Friesenwut - Kriminalroman
unserem
Garten – die sind nur für dich.«
Mutter und Tochter
sprachen noch eine Weile, bis sich Rehna verabschiedete. Zurück in der
Krummhörn, würde Menno bald den Trecker in die Scheune fahren, es wurde früh
dunkel. Oder er würde noch bis tief in den Abend weiterpflügen, er hatte einen
zweiten Scheinwerfer auf das Führerhaus montiert, so konnte er ohne Weiteres im
Dunklen pflügen, wenn es erforderlich war. Manchmal gab es eben wirklich
20-Stunden-Tage in der Landwirtschaft.
Als
sie wieder allein war, nahm sich Freya die Tageszeitung vor. Jede Bewegung
schmerzte, die Augen wurden schnell müde. Aber sie musste etwas tun, um
möglichst bald wieder auf die Beine zu kommen. »Bundesregierung schnürt neues
Rettungspaket für Banken – Verstaatlichung der Hypo Real Estate nicht
mehr unmöglich, sagt Merkel«, stand da in großen Lettern. »Verstaatlichung?«,
fragte sich Freya müde, »seit wann reden konservative Politiker, die die
Marktwirtschaft für das non plus Ultra halten, über Enteignung? Hatten wir das
nicht ein für alle Mal ad acta gelegt?« Es war das erste Mal seit ihrem Unfall,
dass sie sich wieder Gedanken über Gott und die Welt machte. Das freute sie,
doch sie hatte Mühe, die Augen offen zu halten. Müdigkeit und Schwäche
besiegten sie erneut nach den ersten mühsamen Wachphasen. Fast fiel die Zeitung
aus ihren Händen. Sie legte sie zur Seite. Die Wahrheit war sehr anstrengend
gewesen über die letzten Tage. Sie schloss die Augen und schlief bald ein.
E N
D E
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