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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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Woche. Vielleicht auch sieben.“
    Jedenfalls bevor Raoul hier eingezogen ist, dachte Nicole und war sich sicher, dass es passiert sein musste, als Raoul in diesem verlassenen Gebäude gehaust hatte. Wer weiß, wie viel Zeit sie dort allein miteinander verbracht hatten, ohne dass sie jemand gestört hatte.
    Brittany lief zu Raoul und schmiegte sich an ihn. „Es wird fantastisch sein“, sagte sie. „Genau, wie wir es besprochen haben.“
    Nicole unterdrückte ihr Bedürfnis, den Kopf zu schütteln. Das konnte sie ja wohl unmöglich gerade gehört haben. „Fantastisch?“, fragte sie mit leicht zugeschnürter Kehle. „Fantastisch? Auf welchem Planeten denn?“
    Brittany lächelte sie besänftigend an. „Wir haben alles gut überlegt. Du musst dir keine Sorgen machen. Es ist alles in Ordnung.“
    „Du bist schwanger. Du bist noch in der Highschool. Daran ist aber auch gar nichts, was unter die Definition von ‚in Ordnung‘ fallen würde.“ Nicole musste Luft holen, um zu verhindern, dass ihre Stimme schrill wurde.
    „Wir werden es gut haben. Nicole, ich versichere dir, es ist in Ordnung. Sieh mal, bei meinen Eltern war es genauso, und alles ist gut geworden. Sie waren jung und verliebt, und sie waren absolut glücklich. Mit Raoul und mir wird es genauso sein. Du hast ihn doch spielen sehen. Er wird mit Sicherheit ein Stipendium fürs College bekommen, und wir werden zusammen sein können wie eine richtige Familie.“
    Familie, äh? Vielleicht könnten sie ja auch in Aschenbrödels Schloss einziehen, gleich neben den sprechenden Pilzen, aber noch vor dem Zauberwald. „Ihr könnt das gar nicht wirklich durchdacht haben.“
    „Wir werden heiraten“, meldete Raoul sich zu Wort, stellte sich gerade hin und legte den Arm um seine Freundin.
    Nicole bemühte sich, die Enttäuschung zu ignorieren, die sie niederzuschmettern drohte. Nicht auch noch er! Er konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass das ein gutes Ende nehmen würde.
    „Brittany ist noch nicht achtzehn.“
    Mit einer Handbewegung wurde auch dieser Einwand von dem Mädchen abgetan. „Im Frühjahr werde ich achtzehn, aber mein Dad wird mir auch die Erlaubnis geben. Das wird schon klargehen. Das Baby werde ich nächsten Sommer bekommen, was perfekt passt, denn dann kann ich Raoul begleiten, wenn er zum College muss, und zu Hause bei unserem Kind bleiben.“
    „Unterstützt von wem?“
    „Von verschiedenen Leuten. Bei Mom und Dad war es auch so. Die Förderer, die Alumni, sie kümmern sich um ihre Athleten. Er erzählt ständig davon. Wir werden ein süßes kleines Haus haben, und ich werde kochen lernen. Bei dir habe ich irgendwie ja schon damit angefangen, Nicole. Das wird so viel Spaß machen.“
    Nicole brauchte schon beide Hände, um ihre Geduld im Zaum halten zu können. „Hast du überhaupt schon einmal irgendwelche Erfahrungen mit Kindern oder mit Babys gehabt? Weißt du, wie viel Arbeit das sein wird?“
    „Oh, sicher. Manchmal wird es bestimmt hart sein, aber wir lieben uns. Raoul und ich wollen nur zusammen sein.“
    „Das wird aber nicht gehen. Er wird jeden Tag trainieren und für sein Studium arbeiten müssen. Er wird den Unterricht besuchen und zu den Spielen reisen, während du mit einem schreienden Baby daheimsitzt, weit weg von deiner Familie und deinen Freunden.“
    „Ich werde mit ihm reisen.“
    „Und wer wird sich dann in der Zeit um dein Baby kümmern?
    „Ich weiß nicht. Irgendjemand. Oder wir nehmen das Baby einfach mit.“
    „Aber du weißt schon, dass sie schreien, oder? Manchmal die ganze Nacht lang. Raoul wird schlafen müssen, damit er spielen oder am Unterricht teilnehmen kann, was bedeutet, dass alles an dir hängen bleibt.“
    Wütend sah Brittany sie an. „Du willst einfach nur gemein sein, und ich habe keine Ahnung, warum. Ich weiß, dass es möglich ist. Meine Eltern haben es geschafft. Sie haben erzählt, dass es wunderschön war, und du versuchst nur, alles kaputtzumachen. Ich vermute, du weißt einfach nicht, wie es ist, wenn man sich wirklich liebt.“
    Die gut getimte Verbalattacke traf ins Mark. Nicole trat einen Schritt zurück. Vielleicht hatte Brittany ja recht. Schließlich war es ja nicht so, als wäre sie in Drew wahnsinnig verliebt gewesen, und vor ihm waren Männer in ihrem Leben so selten gewesen wie Sichtungen des Yeti.
    Und doch, sie hatte es einfach im Gefühl, dass sich hier eine Katastrophe anbahnte. Niemand wollte doch mit siebzehn schwanger werden und seine Zukunft aufgeben.
    „Wolltest

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