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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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macht.“
    „Du weißt doch nicht, was du da redest.“ Sie wünschte, ihre Kehle wäre nicht so rau, damit sie schreien könnte. Wie konnte er nur so etwas von ihr denken, geschweige denn laut aussprechen? „Ich bin nicht diejenige, die vorgibt zu wissen, was sie tut. Du bist doch nichts weiter als ein Scharlatan. Wenn meine Schwestern hören, was hier vor sich geht, werden sie deinen Hintergrund sicher mal genauer überprüfen. Und dann wirst du mit Pauken und Trompeten untergehen.“
    „Du meinst, ich rede nur? Und was ist mit dir? Du nimmst einfach nur Platz weg.“
    Sie hatte noch nie zuvor in ihrem Leben jemanden gehasst. Aber jetzt brannte das Gefühl heiß in ihr. „Fahr zur Hölle.“
    „Das hast du mir schon mal empfohlen. Du brauchst neues Material. Vielleicht kannst du mit deiner Show auf Reisen gehen. Die Izzy-Mitleidsshow. Nicht, dass du viele Karten verkaufen wirst. Du bist ganz hübsch anzusehen, aber sobald man unter die Schale guckt, ist da nur noch gähnende Leere. Um wirklich witzig zu sein, bedarf es Klugheit und Weltgewandtheit. Man muss sympathisch sein. Aber nichts davon zählt zu deinen Stärken. Zumindest bist du eine Titan. Du hast Geld. Du wirst überleben. Vielleicht besorgen sie dir ein hübsches Zimmer mit Aussicht. Die du natürlich nicht wirst genießen können.“
    Sie wollte etwas nach ihm werfen. Sie hatte das Getränk beinahe ausgetrunken, also schleuderte sie das Glas in seine Richtung. Es knallte gegen die Tür.
    „Plastik“, sagte er und klang ekelhaft zufrieden. „Es ist nicht kaputt gegangen. Siehst du, Izzy. Du kannst mir nicht wehtun.“
    Dann war er fort.
    Izzy hatte nicht erwartet einzuschlafen. Sie war so böse, so voller Wut, dass sie den Abend damit zugebracht hatte, rastlos in ihrem Zimmer auf und ab zu gehen. Als Aaron mit dem Sandwich kam, hatte sie es gegessen, weil sie stark sein wollte. Sie würde diesen Ort verlassen, bei irgendeinem asiatischen Kampfsportmeister trainieren und dann zurückkommen und jeden verdammten Knochen in Nicks Körper brechen.
    Vielleicht hatte das Herumlaufen sie erschöpft oder die heiße Energie der Wut oder das Essen in ihrem Magen. Aber irgendwann mitten in der Nacht war sie eingeschlafen. Sie wusste es nur, weil sie mit einem Mal wieder sehen konnte.
    Sie war wieder auf der Bohrinsel, ging durch den Flur. Es hatte keine Warnung gegeben. Daran erinnerte sie sich noch. Die Abwesenheit einer geflüsterten Ankündigung dessen, was sie erwartete. In der einen Sekunde war sie auf dem Weg zum Frühstück in der Messe, in der nächsten war sie mitten in einer Explosion und flog durch Feuer.
    Die Helligkeit hatte mit dem Lärm um die Vorherrschaft gekämpft. Sie hatte nicht denken können, nicht atmen, war nur wild herumgeschleudert worden wie ein Papierdrachen im Wind. Überall war Feuer gewesen. Es leckte an ihrer Haut. Ihr war schlecht, und sie hatte Angst und versuchte zu schreien, aber sie konnte nicht, und dann …
    „Pst, ist ja gut. Alles ist wieder gut.“
    Eine Stimme rief sie zurück, und starke Arme zogen sie nach oben. Sie atmete hektisch ein und öffnete dann die Augen.
    „Das war nur ein Traum“, sagte Nick. „Na ja, vielleicht sollte ich besser sagen, ein Albtraum. Du bist in Sicherheit.“
    Ihr ganzer Körper zitterte. Sie war mit kaltem Schweiß bedeckt und dachte, sie müsse das Sandwich wieder von sich geben, das sie vorhin gegessen hatte. Egal, wie sehr sie es auch versuchte, sie schien nicht richtig atmen zu können. Ihr Herz raste so sehr in ihrer Brust, dass sie sich fragte, ob sie wohl einen Herzinfarkt bekäme.
    Die Lampen waren an, aber trotzdem konnte sie nicht genug sehen. Sie versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien, aber er ließ sie nicht los.
    „Ich weiß, dass du Angst hast. Ich weiß, dass es sich real anfühlt. Es war die Explosion, oder? Es ist grausam, das noch einmal zu durchleben. Aber jetzt bist du in Sicherheit. Du bist hier auf der Ranch, und ich bin bei dir.“
    Die Worte sollten mich nicht beruhigen, dachte sie verwirrt. Er sollte die Wörter gar nicht aussprechen . Und doch war sein Körper warm und fest, und seine Arme fühlten sich sicher genug an, um sie vorm Fallen zu bewahren.
    Langsam beruhigte sich ihr Atem, und auch ihr Herz schlug nicht mehr so heftig.
    Er saß auf ihrem Bett und hielt sie an sich gedrückt. Einer seiner Arme lag um ihre Taille, als wenn er sie auf ihrem Platz verankern wollte. Mit seiner freien Hand strich er ihr über den Kopf, ihre Wange, ihren Arm,

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