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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Claire mochte ja vielleicht ein Kind beeindrucken, aber er wusste es schließlich besser. Ihn würde sie nicht so leicht um den Finger wickeln.

4. KAPITEL
    A m nächsten Morgen wartete Claire so lange, bis sie sicher sein konnte, dass Wyatt nicht mehr auftauchen würde. Dann bereitete sie selbst ein Frühstück zu und trug es nach oben. Zu ihrer Überraschung war ihre Schwester schon wach. Jedes Mal, wenn sie am Tag zuvor nach Nicole gesehen hatte, schlief sie oder gab vor zu schlafen.
    „Du bist ja noch hier, wie ich sehe“, sagte Nicole anstelle einer Begrüßung.
    „Bist du morgens immer so schlecht gelaunt oder liegt es nur daran, dass ich das Schlimmste in dir zutage fördere?“
    „Das darfst du dir ganz allein als Verdienst anrechnen.“
    „Wie schön für mich.“
    Claire setzte das Tablett auf dem Nachttisch ab und Nicole musterte das schlichte Mahl.
    „Danke“, sagte sie schließlich. Offensichtlich hatte sie dabei die Zähne zusammengebissen.
    Vor Stolz wäre Claire fast abgehoben. „Der Haferbrei ist wirklich gut. Ich habe ihn selbst gemacht.“
    „Zwei Zutaten, das Wasser mit eingeschlossen. Wirklich sehr beeindruckend.“
    Claire wollte nicht zulassen, dass Nicoles Sarkasmus ihr die glückliche Stimmung verdarb. Dies war ihr erstes richtiges Frühstück und es war ihr gleich beim ersten Versuch gelungen. Das war doch schon mal was. Heute Haferbrei und morgen ein Sandwich!
    Nicole griff nach der Schale. „Ich dachte, du würdest vielleicht abreisen wollen?“
    „Nein, tut mir leid. Ich werde so lange hierbleiben, bis du wieder auf den Beinen bist.“ Dann fiel ihr Jesse ein, die aus bisher ungeklärten Gründen durch Abwesenheit glänzte. „Es sei denn, du willst, dass ich Jesse anrufe und sie herbitte.“
    „Nein.“
    Nicoles Blick wurde eisig. „Jesse will ich hier nicht sehen.“
    Aha, da gab es also ein Problem. Claire hatte sich schon so etwas gedacht. „Seit wann sprecht ihr nicht mehr miteinander?“
    „Das werde ich mit dir nicht erörtern.“
    „Was hat sie denn angestellt?“
    „Was hast du an meiner Antwort gerade nicht verstanden? Sie ist eine geborene Lügnerin und Betrügerin. Dich hat sie angelogen, als sie dir sagte, ich würde mir wünschen, dass du kommst, und sie ...“ Nicole ließ den Löffel in die Schale fallen. „Geh bitte einfach.“
    Claire nahm an, dass sie wohl eher das Schlafzimmer meinte und nicht gleich das Haus. Wie auch immer, sie blieb, wo sie war. „Jesse ist doch noch ein Kind.“
    „Sie ist einundzwanzig Jahre alt und du hast keine Ahnung, wovon du redest.“
    Gern hätte Claire gewusst, was das Problem war, aber sie hatte das Gefühl, dass es nicht half, Nicole zu bedrängen. „Du solltest ein wenig essen, dann wirst du auch schneller wieder gesund.“
    „Motivation. Das ist gut.“ Nicole probierte ein wenig von dem Haferbrei. „Brauner Zucker?“
    „Hm, ja.“
    Nicole aß langsam weiter, während Claire an der Tür stehen blieb. Lieber wäre sie hineingegangen und hätte sich gesetzt, aber das wäre wohl zu aufdringlich.
    Die ganze Situation ist doch verrückt, dachte sie. Warum nur muss alles so schrecklich sein? Und obwohl sie die Antwort kannte, wünschte sie, es wäre anders. Sie wünschte sich, dass sie anders wären.
    „Wieso bist du eigentlich nicht auf Tournee?“, fragte Nicole und griff nach ihrem Kaffee. „Ist es nicht das, womit du deine Tage verbringst? Indem du für die Leute Klavier spielst? Werden deine dich anbetenden Fans dich nicht vermissen?
    Claire erstarrte. Ohne es zu wollen, erinnerte sie sich an ihre letzte Vorstellung. Die Hitze der Scheinwerfer, der Druck in den Ohren, das Raunen der Menge und vor allem der Druck auf ihrer Brust.
    Vor dem Konzert hatte sie keine Gelegenheit gehabt, sich zu entspannen. Daher war sie mit dem Gefühl auf die Bühne getreten, jeden Moment einen Herzanfall zu bekommen und sterben zu müssen. Unfähig, sich auf ihr Spiel zu konzentrieren, nahm sie dann nichts mehr war als ihren donnernden Herzschlag und wusste, dass sie jeden Augenblick zusammenbrechen konnte.
    Deshalb habe ich auch schlecht gespielt, dachte sie, während sie sich diese Blamage ins Gedächtnis rief. Sie vergaß nie, dass es für ihr Publikum immer ein besonderes Ereignis war, auch wenn sie immer wieder dieselben Stücke spielte. Die Leute hatten sich neben ihrem geschäftigen Leben die Zeit genommen, eine Eintrittskarte zu kaufen und ins Konzert zu kommen, um sie zu sehen. Sie war es ihnen einfach schuldig, dass sie

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