Frisch verlobt
bin kein Masochist. Sind Sie es? Vielleicht sollte ich Ihnen ja anbieten, Sie zu versohlen?“
Selbst bei dem schwachen Licht auf dem Parkplatz konnte er sehen, wie sie rot wurde.
„Nein“, fauchte sie. „Ich kann nicht fassen, dass Sie so etwas gesagt haben.“
„Ich versuche lediglich herauszufinden, was Sie mögen und wie ich dafür sorgen kann.“
„Sie halten sich wohl auch noch für galant, aber da irren Sie sich.“
„Aber natürlich bin ich das.“
„Gehen Sie.“
„Das wollen Sie doch gar nicht.“
„Doch, das will ich.“
„Dann beweisen Sie es. Das ist Ihre Chance. Ich werde Sie jetzt küssen. Und ich warne Sie nur deshalb, weil ich Ihnen ausreichend Gelegenheit geben will, sich in Ihren Wagen zu setzen und wegzufahren. Wenn Sie wünschen, kann ich sogar bis zehn zählen. Dann haben Sie einen Vorsprung.“ Während er das sagte, legte er wieder seine Hand an ihr Gesicht, wobei er diesmal mit seinem Daumen über ihre Unterlippe strich.
„Ich habe kein Problem damit, zuzugeben, dass Sie mich interessieren“, flüsterte er. „Mir gefällt es, dass ich so auf Sie reagiere.“
In Nicoles Augen flackerte Unsicherheit. Er fühlte, welcher Kampf in ihr tobte. Stolz gegen Verlangen. Und Hawk wusste genau, welcher Seite er den Sieg wünschte.
4. KAPITEL
N icole dachte daran, dass es das einzig Vernünftige wäre, sich so schnell wie möglich im Auto in Sicherheit zu bringen. Stattdessen aber gab sie der Versuchung nach, legte ihre Hand auf Hawks Schulter und fragte: „Wann hörst du endlich einmal auf zu reden?“
„Jetzt“, antwortete er, bevor er sie küsste.
Sie wusste nicht, was sie erwarten sollte. Einen starken, fordernden Kuss vielleicht, zu dem sie praktisch nichts beitragen konnte? Oder würde sie völlig verunsichert sein, weil sie seit Jahren keinen fremden Mann mehr geküsst hatte? Oder angeekelt? Aufgeregt? Ent…
In einer zarten, erotischen Bewegung, die ihr den Atem nahm, streifte sein Mund ihre Lippen. Hawk küsste nicht einfach so. Er lockte, neckte, regte an und versprach. Und all das mit kaum mehr als einem keuschen Flüstern von Haut zu Haut.
Ihr Verstand schrie auf, stöhnte, nur um sich dann komplett auszuschalten. Ihr Körper stellte sich im Bruchteil einer Sekunde von „Kampf oder Flucht“ um auf „Nimm mich jetzt!“. Eine solche Hitze erfasste sie, dass sie sich ganz schwach und zittrig fühlte, was sie gewöhnlich hasste, aber in diesem Moment gerade nicht.
Er legte seine Hand um ihre Taille, neigte den Kopf und verstärkte den Druck auf ihren Mund.
Es war überwältigend. Explosionsartig breiteten sich die Wellen der Lust um sie herum aus und warfen ihre Funken, die dann auf ihrer Haut landeten und praktisch durch ihre Kleidung hindurch brannten. Ohne es eigentlich zu beabsichtigen, kam sie ihm ein wenig näher, bis sie sich beinahe ganz berührten. Beinahe … aber doch nicht ganz.
Sie sagte sich, dass sie den Kuss abbrechen sollte. Sie sollte sich zurückziehen, Reife demonstrieren, oder zumindest doch Empörung. Stattdessen blieb sie, wo sie war, nahm die Wärme, die er abstrahlte, in sich auf und auch das Versprechen von so viel mehr.
Er leckte über ihre Unterlippe, wobei seine Zungenspitze ihre sensibilisierte Haut kaum berührte. Da sie lässig und erfahren erscheinen wollte, musste sie ihr Bestes geben, um nicht zusammenzuzucken, und das war extrem schwierig angesichts des Verlangens, das sich fließend in ihr auszubreiten begann.
Was geschah hier eigentlich? Bis vor zwei Monaten noch hatte sie verheiratet mit ihrem Mann zusammengelebt. Es war also keineswegs so, als wäre sie eine sexhungrige Matrone, die jahrelang nichts mehr erlebt hatte. Und doch fühlte es sich genau so an. Ganz so, als hätte sie nie wirklich gewusst, wie es war, mit einem Mann zusammen zu sein.
Nicole versuchte sich einzureden, dass Hawk letztlich gar nicht so außergewöhnlich war. Zwar gab es da eine gewisse Chemie zwischen ihnen, die diese Reaktionen in ihr auslöste, aber das war bedeutungslos. Er war nichts Besonderes. Das hörte sich zwar alles gut an, hinderte sie jedoch nicht daran, den Mund zu öffnen oder beinahe lustvoll aufzustöhnen, als seine Zunge auf ihre traf.
Er bewegte sich in ihr und nahm sie mit einer Sicherheit, die sie noch stärker zittern ließ. Sein Zungenkuss war gründlich, so als hätte er alle Zeit der Welt und plante, jede Sekunde zu nutzen, um ihr zu gefallen.
Er kostete und streichelte, zog sich zurück und tauchte wieder ein. Eine
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