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Frisch getraut: Roman (German Edition)

Frisch getraut: Roman (German Edition)

Titel: Frisch getraut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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war sie nach Hause gefahren, hatte sich drei Tage im Bett verkrochen und mit Teenie- und Liebesfilmen zugedröhnt, bis ihre Freundinnen eingriffen.
    Die gute Nachricht war, dass sie weder nach einer Flasche noch nach einem warmen Körper gegriffen hatte, um sich besser zu fühlen. Sie hatte es nicht einmal gewollt. Die schlechte Nachricht war, dass sie nicht glaubte, je über Sebastian Vaughan hinwegzukommen. Es ging zu tief in ihre Seele. War zu sehr mit ihrem Herzen verwachsen.
    Clare öffnete einen alten Kleiderschrank und durchwühlte die Bettwäsche ihrer Urahnen, die ausnahmslos sehr spitzen- und mädchenhaft war. Nachdem sie eine Stunde lang vergeblich gesucht hatte, verließ sie den Dachboden und stieg die alte Wendeltreppe hinab. Eine Stimme aus der Küche ließ sie am Fuß der Treppe innehalten. Ließ sie innehalten und erschütterte sie zugleich.
    »Wo ist Clare?«
    »Sebastian? Wann sind Sie angekommen?«, fragte Joyce.
    »Clares Wagen steht draußen. Wo ist sie?«
    »Du liebe Güte! Sie ist auf dem Dachboden und schaut sich Spitzenwäsche an.«
    Schwere Schritte hallten über die Fliesen und den Hartholzboden. Clares Hand fing an zu zittern. Als sie sich umdrehte, sah sie ihn durch die Tür stürmen, und sie klammerte sich fester ans Geländer. Ihr Herz fühlte sich wieder an, als wollte es implodieren, genau wie an dem Tag, als sie bei Brookstones gestanden hatte und innerlich zerbrochen war.
    Sebastian rannte durch die Eingangshalle, als sei ihm der Teufel auf den Fersen, und bevor sie auch nur daran denken konnte, sich zu rühren, stand er vor ihr und schaute ihr mit seinen grünen Augen forschend ins Gesicht. Er stand so nah vor ihr, dass ihre offene schwarze Strickjacke sein blaues Hemd berührte.
    »Clare«, raunte er. Ein Wort, das sehr nach einer Liebkosung klang. Dann senkte er den Mund und küsste sie.
    Für ein paar Sekunden ließ sie ihn fassungslos gewähren. Ließ die Erinnerung in ihrer Seele aufsteigen. Ließ das Gefühl durch sie hindurchströmen und die einsamen Stellen erwärmen, die nur er berühren konnte. Ihr Herz schien zugleich zu weinen und zu jauchzen, doch bevor er ihr noch mehr wegnehmen konnte, hob sie die Hände und schob ihn von sich.
    »Du siehst so schön aus«, flüsterte er und ließ den Blick über ihr Gesicht gleiten. »Zum ersten Mal seit Wochen fühle ich mich lebendig.«
    Er brachte sie um. Aufs Neue. Sie schaute weg, bevor ihre Liebe für ihn sie übermannte und sie weinen musste. »Was tust du hier?«, fragte sie kühl.
    »Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, hab ich dir gesagt, wenn du weggehst, laufe ich dir nicht nach. Aber hier bin ich.« Die warmen Finger seiner Hand hoben ihr Kinn, damit er ihr in die Augen sehen konnte. »Ich werde in zwei Monaten sechsunddreißig, und ich bin zum ersten Mal im Leben verliebt. Da du die Frau bist, die ich liebe, fand ich, dass du das wissen solltest.«
    Alles in ihr stand plötzlich still. »Was?«
    »Ich bin in dich verliebt.«
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Das musste ein Scherz sein.
    »Es stimmt. Mit Herzrasen, Atemnot und völlig verrückt nach nur einer Frau.«
    Sie traute ihm nicht. »Vielleicht bildest du dir das nur ein, und es geht wieder vorbei.«
    Jetzt war es an ihm, den Kopf zu schütteln. »Mein Leben
lang hab ich darauf gewartet, etwas zu empfinden, das größer und stärker ist als ich. Etwas, wogegen ich nicht ankämpfen, wovor ich nicht davonlaufen und das ich nicht kontrollieren kann. Ich hab mein ganzes Leben …« Seine Stimme zitterte, und er hielt inne, um Luft zu holen. »Ich hab mein ganzes Leben auf dich gewartet, Clare. Ich liebe dich, also erzähl mir nicht, dass es nicht so ist.«
    Clare blinzelte das plötzliche Brennen in ihren Augen weg. Das war das Schönste, was man ihr je gesagt hatte. »Versuch nicht, mich auszutricksen.«
    »Keine Tricks. Ich liebe dich, Clare. Ich liebe dich, und ich will mein Leben mit dir verbringen. Ich hab mir sogar Pretty in Pink angeguckt.«
    »Ehrlich?«
    »Ja, und ich hab jede Minute davon gehasst.« Er nahm ihre Hand. »Aber ich liebe dich, und wenn es dich glücklich macht, schaue ich auch Teenie-Filme mit dir.«
    »Du musst keine Teenie-Filme mit mir gucken.«
    »Gott sei Dank.« Er hob seine freie Hand und strich ihr die Haare hinters Ohr. »Ich hab was für dich, aber es ist draußen im Wagen. Ich glaube nicht, dass Joyce es ins Haus lassen würde.«
    »Was?«
    »Du hast gesagt, du wolltest einen Ehemann und Kinder und einen Hund. Also bin

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