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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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einmal zugehörig fühlen konnte. Weder Brittany würde er verlieren noch das Baby, zumindest glaubte er das.
    „Ich bin überzeugt, dass alles gutgehen wird“, sagte sie.
    „Du bist gar nicht überzeugt. Du hältst es für einen Fehler.
    Sie stand auf. „Vielleicht ja, aber was ich glaube, ist nicht wichtig. Du weißt aber schon, dass sie nicht reif genug ist, um mit allem gut fertig zu werden, nicht wahr?“
    Er zögerte und nickte dann langsam. „Das weiß ich, aber ich bin es. Wir werden eine Familie sein.“
    Und das war das, was am Ende zählte.
    Sie ließ ihn allein, ging in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür. Erst jetzt fiel ihr auf, dass es damit eine weitere Frau in ihrer Welt gab, die schwanger war. Claire, Jesse, der Hund und jetzt auch noch Brittany. Alle würden ein Baby haben, nur sie nicht.
    „Du kannst dankbar dafür sein, dass mein Ex total unfähig war“, murmelte Nicole, als sie Raouls Krawatte band. „Deshalb habe ich gelernt, wie man so etwas macht.“ Sie schob den Knoten hoch und trat dann zur Seite, um ihm Gelegenheit zu geben, sich im Spiegel ansehen zu können. „Daheim waren wir drei Mädchen, und das gehörte nicht zu den Fertigkeiten, mit denen man mich fürs Leben ausgestattet hat.“
    „Danke.“ Er strich sich das Hemd über der Brust glatt. „Ist es okay, wie ich aussehe? Ich komme mir so dumm vor.“
    „Du siehst gut aus. Total der GQ-Stil.“
    Gestern war Hawk nach der Schule mit ihm losgezogen und hatte ihm eine Hose gekauft, ein paar schicke Hemden und ein Sportjackett. Die Sachen würden in den nächsten Wochen häufig gebraucht werden, da immer mehr Anwerber der Colleges anriefen.
    Nun aber schien Raoul sich in seinen neuen Sachen überhaupt nicht wohlzufühlen. „Ich weiß nicht“, murmelte er.
    „Hey, hör mir zu. Wer ist der Beste?“
    „Was?“
    „Das ist ein Motivationsgespräch. Ich will dich aufmuntern. Also, wer ist der Beste?“
    „Ich bin der Beste.“
    Er grummelte die Worte mehr, als dass er sie aussprach.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Wie bitte? Etwas mehr Enthusiasmus, wenn ich bitten darf, oder ich komme nicht mit.“
    Er riss die Augen auf. „Du musst mitkommen. Ich werde nicht allein in dieses Restaurant gehen. Ich wüsste gar nicht, was ich sagen soll. Versteh doch, Nicole, ich bin doch nur irgendein Typ. Ich bin noch nirgendwo gewesen oder habe je etwas Besonderes unternommen. Ich bin nicht wie du – du weißt schon – so kultiviert.“
    Wäre es ihm nicht so ernst damit, sie hätte gelacht. Sie? Kultiviert? Sicherlich meinte er ihre globetrottende, klavierspielende Schwester. Claire hatte die ganze Welt gesehen. Nicoles Anspruch auf den Ruhm dagegen gründete einzig auf einem Trip nach New York vor ein paar Jahren. Am Broadway hatten sie sich dann „König der Löwen“ angesehen, und das war ja ach so kultiviert.
    „Du wirst das prima machen, einfach schon deshalb, weil du derjenige bist, der hofiert wird. Jedes College will, dass du ihre Teams zum Sieg führst. Hinterher wirst du es dir aussuchen können, und das wissen sie. Aber du musst es auch wissen. Lass ihn einfach reden. Wenn das Gespräch ins Stocken gerät, werden Hawk oder ich uns schon einschalten. Du bist das Talent. Für heute Abend stell dir einfach mal vor, du wärst Lance Armstrong.“
    „Der ist Radrennfahrer.“
    „Dann ersetze einfach den Namen in diesem Satz mit dem Footballprofi, der dir am besten gefällt. Du bist dieser Mann. Und jetzt lass uns gehen. Es wird ziemlich viel Verkehr geben. Unterwegs kannst du die Zeit nutzen und mir sagen, wie hübsch ich aussehe. Mich wird das relaxen, und dich wird es ablenken.“
    Raoul lachte, was gut war, denn in den letzten Tagen war die Stimmung zwischen ihnen ein wenig gespannt. Seitdem sie herausgefunden hatte, dass Brittany schwanger war. Und da sie bislang noch keinen gewaltigen Urschrei von Westen kommend vernommen hatte, ging sie davon aus, dass Hawk noch nicht Bescheid wusste. Auf dieses Gespräch freute sie sich wahrhaftig nicht.
    Buchanan’s war ein elegantes Steakhaus, das ganz in der Nähe des Geschäftsviertels in der Innenstadt lag. Das Essen war ausgezeichnet, die Portionen großzügig, und ihre Weinliste wurde allenthalben gepriesen. Nicht, dass Nicole etwa vorhatte, an diesem Abend viel Wein zu trinken. Dabei dachte sie nicht nur daran, dass sie anschließend zurückfahren musste. In erster Linie wollte sie aufmerksam darauf achten können, dass Raoul so viel wie möglich an Informationen

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