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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Zeit des Tages. Trotzdem war Izzy auf einmal kalt, und sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, als sie sich in Richtung der Bänke aufmachte, die am Rande der Veranda standen.
    Die Dunkelheit ist ein guter Ort, um sich zu verstecken, dachte sie. Sie setzte sich und zog ihre Knie an die Brust. Aaron würde hinten rausgehen. Sie musste sich also keine Sorgen machen, ihm hier zu begegnen. Sie konnte ihre Kräfte sammeln und sich überlegen, was sie ihm bei ihrer nächsten Begegnung sagen würde.
    Er hat bestimmt nicht absichtlich gemein sein wollen, sagte sie sich. Er war einfach nur Aaron. Er war sehr gut zu ihr gewesen und beinahe so etwas wie ein Freund. Aber mit Zuneigung und Bindung kam auch die Fähigkeit, den anderen zu verletzen.
    Sie hörte Schritte und drehte sich zu dem Geräusch um. Es war dunkel, sodass sie nichts sehen und somit auch keinen Fluchtweg suchen konnte.
    „Izzy?“
    Erleichterung durchflutete sie und erlaubte ihr, wieder zu atmen. „Nick.“
    „Was machst du hier draußen?“, fragte er.
    „Mich verstecken“, gab sie zu. „Aaron und ich haben uns gestritten.“
    „Wie konnte das denn passieren? Er liebt dich.“
    „Er findet, ich sollte mich operieren lassen, damit ich ihm sagen kann, wie fabelhaft er aussieht.“
    „Der Grund ist genauso gut wie jeder andere.“
    Sie stellte die Füße auf den Boden. „Sehr witzig. Hör zu, es ist mein Körper und meine Entscheidung. Ihr beide müsst endlich aufhören, mich wegen der OP zu bedrängen. Das geht euch nichts an.“
    „Da stimme ich zu, aber nur für heute Abend.“
    „Großartig. Ich nehme, was ich kriegen kann. Wo bist du die letzten Tage über gewesen?“
    „Hier.“
    „Okay, ja. Physisch bist du auf der Ranch gewesen, aber du hast dich von uns zurückgezogen. Was ist los?“
    „Nichts, worüber ich sprechen möchte. Hast du Lust, ein Stück mit mir zu joggen?“
    „Was? Jetzt? Es ist stockdunkel.“
    „Die Dämmerung ist kaum vorbei, und außerdem kommt da hinten schon der Vollmond. Komm, lauf eine Runde mit mir. Danach bist du erschöpft und kannst besser schlafen.“
    „Ich habe auch sonst keine Schlafprobleme“, grummelte sie, aber stand auf und folgte ihm die beiden Stufen vor dem Haus hinunter. „Wohin gehen wir?“
    „Zur Hauptstraße und zurück. Das sind knapp drei Meilen. Bist du bereit?“
    „Ich habe keine Ahnung. Ich bin noch nie ein Läufer gewesen.“
    „Wir gehen es langsam an.“
    „Als ob ich dir das glauben würde.“
    Es gefiel ihr nicht, dass es dunkel war. Es mochte irgendwo einen Mond geben, aber der würde die Welt um sie herum nicht so erhellen wie die Sonne. Alles war verschwommen und wirkte bedrohlich. Aber dann erinnerte sie sich an Ritas Worte, einen furchterregenden Ort nach dem anderen anzugehen, und stellte sich neben Nick.
    Gemeinsam liefen sie schweigend los, wobei er ein Tempo vorgab, dass sie heraus-, aber nicht überforderte. Sie liefen in der Mitte der asphaltierten Straße, die als Einfahrt diente. Sie war breit und einigermaßen eben.
    „Ist Aaron schon weg?“, fragte Izzy nach einer Weile. „Ich würde mich nämlich nur ungern von einem ungeduldigen Mann auf dem Weg zu seinem Date überfahren lassen.“
    „Keine Angst. Er ist schon vor einer Weile weggefahren.“
    Sie nickte.
    Er war weggefahren, ohne sie zu suchen. Ohne ihr zu sagen, dass es ihm leidtat. Sie sagte sich, dass ihr Streit nicht wichtig gewesen war, aber steckte dahinter nicht die viel größere Nachricht, dass sie selber niemandem hier wichtig war?
    „Konzentriere dich auf deine Atmung“, wies Nick sie an. „Spüre, wie er in deinen Körper hinein- und wieder hinausfließt. Gleichmäßige Atemzüge. Passe sie an den Klang deiner Füße an und an die Art, wie dein Körper sich bei jedem Schritt fühlt. Die Energie fließt durch dich hindurch. Jeder Herzschlag macht dich stärker. Kannst du das Mondlicht sehen?“
    Sie blinzelte zum Himmel. „Vielleicht. Ein bisschen.“
    „Sein Leuchten ist da, auch wenn du es nicht sehen kannst. Der Mond bewegt sich, zieht seine Bahnen, egal, was wir hier auf der Erde tun.“
    „Wieso redest du so?“, fragte sie.
    „Weil es das ist, was du hören musst.“
    „Ich kann dir sagen, das ist alles ein bisschen zu sehr Zen für mich. Ich bin nicht besonders spirituell.“
    „Vielleicht ist das dein Problem.“
    „Willst du, dass ich dich haue? Denn das kann ich. Ich habe trainiert. Ich kann wirklich fest zuschlagen.“
    „Wenn du mich fängst.“
    Wer war dieser

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