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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Prickeln ausgelöst hatte.
    Bevor sie aber dazu kam, sich darüber Gedanken zu machen, was das zu bedeuten hatte, entdeckte sie das kleine hübsche Mädchen, das hinter ihm hereinkam.
    Wyatt stelle mehrere Einkaufstüten auf dem Küchentresen ab. „Irgendetwas riecht hier komisch.“
    „Mir ist der Toast verbrannt.“ Claire konnte die Augen nicht von dem Mädchen abwenden. „Ihre Tochter?“, fragte sie. Wyatt hatte eine Tochter? Das würde ja bedeuten, dass er auch eine Frau hatte.
    Diese Erkenntnis veranlasste sie, einen Schritt zurückzutreten, obwohl sie nicht hätte sagen können, weshalb. Dennoch wollte sie das Mädchen gern kennenlernen. Claire hatte Kinder immer gemocht und träumte davon, selbst eine eigene Familie zu haben.
    „Das ist Amy“, stellte Wyatt seine Tochter vor. Dabei gestikulierte er mit den Händen. „Amy, das ist Claire.“ Es war merkwürdig, wie er seine Finger bewegte. „Amy ist taub.“
    „Oh.“ Claire sah, dass das Kind in beiden Ohren Hörgeräte trug.
    Noch nie zuvor war sie einem Menschen begegnet, der taub war. Kein Ton? Wie mochte das sein? Niemals ein Mozartkonzert oder eine Symphonie hören zu können? Keine Melodie, keinen Rhythmus. Ihr ganzer Körper verkrampfte sich, wenn sie nur daran dachte.
    „Wie schrecklich.“
    Wütend funkelte Wyatt sie an. „Wir sehen das nicht so, aber danke, dass Sie uns Ihre aufgeklärte und verständnisvolle Meinung dazu mitgeteilt haben. Wenn Sie auf der Straße einen Mann mit einem Bein sehen, treten Sie es ihm dann weg?“
    Sie wurde rot und warf seiner Tochter einen Blick zu. „Nein. Es tut mir leid. So hatte ich es nicht gemeint. Ich hatte an Musik gedacht und wie ...“ Ich werde es nicht retten können, dachte sie schuldbewusst. „Ich habe es nicht böse gemeint.“
    „Das tun Menschen wie Sie nie.“
    Er würde es nicht verstehen, vor allem weil er es nicht verstehen wollte, denn er dachte das Schlimmste von ihr und sie tat alles, um ihn in seiner Meinung zu bestätigen.
    Wyatt fing an, die Lebensmittel aus den Tüten zu räumen. Claire dachte daran, ihm ihre Hilfe anzubieten, wusste aber, dass er das ablehnen würde. Stattdessen zog sie sich also ins Wohnzimmer zurück, wo sie darüber nachdachte, ob sie nicht einfach eine Pflegerin für Nicole anheuern und nach New York fliehen sollte. Dort passte sie wenigstens hin.
    Sie sank auf einem der Sofas nieder und kämpfte nach Kräften gegen die Tränen an. Warum nur lief alles dermaßen schief? Was konnte sie tun, um es besser zu machen? Denn so leicht es auch wäre, die Flucht anzutreten, sie wollte nicht aufgeben. Sie hatte noch nie aufgegeben. Nicht ein einziges Mal, auch wenn es noch so schwierig war.
    Aber diesmal war die Situation schlicht unmöglich.
    Amy kam ins Zimmer und Claire fing an, sich für das, was sie gesagt hatte zu entschuldigen. Doch dann fiel ihr ein, dass das Kind sie wohl kaum verstehen konnte, was bedeutete, dass sie nun eigentlich erklären müsste, warum sie sich entschuldigte, was jedoch wiederum voraussetzen würde, dass sie es überhaupt schaffte, sich irgendwie verständlich zu machen. Sie saß also nur da und fühlte sich dumm und unbehaglich, ohne sagen zu können, was jetzt schlimmer war.
    Amy schien von alledem nichts zu bemerken. Sie ging einfach zu einem Bücherregal, das in der Ecke stand, nahm ein großes Bilderbuch, trug es zum Sofa und drückte es Claire in die Hand.
    „Du willst, dass ich dir vorlese?“, fragte Claire und sah sich das Buch an. „Bist du nicht zu alt für dieses Buch?“
    Amy gab Claire mit den Händen zu verstehen, sie solle zu ihr hinsehen. Dann zeigte sie mit dem Finger auf Claires Lippen, danach auf ihre eigenen Augen.
    „Sehen, wie du sprichst.“
    Amy sprach die Worte sehr langsam und überbetont aus.
    Claire staunte. „Du kannst sprechen?“
    Amy hob die rechte Hand und wackelte damit hin und her, dann hielt sie Daumen und Zeigefinger ungefähr einen Zentimeter weit auseinander.
    „Ein wenig“, übersetzte Claire triumphierend. „Du kannst ein wenig sprechen.“
    Amy nickte. „Meine Schule unterrichtet mich.“
    „In deiner Schule unterrichtet man dich zu sprechen?“
    Amy nickte und zeigte dann wieder auf ihren Mund.
    „Lippen.“
    „Und Lippen lesen?“
    Wieder ein Nicken. Das Mädchen lächelte und wies auf das Buch. Claire schlug es auf. Dort war ein Mädchen abgebildet, das ein Buch in der Hand hielt. Amy zeigte auf das Mädchen, schloss die Hand dann zur Faust und strich sich mit dem Daumen über

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