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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Familien genug zu essen bekommen.“
    „Das ist doch toll.“
    „Ja, das ist toll. Ich hingegen habe kaum die Highschool geschafft. Ich habe ein paar Jobs gehabt, für die man keine großartigen Fähigkeiten braucht. Das Einzige, was sie gemein hatten, war, dass sie gefährlich waren. Ich wusste, dass ich nicht der Sohn war, den mein Vater gewollt hatte. Die Herausforderung in Geschwindigkeit und Höhe zu suchen, ist vielleicht meine Art, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Nicht, dass es jemals funktioniert hätte. Ich schätze, ich habe immer gehofft, eines Tages gut genug für ihn zu sein.“
    Aber das war sie nicht. War es nie gewesen. Lexi und Skye waren auch nicht gut genug, aber irgendwie half der Gedanke auch nicht.
    „Ich war neun, als meine Mutter gestorben ist. Prudence Lightly.“
    „Die Schauspielerin?“
    „Ja, genau die. Sie hat alles Skye hinterlassen. Ich wurde in ihrem Testament gar nicht erwähnt. Und ich werde nie erfahren, ob sie es absichtlich gemacht hat oder einfach nie dazu gekommen ist, ihr Testament zu ändern. Ist ja nicht so, dass ich sechs Monate alt und sie schwer beschäftigt war. Ich meine, über acht Jahre ist schon eine lange Zeit, oder?“
    „Izzy, es könnte eine Menge Gründe geben, wieso sie ihr Testament nie geändert hat.“
    „Sag mir fünf, die nicht darauf hinauslaufen, dass sie mich einfach nicht auf dem Schirm hatte.“
    „Das denkst du?“
    Sie starrte auf den verschwommenen Horizont. „Was würdest du denn denken?“
    „Ich erinnere mich nicht an meine Mutter. Sie hat mich ins Heim gegeben, als ich vier war.“
    Sie drehte sich zu ihm. „Das tut mir leid.“
    „Muss es nicht. Ich bin drüber hinweg.“
    War er das wirklich? Konnte ein Kind es überhaupt jemals überwinden, von seiner Mutter zurückgewiesen worden zu sein?
    „Was passierte dann?“, fragte sie.
    „Ich bin aufgewachsen. Hatte Glück. In meiner ersten Pflegefamilie war ich beinahe fünf Jahre, sodass ich ein wenig Stabilität hatte. Joan, meiner Pflegemutter, ist aufgefallen, dass ich ziemlich klug war, und sie hat mich ermutigt, in der Schule mein Bestes zu geben. Ich habe ein paar Klassen übersprungen. Dann ist sie krank geworden, und ich bin in eine andere Familie gekommen.“
    Und hast wieder eine Familie verloren, dachte Izzy traurig. Es rückte ihren eigenen Schmerz in die richtige Perspektive.
    „Danach bin ich ziemlich oft umgezogen“, fuhr Nick fort. „Es ist nie einfach, das klügste Kind in der Klasse zu sein. Ich habe mich in Büchern vergraben, mit fünfzehn den Schulabschluss gemacht und bin dann mit einem Vollstipendium ans College in Texas gegangen.“
    „Mit fünfzehn?“
    „Ich war beinahe sechzehn.“
    „Trotzdem.“
    „Es war besser als in den Pflegefamilien. Ich wurde frühzeitig für volljährig erklärt und war damit aus dem ganzen Sozialfürsorgesystem raus.“
    Einfach gesagt, dachte sie, aber bestimmt schwer gelebt. Lag es an seiner Vergangenheit, dass er alle Leute auf Distanz hielt? War das der Grund, warum er niemanden so nah an sich heranließ, dass man einen wahren Teil von ihm berühren konnte? Oder suchte sie nur nach einer Ausrede, um den Schmerz des Stachels zu mildern, dass er nicht mit ihr schlafen wollte?
    „Was hast du nach dem College gemacht?“
    „Ich habe für eine Ölentwicklungsfirma gearbeitet, die einem Freund von mir gehört.“
    „Also hast du unsere Natur vergewaltigt und geplündert?“, neckte sie ihn.
    „Ich habe mein Bestes versucht, um das nicht zu tun. Ich hatte ein paar Ideen, wie man die Bohrungen umweltfreundlicher gestalten könnte. Wir haben es auch ausprobiert.“
    Er schwieg für eine lange Zeit. Irgendetwas hatte in seiner Stimme gelegen, aber sie konnte nicht sagen, was. In sein Gesicht zu schauen, half auch nicht. Sie konnte ja keine Einzelheiten erkennen.
    „Wie bist du von der Arbeit in der Ölindustrie hierhergekommen?“
    „Hauptsächlich mit dem Auto.“
    „Sehr witzig. Du weißt genau, was ich meine.“
    „Ich hatte ein paar Zweifel, was meine Karrierewahl anging.“
    Sie erinnerte sich daran, dass Aaron erzählt hatte, Nick hätte eine geheimnisvolle Vergangenheit. „Jemand hat mir erzählt, dass du die Welt bereist hast.“
    „Ja, eine Zeit lang.“
    „Wonach hast du gesucht?“
    „Nach Frieden.“
    „Hast du ihn gefunden?“
    „Nein.“
    „Vor der Explosion hätte ich dir gesagt, dass ich gefunden habe, wonach ich suchte“, sagte sie.
    „Und das wäre gelogen gewesen.“
    „Was? Nein, das stimmt

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