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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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die Wange.
    „Mädchen.“ Amy wiederholte die Bewegung. „Mädchen.“
    In Claire dämmerte Verständnis auf. „Ich hab’s, das ist das Gebärdenzeichen für Mädchen, nicht wahr?“
    Amy grinste und zeigte auf das Buch. Sie legte beide Handflächen aneinander, so als wollte sie beten, und öffnete sie dann.
    Claire machte die Handbewegung nach. „Die Gebärde für Buch?“
    Amy nickte.
    Claire schlug die Seite um. „Das ist ja cool. Kannst du mir noch mehr zeigen?“
    Wyatt trug Kaffee und seine mitgebrachten Bagels zu Nicole ins Zimmer.
    „Hallo, du Schlafmütze.“
    Sie öffnete die Augen und stöhnte. „Hallo.“
    „Wie geht es dir?“
    „Wie sehe ich denn aus?“
    „Wunderschön.“
    Schmerzen durchfuhren sie, als sie sich in Sitzposition hochschob und dann gleich wieder in die Kissen sank. „Du bist ein solcher Lügner, aber ich danke dir dafür. Ich fühle mich scheußlich und kann dir sagen, dass die Medikamente, die sie dir im Krankenhaus verabreichen, wesentlich besser sind als das Zeug aus der Apotheke. Ist das etwa Kaffee?“
    „Ja, aber ich war mir nicht sicher, ob du den überhaupt trinken darfst.“
    „Du hast ihn also nur mitgebracht, um mich zu ärgern?“ Sie griff nach dem Becher. „Mir wurde gesagt, ich soll’s nicht eng sehen und zu mir nehmen, was für mich gut klingt. Und Kaffee klingt für mich im Moment geradezu wie ein Wunder.“
    Er stellte das Tablett auf den Nachttisch und zog sich einen Stuhl ans Bett. Nachdem sie den ersten Schluck getrunken hatte und erfreut seufzte, fragte er: „Alles in Ordnung mit Claire?“
    Nicole verdrehte die Augen. „Habe ich denn eine Alternative? Sie lässt mich in Ruhe, was ich auch vorziehe. Sid hat mich vor einer halben Stunde auf dem Handy angerufen.“ Sie deutete auf das kleine Telefon neben dem Tablett. „Heute Morgen ist sie in der Bäckerei aufgetaucht, wohl, weil sie helfen wollte. Er hat sie wieder weggeschickt, aber anstatt zu gehen, hat sie es dann fertiggebracht, mit Phil zusammenzustoßen und bei der Gelegenheit einen Beutel mit zwei Kilo Salz in einer Ration Brotteig zu versenken. Der ist nun völlig hinüber.“
    „Wie ist es denn passiert?“
    „Ich habe keine Ahnung.“
    „Sie wird es ja wohl nicht absichtlich getan haben, oder?“
    Nicole funkelte ihn wütend an. „Wohl kaum, aber wage es nicht, dich auf ihre Seite zu stellen.“
    „Das habe ich nicht vor.“
    „Gut, denn ich weiß nicht, ob ich das verkraften würde. Sie ist sogar noch unpraktischer, als ich anfangs dachte. Sie hat mich doch tatsächlich nach einem Reinigungsservice für ihre Klamotten gefragt. Wie es aussieht, sind ein paar Teile zerknittert, und sie weiß nicht, was sie da machen kann. Wenn wir doch nur alle solche Probleme hätten! Ich hasse sie.“
    „Du hasst sie nicht.“
    „Ich weiß, aber ich wünschte, sie würde verschwinden.“
    Das wünschte sich Wyatt allerdings auch. Wie die Dinge standen, hielt er sich auf Distanz von Claire, denn das Letzte, was er brauchen konnte, war noch einmal so ein Feuer zu erleben, das ihn eine ganze Nacht lang nicht schlafen ließ. Immer wieder war er aufgestanden ... und das in der doppelten Bedeutung des Wortes.
    Warum sie? Warum konnte es keine andere Frau sein? Eine normale Frau? Jemand wie Nicole? Sein Körper besaß wirklich Sinn für Humor.
    Nicole warf einen Blick auf die Uhr. „Wo ist Amy?“
    „Unten bei deiner Schwester.“
    „Dann sieh sie dir genau an, bevor du gehst. Wer weiß schon, was Claire mit ihr alles anstellen könnte.“
    „Ich werde mich vergewissern, dass sie noch in einem Stück ist, bevor ich gehe.“ Er stand auf, ging zum Bett und gab Nicole einen Kuss auf den Scheitel. „Ruf mich an, wenn du etwas brauchst.“
    „Mach ich.“
    „Ich bin bald zurück.“
    „Komm aber bitte sofort, wenn du Rauchzeichen am Himmel aufsteigen siehst.“
    „Versprochen.“
    Er ging wieder nach unten. Als er ins Wohnzimmer trat, hörte er Gelächter. Amy saß neben Claire und beobachtete konzentriert, wie Nicoles Schwester langsam die Geschichte aus dem Bilderbuch, das auf ihrem Schoß lag, in Gebärdensprache wiedergab. Zwar musste sie bei den einzelnen Bewegungen noch überlegen, aber für alle Wörter fand sie die richtigen Zeichen, und als seine Tochter ihr gut gebärdete, lachte Claire noch einmal.
    „Du bist eine gute Lehrerin“, sagte sie langsam.
    Und Amy gebärdete: „Gute Schülerin.“
    Claire umarmte sie und Amy ließ es gerne geschehen.
    Wyatt aber ließ sich nicht beirren.

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