben dem Rechtsmediziner am Eingang stehen. Je näher sie dem Aufgebahrten kamen, umso heftiger wurde Erika Matzen von Schluchzern geschüttelt. »Heinrich«, presste sie schließlich hervor, als sie neben der Bahre stand, auf ihren toten Ehemann blickte und dem unbekannten Toten aus dem Volkspark einen Namen gab.

7. Kapitel
    »Euer Querulant scheint ein ziemliches Früchtchen zu sein«, bemerkte Haie grinsend, als sie am Frühstückstisch saßen und er Tom einen Kaffee eingoss.
    »Wieso?« Haie berichtete, was er von Uwe Mommsen über Heinrich Matzen erfahren hatte. »Na, hab ich doch gesagt, dass das ein arrogantes Arschloch ist.«
    »Tom!«, ermahnte Haie ihn mit einem Seitenblick auf Niklas.
    »Aber stimmt doch«, maulte der Freund. »Erst letzte Woche hat er sich bei uns im Büro wieder aufgeführt. Das kannst du dir nicht vorstellen. Ob wir ihn veräppeln wollten mit dem Angebot.«
    »War das denn so schlecht?«
    »Ach Quatsch«, verteidigte Tom seinen Chef. »Harry Leibnitz hat sich weiter aus dem Fenster gelehnt, als er es sich erlauben kann.«
    »Und das geht?« Haie verstand nicht viel von derlei Geschäften.
    »Naja, deswegen ist er am Donnerstag nach Kiel zur Bank gefahren.«
    »Aha.« Haie köpfte sein Frühstücksei.
    »Wenn der nicht langsam verkauft, wird es nämlich echt eng.«
    »Aber vielleicht hätte man das auch vorher klären sollen.« Haie konnte die Einheimischen gut verstehen. Schließlich ging es hier um das Zuhause der Menschen, das durfte man nicht vergessen. »Aber trotzdem finde ich es merkwürdig, dass der so sang- und klanglos in Hamburg verschwunden ist. Nicht mal telefonisch war der mehr erreichbar.«
    »Ich finde es viel verwunderlicher, dass seine Frau ohne ihn nach Hause gefahren ist.« Obwohl Tom einen Teil seiner Kindheit in Nordfriesland verbracht hatte und auch jetzt schon wieder einige Jahre hier lebte, verwunderte ihn die sture Art der Friesen. Haie hatte da mehr Verständnis.
    »Aber was hätte sie denn tun sollen?«
    »Nach ihm suchen?«
    »Und wo?«
    »Ach«, brach Tom die ihm sinnlos erscheinende Diskussion ab. »Auf jeden Fall passt das Verhalten zu ihm.« Doch Haie beschäftigte nach wie vor die Frage, was der Rentner in Hamburg getrieben hatte. Die Annahme von Uwe Mommsen, der Vermisste hätte sich auf der Reeperbahn vergnügt, erschien ihm recht abwegig. Doch auch Tom traute dem störrischen Rentner solch eine Aktion durchaus zu. »Wer weiß, ob der nicht regelmäßig nach Hamburg gefahren ist. Den halte ich zu allem fähig.«

    Dirk Thamsen und Peer Nielsen hatten Erika Matzen untergehakt und trugen sie beinahe aus dem Andachtsraum. Nachdem sie ihren Mann identifiziert hatte, war sie leicht zusammengesackt. Nur Thamsens schnellem Reaktionsvermögen war es zu verdanken, dass sie nicht vornüber auf den Leichnam gekippt war. Im Flur standen zwei Stühle, auf einen davon setzten sie die Rentnerin, die immer noch schluchzte. Peer Nielsen lief los, um ein Glas Wasser zu besorgen, während Thamsen neben der Frau saß und stumm ihre Hand hielt. Der Schock schien tief zu sitzen. Hätte er die Frau vielleicht doch besser vorbereiten sollen auf das, was sie an diesem Tag erwartete? Insgeheim hatten sie gewusst, dass der Tote Heinrich Matzen war.
    »Hier.« Peer Nielsen reichte Erika Matzen ein Wasserglas, das sie ihm beinahe aus der Hand riss. Gierig trank sie einige Schlucke, klammerte sich förmlich an das Glas.
    Thamsen stand auf, nachdem Erika Matzen seine Hand losgelassen hatte, und zog den Kollegen ein Stück zur Seite. »Nun, da wir wissen, dass der Tote Heinrich Matzen ist – was habt ihr sonst noch?«, fragte er Nielsen flüsternd. »Bisher nicht viel.«
    »Hm«, kommentierte Thamsen diesen Umstand und überlegte, ob er seine Unterstützung anbieten sollte. Eigentlich war das hier nicht sein Bereich und seine Leute in Niebüll hatten genug um die Ohren. Aber immerhin stammte das Opfer aus Dagebüll. Was, wenn der Täter aus dem Umfeld des Toten kam? »Soll ich mich mal ein wenig umhören?«, bot er dem Kollegen daher an. »Kann ja nicht schaden. Wie gesagt, bisher haben wir nichts. Keine Zeugen, keine Spuren, nicht einmal die Todesursache ist klar.«
    »Aber ich dachte, der Mann ist erschlagen worden?« Peer Nielsen zuckte mit den Schultern. Dr. Choui hatte ihm gleich, als er dessen Büro betreten hatte, gesagt, dass er keine Ergebnisse hatte. »Der Schlag auf den Kopf war

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