Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
Vom Netzwerk:
Erwarten auf seine Frage mit den Schultern zuckte. Es war kein Ausdruck von Ratlosigkeit, eher eine Trotzreaktion. Dirk wunderte sich über sich selbst. Eigentlich fühlte sich der Gedanke nicht so schlecht an. Dörte und er und ein Baby. Nur, was würden Anne und Timo sagen? Er steckte die Tablette in den Mund, beugte sich zum Wasserhahn vor und trank ein paar Schlucke. Anne würde sich riesig freuen. Ebenso wie seine Mutter, die nicht mehr mit einem weiteren Enkelkind gerechnet hatte. Magda Thamsen war mit Leib und Seele Oma. Mit ihrer Unterstützung konnte er rechnen. Aber Timo? Dirk war sich unsicher, wie sein fast erwachsener Sohn auf ein Geschwisterchen reagieren würde. Er ging hinüber in die Küche und bereitete ein Frühstück für Dörte und sich, das er auf einem Tablett ins Wohnzimmer trug. Dörte war mittlerweile aufgewacht und sah ihn ängstlich an. Er stellte das Servierbrett auf dem Tisch ab, beugte sich zu ihr und strahlte sie an.
    »Guten Morgen, Geliebte« flüsterte er, während er ihr tief in die Augen blickte. »Und Mutter meines Kindes!«

    »Soweit zu Paul Schlüter«, schloss Peer Nielsen den Bericht über die Neuigkeiten. Er hatte gleich nach seiner Rückkehr aus Bahrenfeld eine Besprechung einberufen und seine Mitarbeiter über die Festnahme des Kioskbesitzers informiert. »Ich möchte, dass ihr versucht, das Handy aufzutreiben. Angeblich hat Schlüter es an einen Händler auf der Reeperbahn verkauft.« Vielleicht hatten sie Glück und konnten über die gespeicherten Daten herausfinden, mit wem Heinrich Matzen sich im Volkspark getroffen hatte. »Gibt es sonst etwas Neues?« Die anderen Beamten hatten die Köpfe geschüttelt. »Hat der Niebüller Kollege sich gemeldet?« Wieder Kopfschütteln. Sie warteten in dem Fall der toten Witwe auf die Obduktionsergebnisse. Sollte sich herausstellen, dass die Frau auf die gleiche Art und Weise wie ihr Mann ums Leben gekommen war, würden sie noch enger zusammenarbeiten müssen. Er beendete die Versammlung und ging in sein Büro. Ein Anruf in Abwesenheit blinkte auf dem Display seines Handys, doch es war nicht Thamsen, der versucht hatte ihn zu erreichen, sondern Sören.
    »Ich habe heute Nachmittag einen Termin in Alsterdorf. Wollen wir vorher zusammen etwas essen?« Peer war dankbar für den Vorschlag. Momentan konnte er nicht viel mehr tun, als zu warten, da kam ihm ein Treffen mit seinem besten Freund gerade recht.
    »Halb eins beim Italiener?«

    Haie machte heute schon mittags Feierabend und radelte mit Niklas und Badesachen im Gepäck nach Dagebüll. Tom musste heute Nachmittag arbeiten, aber wollte eventuell an den Badedeich nachkommen. Das Wetter war herrlich, wieder ein Tag ohne ein Wölkchen am tiefblauen Himmel und nur leichtem Wind. Haie radelte durch den Kleiseerkoog, vorbei an Blocksberg. Kurz vor Dagebüll Kirche stoppte er am Bahnübergang, da die Kleinbahn pfeifenderweise ihren Weg querte. Er musste unweigerlich an die Sagensammlung von Rudolf Muuß denken, die er sich vor Kurzem ohne Toms Wissen aus Marlenes Regal genommen hatte. In dem Büchlein schrieb der einstige Pastor, dass jemand in Deezbüll lange, bevor es die Bahnverbindung zwischen Niebüll und Dagebüll gegeben hatte, die Kleinbahn wie eine Kette von Lichtern hatte vorbeifahren sehen. Der Betreffende konnte sich diese Erscheinung jedoch nicht erklären und starb noch vor dem Baubeginn der Bahnstrecke. Die Kleinbahn ein Geisterzug? Er grinste. Das Warnsignal erlosch und Haie stieg wieder auf sein Fahrrad. Seit Niklas groß genug für den Kindersitz war, fuhr er ein Hollandrad, wenn er den Kleinen mitnahm. Er hatte es gebraucht erstanden, da eine Montage des Fahrradsitzes auf sein Mountainbike nicht möglich war. Im Hafen angekommen, bog er jedoch nicht vor dem Strandhotel zum Badedeich ab, sondern fuhr weiter auf die Mole. Hier herrschte emsiger Betrieb. Eine Fähre aus Wyk hatte angelegt und die Passagiere verließen das Schiff – zu Fuß oder mit dem Wagen. Zeitgleich warteten wieder etliche Reihen von Autos auf eine Verladung. Es war Sommer und in einigen Bundesländern Ferien. Föhr und Amrum waren beliebte Urlaubsziele und zu dieser Zeit so gut wie ausgebucht. Haie stieg ab, hob Niklas aus dem Sitz und schloss das Fahrrad an einem Geländer an. Dann ging er mit dem Jungen hinüber zum Anleger. Eine Weile betrachteten sie das bunte Treiben im Hafen. Dann jedoch sah Niklas ein anderes Kind mit einem Eis vorübergehen.
    »Hm, Eia, Eia!« Mit seinem kurzen speckigen

Weitere Kostenlose Bücher