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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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Haie konnte sich durchaus Zusammenhänge vorstellen.
    »Und Erika Matzen? Wieso haben sie die umgebracht?«, wollte Tom von Haie wissen.
    »Vielleicht wusste sie von den Geschäften ihres Mannes?« Haie malte sich gedanklich aus, wie Erika im Angesicht des Todes den Tätern immer wieder versichert hatte, nichts zu sagen. Es fiel ihm ganz leicht, sich die Frau, um ihr Leben bettelnd, vor den Mördern vorzustellen. Er hatte diesbezüglich wirklich eine blühende Fantasie.
    »So oder so«, beschloss Tom, dem diese Spekulationen nun doch zu weit gingen, »ich informiere Dirk über diese Verbindung nach Hamburg.« Er stand auf und lief ins Haus. Haie schob sich eine kleine Frikadelle mit Senf in den Mund und dachte weiter über Heinrich Matzens Vergangenheit nach. Er kannte den Mann aus Dagebüll nicht sonderlich gut. Und dass er einst zur See gefahren sein sollte, daran konnte Haie sich nicht erinnern. Er wusste nur, Heinrich Matzen hatte bis zu seiner Pensionierung im Dagebüller Hafen gearbeitet und war als Molenpapst bekannt gewesen. Aber vielleicht hatte er seine kriminellen Geschäfte auch nach seiner Zeit auf See weitergeführt? Genügend Verbindungen dürfte er gehabt haben. Und auch wenn Dagebüll kein Hafen von Welt war, aufs Meer hinaus kam man dort trotzdem. Haie kratzte sich am Ohr. Vielleicht sollte er sich mal im Hafen umhören? Oder generell in Dagebüll? Auch wenn er die Leute nicht alle so gut wie in Risum kannte, vom Sehen her waren sie ihm vertraut. Gleich morgen würde er mit Niklas zum Baden an den Deich fahren und dabei ein paar Erkundigungen einziehen. Vielleicht konnte er Dirk in dem Fall unterstützen.
    »Und hast du ihn erreicht?« Tom war an den Tisch getreten und räumte das Geschirr zusammen.
    »Nein, nur die Mailbox.«

15. Kapitel
    Peer Nielsen saß kaum an seinem Schreibtisch, da klingelte sein Telefon.
    »Ja, hier Franke. Meine Kollegen haben Paul Schlüter festgenommen.«
    »Was? Warum?« Nielsen kippte beinahe rückwärts vom Stuhl.
    »Er wollte im Einkaufszentrum mit Heinrich Matzens EC-Karte zahlen.«
    »Ich komme!«
    Knapp eine halbe Stunde später saß er zusammen mit Franke in dessen Büro und verhörte Paul Schlüter.
    »Also noch einmal. Sie haben die Brieftasche und das Handy in dem Mülleimer vor Ihrem Kiosk gefunden?« Peer Nielsen traute dem Mann nicht. Obwohl seine Version, wie er an die Wertsachen von Heinrich Matzen gekommen war, nicht ganz abwegig klang. Paul Schlüter hatte, wie er bereits gestern ausgesagt hatte, Heinrich Matzen am letzten Donnerstag an seinem Kiosk gesehen. Er hatte dem Rentner sogar – wie ihm zwischenzeitlich eingefallen war – eine Flasche Wasser verkauft. Anschließend hatte er beobachtet, wie Heinrich Matzen mit einem anderen Mann in Richtung Tutenberg gegangen war.
    »Aber wie gesagt: Den anderen habe ich nur von hinten gesehen. Da kann ich nichts weiter zu sagen.« Erst am Abend, als Paul Schlüter den Vorplatz seines Kiosks aufgeräumt und dabei liegengelassenen Müll seiner Gäste in den Müllkorb hatte werfen wollen, war ihm die Geldbörse angeblich in die Hände gefallen.
    »Und das Handy?«
    »War auch dabei, hab ich aber auf ’n Kiez verscherbelt.«

    »Also ich weiß nicht«, überlegte Peer laut, nachdem der Verdächtige wieder abgeführt worden war. »Ich glaube dem nicht.«
    Kommissar Franke zuckte mit den Schultern. »Also wir hatten mit dem sonst seit seiner Entlassung keinen Ärger. Und möglich ist es doch, dass der Täter die Wertsachen am Kiosk entsorgt hat.« Da hatte der Bahrenfelder Kollege natürlich recht.
    »Aber wären Sie als Täter nach dem Mord zurück zum Kiosk gelaufen? Dem Mörder muss doch klar gewesen sein, dass das ein Risiko war. Schließlich hätte Paul Schlüter oder jemand anderes ihn auch sehen und anschließend vielleicht beschreiben können«, gab Peer zu bedenken.
    »Und wenn er dort geparkt hatte?«, warf Franke ein. Irgendwie musste der Verbrecher in den Volkspark gekommen sein, und da der Treffpunkt nicht verkehrsgünstig lag, war es nicht unwahrscheinlich, dass er mit dem Auto gefahren war.
    »Ich weiß nicht«, wiederholte Nielsen. »Außerdem passt das alles nicht zu dem, was der Taxifahrer angegeben hat.«
    »Wieso?«
    »Na, der hat gesagt, er habe das Gefühl gehabt, Heinrich Matzen wolle sich mit einer Frau treffen. Jedenfalls habe er etwas von einem Liebestreff gefaselt.« Da passte der andere Mann nicht ins Bild.
    »Vielleicht war er schwul?« Franke schaute Nielsen mit hochgezogenen

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