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Friesenrache

Friesenrache

Titel: Friesenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich Kalli Carstensen denn auch über andere Leute aus dem Dorf derart geäußert hätte.
      »Ja was glauben Sie denn? Das war ein arrogantes A… Und eins kann ich Ihnen sagen, hier ist keiner wirklich traurig, dass es tot ist!«

    Die drei Freunde hatten ihre Fahrräder den Deich hinauf über einen holprigen Feldweg zur nächsten Straße geschoben. Tom hatte natürlich mächtig gestöhnt. Das Tandem wog seiner Ansicht nach mehrere Tonnen und ließ sich nur schwer über die unwegsamen Pfade bewegen.
      Nun aber radelten sie die Hauptstraße entlang, vorbei an dem einen oder anderen Gehöft, und genossen dabei die herrliche Landschaft. Föhr machte seinem Beinamen – die grüne Insel – alle Ehre. Links und rechts des Weges lagen saftige Wiesen auf denen schwarz-bunte Kühe grasten, am Horizont erhob sich der Schutzwall der Insel, an dessen Außenseite sie kürzlich noch ihre Fahrradtour begonnen hatten.
      Tom und Marlene hatten inzwischen wieder ihr gewohntes Tempo aufgenommen, Haie trat kräftig in die Pedale, um mit den beiden mitzuhalten.
      Wenig später erreichten sie Oldsum.
      »Ich glaub, mit der Inselumrundung wird das heute nicht wirklich was«, bemerkte er, als sie das Ortsschild passierten. Durch ihren Weg über die Hauptstraße hatten sie sich ein gutes Stück vom Meer entfernt und die Strecke um die Insel erheblich abgekürzt.
      »Und?« Tom fand die Abkürzung ihrer Fahrradtour weniger tragisch. »Immerhin hätten wir dieses schnuckelige Friesendorf verpasst, wenn wir immer nur am Deich entlanggefahren wären.« Er bremste langsam das Tandem ab, und sie kamen kurz hinter der gelben Ortsbeschilderung zum Stehen.
      »Lass uns doch mal sehen, ob es hier nicht ein kleines Café oder Ähnliches gibt«, schlug er vor. »Ich könnte gut eine Pause vertragen!«
      Mitten im alten Ortskern fanden sie ein wenig versteckt ein Galerie-Café. Das alte Reetdachgebäude, welches zu einem kleinen Gasthaus umgestaltet worden war, bot leckere Spezialitäten der Insel an.
      Als sie die Gaststube betraten, fielen Marlene sofort die Bilder an den Wänden ins Auge. Interessiert trat sie näher.
      »Oh, wie schön«, kommentierte sie eines der Gemälde, das über einer der hölzernen Bänke hing und die Insellandschaft repräsentierte. »Ob man die auch kaufen kann?«
      Während Haie sich bereits suchend nach der Inhaberin des Cafés umsah, brachte Tom wieder seine Bedenken zum Ausdruck. Wie sie denn gedenke, das sperrige Bild nach Hause zu transportieren. Doch wohl kaum mit dem Tandem. Außerdem sei ihre Tour ja noch nicht beendet. Eine enorme Wegstrecke galt es nach wie vor zu bewältigen. Marlene ging seine schlechte Laune langsam ziemlich auf die Nerven.
      »Vielleicht kann man es sich auch schicken lassen«, hielt sie seinem Argument, das einen Transport des Bildes mit dem Fahrrad ausschloss, entgegen. Trotzig drehte sie sich um und wandte sich an die Dame des Hauses, die inzwischen aus einem Hinterzimmer hervorgetreten war.
      »Ich interessiere mich für dieses Gemälde.« Sie deutete auf das Kunstwerk. Die Wirtin, welche eine Küchenschürze mit Zwiebelmuster um die Hüften gebunden trug, folgte ihrem Fingerzeig, schüttelte dann allerdings bedauernd den Kopf.
      »Da haben Sie sich wirklich das schönste ausgesucht, aber leider ist es schon verkauft.«
      Marlene fing Toms höhnischen Blick auf. Doch so schnell gab sie sich nicht geschlagen.
      »Und die anderen Bilder?«
      Die Inhaberin antwortete, sie habe ansonsten freie Auswahl. »Das sind alles Bilder ortsansässiger Künstler. Selbstverständlich schicken wir die Kunstwerke auch fachgerecht verpackt an die von Ihnen gewünschte Adresse.« Marlenes Lippen verzogen sich zu einem siegreichen Lächeln.
      Während die beiden Männer Platz an einem der Tische nahmen, wanderte sie gemächlich in der Gaststube von einem Bild zum anderen. Interessiert betrachtete sie die Kunstwerke, aber ein anderes als das bereits verkaufte sagte ihr nicht zu. Enttäuscht setzte sie sich zu den beiden, die bereits eifrig in der Speisekarte blätterten. Ihr Blick wanderte immer wieder zu dem hübschen Bild mit den leuchtend kräftigen Farben.
      »Wenn Ihnen sonst keines der Werke gefällt«, bemerkte die Wirtin, die an ihren Tisch getreten war, um die Bestellung entgegenzunehmen »es gibt hier in Oldsum noch weitere Galerien. Wir sind nämlich ein wahres Künstlerdorf.«
      Marlene nickte begeistert. Sie hatte anscheinend den festen

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