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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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gelindes Interesse hervorrufen, wenn sie sich schreiend auf dem Boden rollte, aber das würde schnell langweilig werden.
    Natürlich hatte nichts davon mit Amy zu tun.
    „Ich würde deine Lehrerin sehr gerne kennenlernen“, versicherte sie dem Kind.
    Amy führte sie durch die helle, weitläufige Schule. Sie gingen durch breite Korridore mit Deckenfenstern. Große Hinweisschilder erinnerten die Schüler daran, dass sie ihre Hörhilfen im Klassenzimmer tragen mussten. Dies und der Umstand, dass die Schüler sich durch Gebärden verständigten, waren die einzigen Anzeichen dafür, dass die Schule anders war als alle anderen, die Claire bisher gesehen hatte.
    Amy ging ihr zum Sekretariat voran, wo sie die Frau hinter dem Schreibtisch bat, ihre Lehrerin zu verständigen.
    „Jeden Dienstag haben sie eine Konferenz“, sagte Amy langsam. „Sie müssten jetzt damit fertig sein.“
    Eine Konferenz? So etwas wie mehr als eine Person in einem Raum?
    Claire versuchte sich einzureden, dass sie überhaupt keinen Grund zur Sorge hatte. Amy würde ihre Lehrerin herbeirufen, sie würden einander vorgestellt werden und in wenigen Sekunden wäre alles vorüber. Keine große Angelegenheit. Aber hätte Wyatt sie denn nicht bitten können, Amy an einem Tag zur Schule zu bringen, an dem keine Konferenz stattfand?
    Ein Dutzend oder mehr Erwachsene kamen nun aus dem Raum, der hinter dem Empfangstresen lag. Amy winkte und gebärdete in Lichtgeschwindigkeit. Ihre Fertigkeit erinnerte Claire daran, dass ihre eigene Beherrschung der Gebärdensprache noch weit davon entfernt war, dass man auch nur von Grundkenntnissen sprechen könnte.
    Eine Frau, etwa Mitte dreißig, trat auf sie zu. „Hi“, sprach und gebärdete sie gleichzeitig. „Amy, schön dich zu sehen. Wen hast du denn heute mitgebracht?“
    „Meine Freundin Claire“, antwortete Amy. „Und das ist Mrs. Olive, meine Lehrerin.“
    Claire lächelte. „Hi. Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Seit ich bei meiner Schwester bin, kümmere ich mich auch um Amy.“
    „Ich habe gehört, dass Nicole operiert werden musste“, sprach und gebärdete Mrs. Olive. „Wie geht es ihr?“
    „Besser“, gebärdete Claire und fühlte sich dabei linkisch und langsam. Die Sache mit der Gehörlosenkommunikation war etwas, an dem sie noch einiges zu feilen haben würde.
    Amy zupfte ihre Lehrerin am Ärmel. „Claire spielt Klavier. Sie hat für mich gespielt. Es war wunderbar.“
    Mrs. Olive sah Claire an. „Das ist gut. Viele Hörende nehmen an, dass Gehörlose Musik nicht wahrnehmen können. Das stimmt jedoch nicht. Es gibt viele ...“ Sie blinzelte. „Meine Güte! Sind Sie es? Das kann doch nicht sein. Sind Sie Claire Keyes?“
    Claire verkniff sich ein Stöhnen und nickte.
    „Ich besitze mehrere Ihrer CDs. Ich liebe Ihre Musik. Ich habe Sie auch auf PBS gesehen. Das ist ja nicht zu glauben!“ Dann wandte sie sich an die anderen Lehrer, die noch in der Nähe standen. „Sarah, das rätst du nie. Sie ist Claire Keyes, die berühmte Pianistin.“
    Die anderen Frauen eilten herbei und stellten sich vor. Claire blieb gar nichts anderes übrig, als Fragen zu beantworten.
    „Ja, ich reise in der ganzen Welt herum“, bestätigte sie. „Das ist aber viel mehr Arbeit, als Sie vielleicht glauben.“
    „Trotzdem“, sagte eine von ihnen. „Sie haben ja solch ein Glück. Haben Sie wirklich mit diesen Sängern gespielt? Diesen drei Tenören?“
    Claire nickte. „Sehr charmante Herren.“
    „Ich fasse es einfach nicht. Eine weltberühmte Musikerin – hier an unserer Schule!“
    Die Menge wurde immer größer. Claire nahm Amys Hand, um sie in ihrer Nähe zu behalten. Mrs. Olive fuhr fort, die Konversation in die Gebärdensprache zu übertragen, sodass das Mädchen folgen konnte. Offensichtlich tat sie es unbewusst einfach automatisch.
    Eine ältere Dame trat hinzu. „Ich bin Mrs. Freeman, die Schulleiterin. Es ist mir ein Vergnügen, Ms. Keyes.“
    Claire schüttelte ihr die Hand. „Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.“
    Mrs. Freeman tätschelte Amys Kopf. „Sie ist eine unserer besten Schülerinnen. So klug und motiviert.“
    Claire lächelte Wyatts Tochter zu. „Sie ist schon wirklich etwas ganz Besonderes.“
    Amy strahlte.
    „Wir haben alle schon von Ihnen gehört“, fuhr Mrs. Freeman fort. „Aber wir hatten nicht gewusst, wer Sie genau waren. Wäre es zu viel verlangt, wenn wir Sie bitten würden, für uns zu spielen?“
    „Zu viel“? Das waren nicht die Worte, die Claire

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