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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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reichte. Sie hatte sehr wahrscheinlich ein Höschen darunter an, aber daran wollte er nicht denken, auch nicht an ihren Körper oder wie gut sie aussah, wenn sie ihn so anfunkelte.
    „Du hast Probleme“, sagte sie beinahe schäumend vor Wut. „Du hast deine eigenen verdammten Probleme, aber hey, mach ruhig weiter und sag mir, was ich mit meinem Leben anfangen soll.“
    Er wusste nicht, was er sagen sollte. Die Wahrheit? War das überhaupt möglich? Es gab einen Teil von ihm, der nicht wollte, dass sie es erfuhr. Vielleicht, weil er dadurch das Gefühl bekam, irgendwie beschädigt zu sein. Vielleicht, weil er ihr, wenn er ihr einen Teil erzählte, alles erzählen müsste, und dabei käme er nicht besonders gut weg.
    Es war sein Fehler gewesen, aber Garth war mit dafür bestraft worden. Es war nur eine weitere Sache, für die er sich schuldig fühlte.
    „Du musst mal was sagen“, forderte sie ihn auf. „Sag einfach, dass du mit Licht an eingeschlafen bist. Ich glaube dir vielleicht sogar.“
    Er kam zu ihr hinüber und zog sein T-Shirt aus. Dann nahm er ihre Hand und legte sie auf seine Brust, direkt über eine seiner dicken Narben.
    „Ich schlafe mit Licht an“, sagte er ruhig. „Du hast recht. Ich habe Probleme. Vor ein paar Jahren habe ich in Südamerika gearbeitet. Ein Freund und ich wurden gefangen genommen und eingesperrt. Man hat uns die Augen verbunden und uns gefoltert. Sie haben uns in Ketten gelegt und draußen den Elementen überlassen. Aber das war nicht das Schlimmste. Nicht die Käfer oder der Regen oder die Schlangen. Es waren die Messer. Sie kamen ohne Warnung. Erst war nichts, und dann auf einmal das Gefühl einer Klinge, die durchs Fleisch gleitet, und das einzige Geräusch dazu waren meine Schreie.“

11. KAPITEL
    I zzy ließ sich langsam aufs Bett sinken und hielt sich den Magen. Sie war nur Sekunden davon entfernt, sich zu übergeben. „Ich hätte in meinem Zimmer bleiben sollen“, murmelte sie.
    Nick setzte sich neben sie und legte eine Hand auf ihren Rücken. „Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“
    Er hat nur sehr wenige Wörter benutzt, um ein unglaublich lebhaftes Bild zu malen, dachte sie düster. Sie schluckte und versuchte, sich zusammenzureißen. „Nein, ist schon okay. Ich bin ja auch ziemlich wüst auf dich losgegangen.“ Sie dachte an das Geräusch, das sie gehört hatte. „Hattest du einen Albtraum?“
    „Ja. Die habe ich ein paarmal die Woche.“
    So oft? Sie schnappte nach Luft. „Erzähl mir, was passiert ist.“
    „Das willst du nicht wissen.“
    „Das tue ich bereits. Mir fehlen nur noch ein paar Einzelheiten. Was ist passiert?“
    „Du solltest ins Bett gehen.“
    Sie lehnte sich an ihn. „Es gibt einiges, was ich tun sollte. Ist dir noch nicht aufgefallen, dass ich sehr dickköpfig bin und daran gewöhnt, meinen Willen zu bekommen?“
    „Du? Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“
    Sie brachte ein kleines Lächeln zustande. Dann ließ sie es verlöschen und berührte seine nackte Schulter.
    Er bewegte sich nicht, als sie sich ihren Weg über seine Brust ertastete. Die Narben durchzogen seine Haut, einige tiefer als andere, manche nur hauchdünne Linien.
    „Hast du auch welche auf dem Rücken?“, fragte sie.
    „Sie sind überall.“
    Die Übelkeit war wieder da, aber sie ignorierte sie. „Was ist passiert?“, wiederholte sie.
    Er nahm ihre Hand in seine. Sie wollte so gerne glauben, dass er es tat, um sie zu trösten, aber sie hatte das Gefühl, ihm ging es eher darum, dass sie nicht noch mehr Narben fand.
    „Es ist ungefähr zehn Jahre her. Ich habe für eine Ölfirma gearbeitet. Eine Arbeit, die ich in der Schule gelernt habe, war das sogenannte Imaging. Das ist etwas sehr Technisches, aber generell geht es um Wege, unter die Erdoberfläche zu gucken, um potenzielle Ölvorkommen aufzuspüren. Ein besonders großes gab es in Südamerika. Wir wussten schon eine Weile davon, aber es gab Schwierigkeiten, das Öl nach oben zu befördern.“
    Sie entzog ihm ihre Hand. Seine sanfte Berührung lenkte sie mehr ab, als ihr lieb war. „Ich weiß, was Ölförderung ist. Ich bin Jed Titans Tochter, ich habe sozusagen Öl im Blut.“
    „Stimmt. Bei meiner Arbeit habe ich eine neue Möglichkeit entdeckt, Öl zu fördern, die die meisten geografischen Probleme umging. Also sind ein paar Männer und ich runtergeflogen, um uns die Gegend mal persönlich anzusehen.“
    „Und?“
    „Es war perfekt. Mit meiner neuen Technik hätten wir das

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