Frisch verlobt
Energiekrise wäre überwunden.“
In dem Moment kamen mehrere Kellner mit riesigen Pizzas aus der Küche. Alle Kids, die noch irgendwo herumliefen, suchten sich schnell einen Platz an den Tischen. Hawk ließ ihre Hand nicht los, während er auf ein Separee in der Ecke zusteuerte, das offensichtlich für ihn reserviert war.
Auf sein Drängen hin rutschte sie auf die Sitzbank, und er setzte sich neben sie. Dann musste sie feststellen, dass sie immer näher zusammenrückten, um einigen Spielern mit ihren Freundinnen Platz zu machen. Trotz ihrer Bemühungen, wenigstens fünfzehn Zentimeter Abstand von ihm zu halten, endete es damit, dass sie sich von der Hüfte bis zum Knie berührten. Sie versuchte noch, einen guten Platz für ihren Stock zu finden, aber vergeblich.
„Lassen Sie mich das machen“, sagte Hawk, zog ihn unter dem Tisch hervor und legte ihn hinter sie entlang der Rückenlehne. „Was ist mit Ihrem Knie passiert?“
„Ich bin gefallen und habe mich verletzt.“
„Geht es denn schon wieder besser?“
„Es ist ein langwieriger Prozess.“
„Ich wurde auch mal am Knie operiert“, fuhr er fort. „Wir sollten mal die Narben vergleichen.“
Eine einfache Aussage, aber wie er es sagte, klang es irgendwie anrüchig.
„Vielleicht ein andermal“, murmelte sie, als drei Pizzas auf den Tisch gestellt wurden. Nun wurden Teller herumgereicht und Sodawasser aus Krügen verteilt.
„Coach, was halten Sie von diesem letzten Spielzug im ersten Quarter?“, fragte einer der Jungen. „Dieser Angriff kam wie aus dem Nichts.“
„Du bist damit fertig geworden. Gute Fußarbeit. Dein extra Training macht sich bezahlt.“
Der Bursche – mindestens ein Meter zweiundneunzig, stählerne Muskeln – strahlte.
Nicole nahm sich ein Stück Pizza, während Hawk pausenlos mit Fragen bombardiert wurde. Einer nach dem anderen wollten die Spieler nicht nur das Spiel besprechen, es ging ihnen auch darum sicherzustellen, dass ihr Coach auch wusste, wie hart sie gearbeitet hatten und dass sie wirklich gut waren.
Wahrscheinlich eine sehr gesunde Dynamik, dachte Nicole. Sie wird dazu beitragen, dass unreife Teenager zu verantwortungsvollen, produktiven Bürgern erblühen. Sie sollte wirklich aufmerksam zuhören oder sich zumindest Notizen machen, aber sie konnte sich auf nichts anderes konzentrieren als darauf, wie Hawk und sie sich berührten.
Seine Haut fühlte sich an ihrer Haut ganz heiß an, so als verfügte er über eine höhere Körpertemperatur als gemeine Sterbliche. Sie konnte spüren, wie seine Muskeln sich wölbten und wieder entspannten. Ganz erstaunliche, steinharte Muskeln. Hawk war ein großer Typ. Drew, dieser fremdgehende Bastard und baldige Exmann, war nur wenige Zentimeter größer als sie und kaum schwerer. Hawk besaß kräftige Hände, die sie an die Märchen alter Weiber und gewisse Möglichkeiten denken ließen.
„Erde an mich“, rief sie sich leise selbst zur Raison. „Konzentriere dich auf die Realität.“
Hawk sah sie an. „Haben Sie etwas gesagt?“
„Nein, ich nicht.“
Die Erörterung des Spiels nahm kein Ende. Um sich von Hawk abzulenken, sah Nicole sich im Restaurant um. An den Tischen saßen ein paar Eltern, und am anderen Ende des Raums kuschelten Raoul und Brittany in einem Separee miteinander.
Es muss doch eine echte Herausforderung für den Jungen sein, überlegte sie. Mit der Tochter des Coachs anzubandeln. Sie war sich nicht ganz darüber im Klaren, ob sie Raoul dafür bewundern sollte, dass er nicht davor zurückschreckte, oder ob Zweifel an seinem Verstand angebracht waren. Wie dem auch sei, sie fand ihn sympathisch.
Sowie die Pizza verschwunden war, ebbte auch die Unterhaltung ab. Eines nach dem anderen verzogen sich die Kids, bis sie und Hawk allein an ihrem Tisch übrig waren. Sie lehnte sich zurück und brachte sich wieder etwas auf Distanz von ihm.
„Danke, dass Sie gekommen sind“, sagte er.
„Gern geschehen. Ich weiß nur immer noch nicht, wie es dazu kam. Gerade war ich noch mit meinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, im nächsten Moment dann schon hier.“ Sie griff nach ihrer Papierserviette und fing an, sie zu falten, denn sie wollte vermeiden, Hawk anzustarren.
Sie hasste es, wie sehr sie sich seiner Gegenwart bewusst war, wie sehr sie es vermisste, die Hitze seines Körpers an ihrem zu spüren. Und da sie erst achtundzwanzig war, konnte sie ihre Reaktion nicht einmal darauf schieben, dass ihre Hormone verrückt spielten. Vielleicht lag es ja
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