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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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hasste es, ihrer überpraktischen, selbstsicheren Schwester die Wahrheit gestehen zu müssen. „Ich hatte diverse Panikattacken während meiner Auftritte. Vor ein paar Jahren hat es angefangen. Damals habe ich die Panikattacken noch vorgetäuscht, um Lisa loszuwerden. Aber irgendwie habe ich dann die Kontrolle verloren, und jetzt ist es so, dass sie mich kontrollieren, anstatt umgekehrt.“
    „Panikattacken? So ähnlich wie das, was dir in der Bäckerei passiert ist?“
    Claire nickte. „Nur schlimmer. Das letzte Mal bin ich bei meinem Auftritt zusammengebrochen. Sie mussten mich tatsächlich von der Bühne tragen. Es war fürchterlich.“ Sie verscheuchte die Erinnerung daran.
    „Ist das der Grund, weshalb du hierherkommen wolltest?“
    „Was? Nein. Aber das ist der Grund, weshalb ich keine Termine absagen musste, um hierherzukommen.“
    „Okay. Und was ist jetzt? Bist du in therapeutischer Behandlung oder so?“
    „Das war ich. Ich weiß, woran es liegt. Ich weiß bloß einfach nicht, wie ich es in den Griff bekommen soll.“ Sie kniff die Augen zusammen. „Die Musik ist, was ich bin. Sie ist mein Leben. Seit ich nicht mehr spiele, fühle ich mich so leer. Ich habe versucht, diese spielfreie Zeit zu genießen, aber die Wahrheit ist, ich vermisse es. Gestern Nacht, anstatt mein Date mit Wyatt noch einmal zu durchleben, habe ich von Mozart fantasiert. Ich lag dort im Bett und habe das Stück im Kopf gespielt.“
    „Nicht unbedingt, was mir dazu einfiele“, murmelte Nicole. „Willst du denn wieder zurück dorthin?“
    Claire sah sie an. „Jede Minute eines jeden Tages. Aber mir graut davor. Und noch schlimmer ist, ich zweifle an mir selbst.“ Sie legte die Hand an die Brust. Da war wieder dieses Gefühl von Enge. Adrenalin schoss durch ihren Körper. „Ich kann nicht atmen.“
    Nicole ging durchs Zimmer und setzte sich aufs Bett. „Natürlich kannst du. Atme und konzentriere dich. Ein, aus. Ein, aus. Du kannst atmen.“
    „Es fühlt ...“, sie keuchte, „es fühlt sich aber nicht so an.“
    „Das ist egal. Du kannst atmen. Du redest. Und du bist nicht blau angelaufen.“
    „Okay. Okay. Du hast ja recht. Mir geht es gut.“ In Claires Augen sammelten sich Tränen, während sie versuchte, sich selbst davon zu überzeugen. „Es fühlt sich aber nicht gut an. Was ist denn, wenn ich es nicht schaffe? Was, wenn ich nie wieder zurückgehen kann?“
    „Dann würde ich dir vermutlich einen Job in der Bäckerei anbieten. Mir wurde berichtet, du sollst an der Registrierkasse einfach genial sein.“
    Claire musste als Erste lachen, Nicole fiel dann ein, und zusammen lachten sie, bis Claire anfing zu weinen.
    „Ich hasse das“, erklärte sie, während sie sich mit den Händen übers Gesicht fuhr und wünschte, ihre emotionale Schwäche wäre mit Nesselfieber oder Magenkrämpfen verbunden. Alles andere, bloß nicht diese schreckliche Angst und Panik. „Ich fühle mich so schwach und dumm. Ich will in der Lage sein zu tun, was ich liebe.“
    „Dann überleg doch mal, wir reden hier nur von einem Haufen ganz normaler Leute. Schullehrer können es sich nicht leisten, jede Woche ins Konzert zu gehen. Sie werden gar nicht wissen, ob du gut spielst oder nicht. Sie werden ganz aus dem Häuschen sein, dich zu sehen. Du wirst der größte Star sein, dem sie je begegnet sind.“
    Claire wischte sich die Tränen ab. „Sie haben doch CDs. Sie werden schon wissen, wenn ich Mist baue.“
    „Oh. Ja. Ein gutes Argument. Aber du wirst heute Nachmittag auf einem Schulklavier spielen. Und ich sage dir, sie werden dich nicht verurteilen.“
    „Vermutlich nicht, solange ich dabei bin.“
    „Und ist alles andere nicht egal? Glaubst du etwa, dass die Menschen, die dafür zahlen, dich spielen zu hören, nicht kritisch sind?“
    Claire zuckte zusammen. „Das ist genau das, woran ich jetzt überhaupt nicht erinnert werden darf.“
    „Hast du denn schon einmal für irgendjemanden gespielt, seit du hier bist?“
    „Amy. Sie hatte die Hände aufs Klavier gelegt und konnte die Schwingungen fühlen.“
    „Und damit hattest du kein Problem.“
    Claire verdrehte die Augen. „Sie ist taub.“
    „Das weiß ich. Aber du hast mir die Frage nicht beantwortet.“
    „Nein, damit hatte ich kein Problem.“
    „Dann lässt du also Amy wieder dort stehen, so wie sie es schon einmal getan hat, und spielst nur für sie. Ignoriere einfach all diese Zicken.“
    Claire verzog den Mund. „Es sind aber wirklich sehr nette

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