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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Stimme kam. Sie zögerte, bevor sie den Stall betrat, und zuckte dann zusammen, als die Dunkelheit sie verschluckte.
    Die Deckenlampen verbreiteten für alle anderen sehr wahrscheinlich ausreichend Licht, aber nicht für sie. Es war wie in der Geisterbahn auf dem Jahrmarkt, aber in einer sehr furchteinflößenden, mit vielen Ecken und Winkeln und unbekannten Schatten, die gerade außerhalb ihrer Sichtweite lauerten.
    „Hierher“, rief Rita. „Das hier ist Jackson. Er ist ein guter Junge. Wie geht es dir heute, mein Hübscher?“ Sie drückte Izzy einen Strick in die Hand. „Bitte schön.“
    Izzy streckte die Hand zu der großen Form aus und berührte den Hals des Pferdes. Sie streichelte ihn ein paarmal, dann drehte sie sich zu dem hellen Rechteck in der Ferne um. Jackson folgte ihr. Gemeinsam gingen sie nach draußen.
    Sie führte ihn zu dem Pfosten neben dem Wandschrank und nahm den Führstrick ab. Die ganzen Waschutensilien waren da, wo Rita gesagt hatte. Aber es gab mindestens drei verschiedene Flaschen. Wie sollte sie wissen, welche davon die Seife war? Sie tastete nach der Bürste und dem Hufkratzer. Die Schranktür schwang gegen ihren Arm, und sie ließ alles in den Staub fallen. Nachdem sie eine Weile herumgesucht hatte, fand sie den Hufkratzer, aber keinen der Kämme und Bürsten.
    Izzy richtete sich auf und starrte in die Ferne. Alles war unscharf. Egal, wie oft sie blinzelte oder die Augen zusammenkniff, sie konnte nichts scharf sehen. So würde es jetzt für immer bleiben.
    Sie schaute in Richtung des Pferdes, das geduldig wartete. Sie konnte ihn nicht waschen. Sie konnte gar nichts tun. Was auch immer Nick und ihre Schwestern dachten, hier würde kein Wunder geschehen. Hier gab es nichts außer Frustrationen und Niederlagen.
    Sie ging zu einer Bank an der Stallwand und setzte sich. Etwas später fand Rita sie dort.
    „Was machst du?“
    „Warten, bis ich nach Hause kann.“
    „Du sollst doch die Pferde waschen.“
    „Nicht heute.“
    Rita seufzte. „Ich weiß, dass du durcheinander bist, aber du musst uns vertrauen. Wir wissen, was wir tun.“
    „Ich bin kein Projekt. Ich bin nicht darauf aus, geheilt zu werden. Ich will einfach nur nach Hause.“
    Rita ging fort. Ein paar Minuten später ertönte die Glocke. Frühstück, dachte Izzy und ignorierte das Knurren ihres Magens. Sie schloss ihre Augen und stellte sich vor, wie sie in das warme Wasser vor irgendeiner Insel glitt. Sie konnte die bunten Fische sehen, das Flüstern der Strömung auf ihrer Haut fühlen.
    Alles war schön. Alles war klar und bunt. Sie musste nur die Hand ausstrecken und konnte alles berühren, was sie wollte. Sie öffnete die Augen und betrachtete ihre verschwommene Welt. Das war einmal, dachte sie finster.
    Eine oder zwei Stunden später kam Rita wieder vorbei. „Es ist mir egal, wer du bist oder was du durchmachen musstest“, sagte sie in barschem Ton. „Aber du hast Jackson in der Sonne stehen lassen. Was auch immer in deinem Leben gerade los ist, Grausamkeit gegenüber Tieren dulden wir hier nicht. Bring ihn sofort in seine Box.“
    Izzy hatte überhaupt nicht an das Pferd gedacht. Ohne ein Wort zu sagen, stand sie auf und ging zu ihm. „Es tut mir so leid, Jackson“, flüsterte sie ihm zu, als sie ihn in den Stall führte.
    Sie brauchte ein paar Anläufe, um seine Box zu finden. Er ging hinein. Sie folgte ihm, wobei sie die Wände als Hilfe in der Dunkelheit nutzte. Nachdem sie sichergestellt hatte, dass er ausreichend Wasser hatte, klopfte sie ihn noch einmal entschuldigend ab und ging wieder nach draußen. Sie nahm ihren Platz auf der Bank ein und wartete.
    Sie hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, bevor Nick auftauchte. Sie spürte ihn, bevor sie seinen Umriss sah.
    „Du möchtest schmollen?“, fragte er.
    „Ich möchte nach Hause.“
    „Die Möglichkeit besteht leider nicht.“
    „Wollen wir wetten?“
    Jemand anders gesellte sich zu ihnen. Rita, nahm Izzy an.
    „Sie tut gar nichts“, sagte die Frauenstimme.
    „Das überrascht mich nicht. Sie hat den ganzen letzten Monat den lieben langen Tag am Fenster gesessen. Ich schätze, hier wird es nicht anders laufen.“
    Sie sprechen so über mich, damit ich wütend werde, dachte Izzy. Wenn sie irgendwelche Gefühle zeigte, wüssten sie, dass sie einen wunden Punkt bei ihr erwischt hatten. Das wäre der erste Schritt zu ihrer Heilung. Zumindest in deren Augen.
    „Es ist mir egal, was ihr von mir denkt“, sagte sie leise. „Ich möchte nach

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