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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Mann?
    „Bist du hingefallen und hast dir den Kopf angeschlagen?“, fragte sie. „Brauchst du einen Arzt?“
    „Ich zeige dir nur, dass es noch eine andere Seite im Leben gibt. Es gibt einen Grund für alles, was passiert. Du bist nur ein Teil eines größeren Ganzen. Gleichzeitig bist du aber auch selber das große Ganze.“
    Sie wurde langsamer und blieb dann stehen. „Jetzt machst du mir Angst.“
    Er hielt ebenfalls an. „Wovor hast du am meisten Angst auf der Welt?“
    Das war einfach. „Vor der Dunkelheit.“
    „Da ist heute kein Mond am Himmel, Izzy. Sogar du würdest ihn sonst sehen. Es ist komplett dunkel, und du hattest keine Angst.“
    Sie schubste ihn, so fest sie konnte. Es war, als wenn man versuchte, ein Haus umzuschubsen. „Was? Du hast mich angelogen? Das ist wirklich ganz reizend. Als ob mein Tag nicht schon bescheiden genug gewesen wäre.“
    „Du hast es in dir, alles zu sein, was du sein willst. Du hast die Kraft. Die hast du immer schon gehabt. Du hast keine Angst vor der Dunkelheit. Sie ist kein wildes Tier, das dich verletzen kann. Wovor du wirklich Angst hast, ist, wie du damit umgehst, in der Dunkelheit zu sein. Du hast Angst vor dir selbst.“
    Sie starrte auf seinen verschwommenen Umriss, dann drängte sie sich an ihm vorbei und rannte zurück in Richtung Haus. „Ich mochte dich weitaus lieber, als du einfach nur ein Mann gewesen bist.“
    Er folgte ihr mit einigem Abstand, aber immer nah genug, dass sie seine Schritte hören konnte. Vielleicht macht er das mit Absicht, dachte sie, wütend auf ihn, dass er sie so an der Nase herumgeführt hatte, und auf sich, weil sie darauf reingefallen war.
    Sie wollte ihn anschreien, dass sie die Spiele leid war. Sie wollte einfach nur nach Hause. Nur, wo war ihr Zuhause? Nicht mehr auf Glory’s Gate, selbst wenn sie dahin hätte zurückkehren wollen, was nicht der Fall war. Also, welche Alternativen hatte sie? Bei Lexi und Cruz wohnen? So viel zum Thema: Drei sind einer zu viel. Sie könnte sich eine eigene Wohnung nehmen. Aber wie würde sie sich darin zurechtfinden? Wie würde sie Lebensmittel einkaufen und einen Job finden, um sich ernähren zu können?
    Vielleicht würde Skye ihr jetzt schon Zugang zu dem Geld geben, dass sie aus ihrem Erbe für Izzy in einem Treuhandfonds angelegt hatte. Nur, was dann? Sie würde eine einigermaßen wohlhabende blinde Frau sein, die in einer Wohnung lebte, die sie alleine nicht verlassen konnte. Was sollte sie mit ihrem Leben anfangen?
    Plötzlich war es nicht mehr die Dunkelheit, der sie entkommen wollte, sondern die Unsicherheit. Sie fing wieder an zu laufen, nur schneller dieses Mal. Sie rannte und rannte, bis sie das Haus vor sich auftauchen sah. Sie stürmte hinein und nahm die Treppe, so schnell sie konnte. Sie rannte zu ihrem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Dann schaltete sie sorgfältig alle Lampen an.
    Nach ihren letzten Unterhaltungen mit Aaron und Nick wusste Izzy nicht mehr, was sie mit sich anfangen sollte. Sie überlegte ernsthaft, Norma nach der Adresse der Ranch zu fragen und ein Taxi zu rufen, das sie nach Dallas bringen würde. Das Einzige, was sie davon abhielt, war der Gedanke daran, was sie tun sollte, wenn sie erst mal in der Stadt angekommen war.
    Sie saß am Frühstückstisch, nippte an ihrem Kaffee und starrte hinaus in den hellen Morgen. Beinahe könnte sie sich einreden, dass der gestrige Abend gar nicht stattgefunden hatte. Aber was für einen Sinn hatte das? Sie mochte Nicks Taktik nicht gutheißen, aber sie verstand, was er ihr damit hatte sagen wollen.
    Jemand betrat die Küche. Sie erkannte Aarons Schritte.
    „Es tut mir leid“, sagte er, sobald er am Tisch angelangt war. „Ich war so zickig, weil ich wegen meiner Verabredung so nervös war. Ich will doch nur, dass du sehen kannst, und sei es nur, um meine geschmackvoll zusammengestellten Kleider zu bewundern.“
    „Danke“, sagte sie. „Ist schon okay.“
    „Das glaube ich nicht. Du siehst aus, als ob du schmollst. Und ein wenig geschwollen um die Augen. Hast du letzte Nacht geweint?“ Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. „Hab ich dich zum Weinen gebracht? Bitte sag, dass dem nicht so ist. Ich könnte es nicht ertragen. Izzy?“
    Sie brachte ein Lächeln zustande. „Ich glaube ja nicht ans Heulen, aber wenn ich es täte, wäre es nicht deinetwegen gewesen. Ich habe mich auch mit Nick gestritten.“
    „Oh, nun ja, das ergibt natürlich Sinn. Ihr beide umkreist euch wie zwei läufige Hunde. Oh,

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