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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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Kontakte zu den Bewohnern Risum-Lindholms und Umgebung hatten sich das eine oder andere Mal als sehr hilfreich erwiesen. »Hier war neulich so ein Typ und hat sich nach den Matzens erkundigt!«
    »Wo?«
    »Na, hier in Dagebüll am Kiosk.« Haie hatte ganz vergessen, dass der Kommissar nicht wusste, wo er sich gerade befand. Aber er war derart aufgeregt über diese heiße Spur, hatte die Kioskbesitzerin sogar gefragt, ob sie ein Phantombild anfertigen könnte. »Sie meint aber, das sei schwierig, weil jeden Tag so viele Leute in der Saison vorbeikommen. Da kann sie sich nicht an jedes Gesicht erinnern. Außerdem hat der, so meint sie, Kappe und Sonnenbrille getragen.«
    »Aber das ist trotzdem eine heiße Spur!« Thamsen sprang vom Stuhl auf. »Ich komme!«
    Keine halbe Stunde später stoppte er seinen Wagen direkt vor dem Kiosk auf der Dagebüller Mole. Haie stand noch immer vor dem Tresen, Niklas lutschte mittlerweile an seinem zweiten Eis.
    »Wann war der Mann denn hier?«
    »Sonntag?«
    »Sind Sie sich sicher?«
    Die Frau wiegte den Kopf hin und her. »Sie sehen ja, was momentan los ist – und das jeden Tag. Da kommt man schnell mal mit den Wochentagen durcheinander.« Sie machte eine kurze Pause und schloss die Augen. »Doch«, nickte sie nach einer Weile, »es war Sonntag, ich hab die Margot mittags abgelöst, weil sie mich vormittags vertreten hat. Da hatte ich es so schlimm mit dem Kreislauf, dass ich nicht in die Gänge kam – und das war am Sonntag.«
    »Welche Margot?«, fragte Haie, aber Thamsen fuhr dazwischen.
    »Is doch völlig egal. Wichtiger ist, haben Sie etwas gesehen, bemerkt, woran erinnern Sie sich?«
    Wieder schloss die Verkäuferin die Augen, schüttelte aber dieses Mal kurz darauf den Kopf. »Tut mir leid. Der war dann auch ganz schnell wieder weg.«
    »Ich möchte trotzdem, dass Sie später in die Dienststelle kommen und mit einem meiner Kollegen ein Phantombild anfertigen.« Viel Hoffnung hatte er zwar nicht, aber dies war bisher eine der heißesten Spuren, die sie hatten.
    »Wie stellen Sie sich das denn vor? Ich kann hier unmöglich weg! Is doch Hochsaison«, krakeelte die Kioskbesitzerin.
    »Dann bitten Sie Margot, Sie abzulösen«, beendete Thamsen das Gespräch und drehte sich um. »Und du bist rein zufällig zum Eis essen hier vorbeigekommen?« Er blickte Haie an, dessen Wangen vor Aufregung glühten.
    »Naja, wir wollten baden, aber is ja kein Wasser da«, grinste er Thamsen an und deutete mit einem Kopfnicken Richtung Watt.
    »Und einen Gezeitenplan habt ihr nicht zu Hause?«
    »Doch, aber Helene hat gestern Tom erzählt, dass Heinrich früher zur See gefahren ist. Eigentlich habe ich mich mal umhören wollen, ob er im Hafen noch Kontakte zur Seefahrt gehabt hat.«
    »Zur See?« Thamsen kratzte sich am Kinn. »Ich rufe gleich mal Peer an. Der soll sich in Hamburg mal umhören!«

    Tom schob die Finanzunterlagen zusammen und packte die Akten in seine Tasche.
    »Die neue Kalkulation mache ich heute Abend fertig und maile Sie Ihnen.« Er wollte eine längere Pause einlegen, um Haie und Niklas am Badedeich zu treffen. Später konnte er dann zu Hause weiterarbeiten. Harry Leibnitz nickte. Tom stand auf und verabschiedete sich. Während er den Baucontainer verließ, klingelte das Telefon.
    »Ach, hallo Jost.« Tom verlangsamte seinen Schritt und blieb vor der Tür stehen. Würden die Erben nun dem Hausverkauf zustimmen? Gespannt lauschte er. »Was soll das heißen?«, schnaubte Harry Leibnitz, und sofort spürte Tom, dass es Probleme gab. Den wenigen Bemerkungen entnahm er, dass das Haus nicht verkauft werden konnte, solange die Ermittlungen nicht abgeschlossen waren. »Ja, aber wie lange soll das dauern?« Anscheinend war Jost Groß’ Prognose schlecht, denn kurz darauf hörte Tom, wie der Bauunternehmer den Hörer aufknallte. »Mist, der ganze Scheiß umsonst!«

    Peer hatte sich gerade einen Espresso bestellt, als sein Handy summte. Er blickte Sören entschuldigend an.
    »Nielsen?«
    Es war Thamsen, der ihn nicht nur über die Obduktionsergebnisse informierte, sondern ganz aufgeregt auch von der neuen Spur erzählte.
    »Also mit etwas Glück, ist das unser Mann!«, zählte Peer eins und eins zusammen.
    »Mit etwas Glück?«, lachte Thamsen höhnisch. Die Kioskbesitzerin konnte sich kaum an den Typen erinnern. Ein hilfreiches Phantombild würde es daher nicht geben – und wie sonst sollten sie ihn ausfindig machen? »Aber vielleicht kannst du dich mal im Hafen

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