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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Tisch ans Fenster. Nach einer Weile sah sie das erste Licht über den Horizont kriechen, dann konnte sie langsam grünes Laub und in der Ferne den Stall erkennen. Für jemanden, der sehen konnte, war es bestimmt ein spektakulärer Ausblick.
    Sie duschte und zog sich an, wobei sie sich immer noch nicht sicher war, was sie tun sollte. Auch wenn ihre Schwestern sehr wahrscheinlich überzeugt davon gewesen waren, keine andere Wahl zu haben, war Izzy nicht bereit, sich das von ihnen antun zu lassen. Es war ihr Leben – wenn sie es damit verbringen wollte, nichts zu tun, dann war das ganz allein ihre Sache. Sie verstanden nicht, was sie gerade durchmachte. Sie wussten nichts von der Angst und Hoffnungslosigkeit, die ihr zusetzten. Sie hatten perfekte Leben mit großartigen Männern und einer Zukunft, in der Blindsein nicht vorkam.
    Sie wollte nach Hause, aber da sie den Weg nicht kannte, musste sie Nick Hollister einfach aussitzen.
    Etwas später hörte sie Schritte auf dem Flur und wappnete sich. Ein paar Sekunden, bevor derjenige ihr Zimmer betrat, merkte sie jedoch, dass es Aaron war, und entspannte sich wieder.
    „Guten Morgen, Sonnenschein“, rief er ihr von der Tür aus zu. „Bist du bereit, den Tag zu beginnen? Großer Gott, wie gut, dass du dich nicht im Spiegel sehen kannst. Du siehst aus wie ein Hummer, meine Kleine, und das ist nicht hübsch anzusehen.“ Er schnalzte mit der Zunge. „Das wird heilen, aber tu so etwas nie wieder. Muss ich dir das Wort Falten buchstabieren? Ich glaube nicht. Komm, ich bring dich zum Stall.“
    „Nein danke.“
    „Also Izzy, bitte, sei jetzt nicht schwierig. Es ist nicht zu viel verlangt, dass du ein wenig mitarbeitest. Wir packen hier alle mit an. Und du kannst mir ja schlecht bei meiner Arbeit am Computer helfen.“
    Wenn es Nick gewesen wäre, hätte sie ihm in mehr als deutlichen Worten gesagt, was sie gerade dachte. Aber Aaron war bisher immer unglaublich nett zu ihr gewesen.
    „Meine Schwestern haben Nick beauftragt, mich zu entführen. Ich glaube nicht, dass ich jetzt auch noch für ihn arbeiten muss.“
    „Okay, aber was ist mit deinem Karma? Es scheint mir, du könntest ein paar gute Schwingungen in deiner Zukunft gebrauchen. Komm jetzt. Es ist ein schöner Tag. Du lernst Rita kennen, und sie wird dich zum Lachen bringen.“
    Sein Ton war schmeichelnd, was sie sich immerhin so gut fühlen ließ, dass sie aufstand.
    „Sieh dich an“, gurrte Aaron. „Aufrecht wie ein kleiner Zinnsoldat.“
    Sie ging auf ihn zu. „Bring mich nicht dazu, dich zu töten.“
    Aaron lachte. „Jetzt klingst du wie Nick.“
    „Oh, davor muss ich mich in Acht nehmen.“
    „Er ist nicht so schlimm.“
    „Er hat dich ja auch nicht über die Schulter geworfen und weggetragen.“
    „Ich weiß.“ Aaron klang traurig. „Ich hab einfach nicht so viel Glück. Aber wer weiß, vielleicht eines Tages …“
    Darüber musste Izzy lachen.
    Sie gingen nach draußen. Es war so früh, dass die Hitze noch nicht drückend war.
    Der Stall ragte hoch und dunkel vor ihnen auf. Izzy wollte nicht hineingehen. Das Einzige, was sie erkennen konnte, war Dunkelheit. Das war ein wahr gewordener Albtraum. Dann bewegte sich etwas in der Finsternis und trat in die Sonne. Das Etwas wurde zu einem Menschen.
    „Izzy, das ist Rita. Rita, Izzy. Sie wird eine Weile bei uns bleiben.“
    „Schön, dich kennenzulernen“, sagte Rita und klang aufrichtig. „Ich habe gehört, dass du gut mit Pferden umgehen kannst.“
    „Ich weiß, welches Ende ausschlägt.“
    „Dann bist du engagiert. Wir haben ein Dutzend Pferde hier. Für den Anfang kannst du sie waschen und hübsch machen.“
    „Ich kann kein Pferd waschen. Ich sehe nichts.“
    „Und? Sie erwarten ja keine Spa-Behandlung“, entgegnete Rita. „Nur eine nette Dusche. Du machst es nach Gefühl. Sorg nur dafür, dass du sie gut abspülst, damit sie keine Hautprobleme bekommen. Die Utensilien sind in diesem Schrank hier draußen. Der Schlauch hängt links davon, der Wasserhahn ist da, wo er hingehört. Eimer und Seife stehen darunter. Hufkratzer und Feile liegen auf dem obersten Regal. Es sind alles gute Pferde. Sie werden Geduld haben. Also, holen wir mal deinen ersten Kunden.“
    Izzy war zu geschockt, um zu sprechen. Man erwartete, dass sie Pferde wusch? Sie konnte nicht sehen, was sie tat, und Ritas muntere Bemerkung, dass sie es nach Gefühl machen sollte, war totaler Mist.
    „Kommst du, oder was?“, fragte Rita.
    Izzy ging in die Richtung, aus der die

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