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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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nicht wieder zu buchen.“
    „Oh. Gutes Argument.“
    Sie trat auf die Brücke. Vorsichtig ertastete sie die erste Sprosse, um ihren Fuß daraufzusetzen. Dann die nächste. Das war recht mühsam, aber sie kam trotzdem gut voran. Früher als erwartet sagte Ethan ihr, dass sie nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt war. Dann zogen seine starken Hände sie auch schon auf die Plattform.
    „Wie ein Profi“, sagte er. „Gut gemacht. Bist du wirklich blind?“
    „Blind genug, dass ich nicht mehr Auto fahren darf.“
    „Beeindruckend.“
    „Danke“, sagte sie. Dann kletterte sie von der Plattform hinunter und fragte sich, warum Nick nicht ein bisschen mehr wie Ethan sein konnte. Unterstützend und Komplimente machend. Aber nein. Nick war nur daran interessiert, zu viel Druck auszuüben.
    Als sie am Boden angekommen war, brachte Aaron sie zurück zum Stall. Sie stieg aus dem Jeep und ging auf den Eingang zu, während Aaron zu den Männern zurückfuhr. Sie war gerade in den Schatten der Eingangstür getreten, als sie eine bekannte Stimme hörte. „Hallo, Izzy.“

9. KAPITEL
    I zzy trat einen Schritt zurück, damit sie im Licht stand. Das schien ihr sicherer. „Dad.“
    Jed Titan erhob sich von der Bank an der Tür. „Wie geht es dir?“
    „Gut.“
    „Immer noch blind?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich schätze, das wahre Wunder ist, dass du mich erst gefragt hast, wie es mir geht. Nein, ich habe mich noch nicht operieren lassen.“
    „Worauf wartest du noch?“, wollte er wissen. „So bist du für mich nichts wert. Du bist nur noch eine Last. Wenn du sehen könntest, wärest du wenigstens noch zu irgendwas gut.“
    „Es tut mir leid zu hören, dass meine Aktien in den Keller gesackt sind“, sagte sie, fest entschlossen, sich von ihm nicht verletzen zu lassen. Sie würde sich auf die Lächerlichkeit der Situation konzentrieren, mehr nicht. Sie würde nicht daran denken, dass er es nicht einmal für nötig befunden hatte, sie im Krankenhaus zu besuchen. Dass sie nicht mehr für ihn war als ein mögliches Mittel zum Zweck. Sie war niemand, für den er sich auch nur im Geringsten interessierte. Und schon gar nicht war sie eine Tochter, die er jemals geliebt hatte.
    „Wirst du dich operieren lassen oder nicht?“, fragte er genervt. „Wenn nicht, bist du ein Idiot. Wenn du sehen kannst, könntest du wenigstens eine gute Partie machen und heiraten. Du hattest das Familiengeschäft niemals erben sollen, aber du hättest wenigstens irgendetwas auf die Beine stellen können.“
    Seine Worte waren keine große Überraschung, aber sie taten trotzdem weh. Ihre Mutter hatte ihr auch nichts hinterlassen. Offensichtlich war sie ein sehr enttäuschendes Kind.
    „Dich interessiert nur, wie ich dir nützlich sein kann“, sagte sie.
    „Wie du mir nützlich hättest sein können . Du bist dickköpfig und schwierig, und jetzt bist du auch noch blind. Was für eine Verschwendung. Genau das bist du, eine einzige, große Verschwendung.“
    „Dann solltest du deine Zeit nicht damit vergeuden, dich hier mit mir zu unterhalten“, sagte sie. „Geh einfach, Jed. Ich habe für so etwas keine Zeit.“
    „Genau. Du bist ja zu beschäftigt damit, die Brailleschrift zu lernen. Alle meine drei Töchter sind ein einziges Desaster. Denk ja nicht darüber nach, zurück nach Glory’s Gate zu ziehen. Du bist dort nicht willkommen.“
    Glory’s Gate war seit Generationen das Zuhause der Titan-Familie. Izzy und ihre Schwestern waren dort aufgewachsen. Sie war nicht mehr da gewesen, seit Skye ausgezogen war, nachdem Jed damit gedroht hatte, sie als Mutter untauglich erklären und wegsperren zu lassen. Izzy hatte keine Pläne, je wieder zurückzukehren.
    Aber zu wissen, dass sie nicht länger die Wahl hatte, störte sie mehr, als sie zugeben wollte. Anstatt Jeds Tirade weiter zuzuhören, zog sie sich in den Stall zurück. Das erste Mal, seit sie auf Nicks Ranch angekommen war, fühlten sich die Schatten wie ein Zufluchtsort an.
    Jed kam ihr nicht nach. Sie hoffte, dass er gegangen war, aber weigerte sich nachzusehen. Stattdessen führte sie Jackson aus seiner Box und sattelte ihn schnell. Dann brachte sie ihn nach draußen, schwang sich auf seinen Rücken und ließ ihm freie Zügel.
    Sie wusste nicht, wohin sie ritten, und es war ihr auch egal. Solange es nur fort von hier war. Fort von ihrem Vater und Nick und dem Schwachkopf, der sie am Abend zuvor angegriffen hatte. Männer entwickelten sich langsam zu einem ernsthaften Problem in

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