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Friss oder stirb

Friss oder stirb

Titel: Friss oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clemens G. Arvay
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bringen jedes Jahr auch hohe Ernteerträge. Sie brauchen sich qualitativ hinter keiner einzigen der modernen Industrieobstbausorten zu verstecken.

    Abb. 29: Die alten Apfelsorten am Kehdinger Appelhoff bestechen durch makellose Optik, obwohl sie im Gegensatz zu herkömmlichen Bio-Äpfeln ungespritzt sind. „70 Prozent unserer Äpfel haben einen Durchmesser von 80 Millimeternund mehr“, weiß Georg von Borstel.

Abb. 30: Ernst Hermann Maierist in den deutschen Medienals „Der Rinderflüsterer“ bekannt.

    Abb. 31: Jane Faith, Bio-Gärtnerin und Selbstversorgerin, Pembrokeshire, Wales (Großbritannien).

    Abb. 32: Bio-Freilandschweine auf dem Markushof bei Heidelberg (Deutschland) leben ganzjährig im Freien.

    Abb. 33: Freilandschweine auf der Tablehurst Farm in der Nähevon London.

    Abb. 34: Auf der Tablehurst Farm werden 60 Sussex-Rinder gehalten, eine alte britische Rasse.

    Abb. 35: Peter Brown, Tablehurst Farm, England

    Abb. 36: „Die solidarische Landwirtschaft ist die Landwirtschaft der Zukunft“, sagt Mathias von Mirbach vom Kattendorfer Hof nördlich von Hamburg.

    Abb. 37: Lisa Pfleger und Michael Hartl vor ihrem südburgenländischen Bauernhaus in Österreich, wo sie ihr „Experiment Selbstversorgung“ durchführen.

    Abb. 38: Der Ökolandwirt Max von Grafenstein ist Initiator des Projektes „Bauerngarten Berlin“.

V. Let’s Feed the World –
Plädoyer für ein dezentrales Lebensmittelsystem
    „Wir müssen auf kleine Produzenten zurückgreifen,
    möglichst regionale, die Siegel nicht entwickeln,
    um den Kunden zu betrügen, sondern um ihm eine Möglichkeit zu bieten.“

    (Wilfried Huismann, Dokumentarfilmer und Buchautor, dreifacher Träger des Adolf-Grimme-Preises)
    Die kleinstrukturierte Landwirtschaft
    Was ist eigentlich „kleinstrukturierte“ oder „kleinteilige Landwirtschaft“? Die unten stehende Tabelle liefert nicht nur notwendige Antwort darauf, sondern grenzt die kleinstrukturierte Landwirtschaft auch von der industriellen schematisch ab. Man beachte, dass die beiden Wirtschaftsweisen dabei als Idealtypen einander gegenübergestellt werden. In der Praxis werden wir auch auf Betriebe stoßen, die Aspekte beider Typen vereinen und somit als „tendenziell das eine oder tendenziell das andere“ eingestuft werden müssen.

    kleinstrukturierte Landwirtschaft
    • dezentral getragen durch Bauern und regionale Netzwerke
    • verkürzte Wertschöpfungsketten
    • Kontakt zwischen Konsumenten und Produzenten möglich
    • kurze Transportwege
    • Weiterverarbeitung in Klein- und Mittelbetrieben der Region (Metzgereien, Bäckereien, Molkereien etc.)
    • kleinräumige, vielstrukturierte Anbaumethoden
    • hohe Agrodiversität und individuelle Hofgestaltung
    • angepasste Technologien
    • regional angepasste Kulturpflanzenarten und Kulturtierrassen
    industrielle Landwirtschaft
    • zentral gesteuert durch Agrarindustrie und Handelskonzerne
    • komplexe, schwer durchschaubare Warenflüsse zwischen Erzeugern, Groß- und Zwischenhändlern, Industriebetrieben und Handelskonzernen
    • anonyme Produktion
    • lange Transporte, Sortierung und Verpackung von Erzeugung und Produktion getrennt, oft über Landesgrenzen hinweg
    • Weiterverarbeitung durch Monopolkonzerne der Industrie – auch bei Bio
    • industrielle Monokultur und intensive Tierhaltung
    • Anpassungszwang, Einheitsproduktion
    • Zwang zum Rückgriff auf Saatgut und Züchtungen der Agroindustrie

    Zwei Dinge möchte ich gleich vorausschicken: „Die industriell agierende Landwirtschaft wird uns in Zukunft nicht mehr ernähren können.“ [39] Und: „Die Industrialisierung [der Landwirtschaft] ist absurd.“ [40] Diese beiden Aussagen stammen von Werner Lampert, dem Frontman der Biomarke Zurück Zum Ursprung von HOFER (ALDI SÜD in Österreich). Seinen Feststellungen kann man nur beipflichten, wenn es auch ein wenig verwundert, dass ausgerechnet der Kopf einer industrialisierten Bio-Marke gegen industrielle Methoden in der Landwirtschaft ins Horn bläst. Werner Lampert und Zurück Zum Ursprung stehen für den ausschließlichen Einsatz von Hybridzüchtungen wie dem industriellen „Designerhuhn“ aus der JA-757-Familie von Hubbard oder der Legehenne Lohmann Brown Classic sowie für Hybridsaatgut im Gemüsebau, das seine Fähigkeit zur biologischen Vermehrung bereits verloren hat. Lampert und Zurück Zum Ursprung stehen außerdem für Brotfabriken, die so groß sind, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darin mit

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