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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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leichter, genau wie das Verrinnen der Zeit. Alles verschwamm ineinander, und ihr Sonnenbrand tat nicht mehr weh.
    Beinahe war es ihr sogar egal, dass sie nicht mehr sehen konnte. Alles war egal. Sogar, nach Hause zu kommen. Sie könnte einfach für immer hierbleiben.
    Sie hörte Schritte, aber es war zu anstrengend, den Kopf zu heben. Sie öffnete kaum die Augen.
    „Du hast gewonnen.“
    Sie erkannte Nicks Stimme. Noch viel interessanter war jedoch, dass sie etwas sehr Leckeres roch. Etwas, das sie sich aufsetzen ließ, auch wenn sich durch die schnelle Bewegung alles in ihrem Kopf drehte.
    Er stellte etwas auf die Kommode und kam dann zu ihrem Bett und packte ihren Arm. Er zog sie nach vorne, steckte ihr alle Kissen hinter den Rücken und ließ sie wieder los. Sie saß jetzt gut abgestützt im Bett.
    „Du hast gewonnen“, wiederholte er. „Ich gebe auf. Gleich morgen früh rufe ich Lexi und Skye an und bitte sie, dich abzuholen. Du kannst wieder in Lexis Haus ziehen. Das wolltest du doch, oder?“
    Sie blinzelte und erinnerte sich zu spät daran, dass sie ihn dadurch auch nicht schärfer sehen konnte. Ihr Kopf fühlte sich wirr an – beinahe, als wäre sie betrunken.
    „Warum?“, fragte sie und war überrascht, dass ihre Stimme so heiser klang. Vielleicht, weil sie seit drei Tagen nicht gesprochen hatte.
    „Du willst nicht hier sein.“
    „Ich wollte auch vorher nicht hier sein.“
    Er bewegte sich. Wenn sie hätte raten müssen, hätte sie gesagt, dass er die Schultern gezuckt hatte. Er reichte ihr ein großes Glas.
    „Trink langsam“, ermahnte er sie. „Es schmeckt süß, aber du musst es ganz austrinken. Es ist Wasser mit viel Zucker, einigen Kräutern und Elektrolyten. Danach wirst du dich besser fühlen.“
    Sie nahm einen Schluck und hätte ihn fast wieder ausgespuckt, als sie die zu süße Flüssigkeit schmeckte. Sekunden später merkte sie, wie wahnsinnig durstig sie war. Doch sie erinnerte sich an ihren Ausflug am ersten Tag, und wie sie sich übergeben hatte, nachdem sie das Wasser zu schnell heruntergestürzt hatte, und so trank sie vorsichtig und langsam.
    Nick stellte derweil ein Tablett mit kurzen Beinen über ihren Schoß. Sie atmete einenden Mund wässrig machenden Duft von Huhn und Gemüse ein, dazu gesellte sich der Geruch von frisch gebackenem Brot.
    „Suppe“, sagte Nick. „Und einer von Normas Biskuits. Aaron wird später vorbeikommen. Wenn du das hier bei dir behältst, wird er dir ein Sandwich bringen. Geh es mit dem Essen in den nächsten paar Tagen vorsichtig an.“
    Sie wollte in die Suppe eintauchen und sie trinken, während sie in der Suppenschüssel herumschwamm. Die Vorstellung hob ihre Laune, oder vielleicht war es auch der Zuckerrausch von dem Getränk.
    „Bis dann“, sagte Nick und wandte sich zum Gehen.
    „Warte.“ Sie räusperte sich. „Das ist alles?“
    Er schaute sie an. Sie konnte seine Gesichtszüge nicht erkennen, also musste sie raten, was er wohl gerade dachte. Wenn sie ein Gefühl wählen sollte, würde sie Langeweile nehmen.
    „Was meinst du damit?“, fragte er.
    „Das ist alles, was du tust? Ernsthaft? Was ist das denn für’n Scheiß.“
    Er lehnte sich gegen den Türrahmen. „Du hast kein Interesse daran, dass man dir hilft. Das hast du sehr deutlich gemacht.“
    „Kein Interesse? Mehr kannst du nicht? Ich weigere mich, ein Pferd zu waschen, und du gibst auf? Machst du das mit den traumatisierten Kindern genauso, wenn sie hierherkommen? Hast du überhaupt irgendeine Ausbildung für diese Art Arbeit? Bist du zertifiziert? Wie viel zahlen dir meine Schwestern?“
    „Eine ganze Menge weniger, als sie sollten.“
    „Wie haben sie dich gefunden? Im Telefonbuch?“
    „Ich habe beste Referenzen.“
    „Oh, bitte. Das bezweifle ich doch sehr. Ich bin noch nicht mal ein Härtefall. Du hast dir überhaupt keine Mühe gegeben.“ Jetzt, wo sie darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass er überhaupt keine Anstrengungen unternommen hatte, was sie echt ärgerte. „Ein oder zwei aufmunternde Ansprachen, und das war’s? Ein dreitägiger Hungerstreik, und du wirfst das Handtuch? Große Klappe und nichts dahinter.“
    „Was hätte ich denn tun sollen, Izzy? Bitten? Betteln? Ich denke, es geht nur darum, dass du im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen willst. Alle sollen um dich herumwuseln und sich deinetwegen überschlagen. Dann erst bist du glücklich. Sehr wahrscheinlich verweigerst du dich der Operation nur, weil du es magst, wenn sich jeder Sorgen um dich

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