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Friss oder stirb

Friss oder stirb

Titel: Friss oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clemens G. Arvay
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ist zwar in Mitleidenschaft gezogen, jedoch noch nicht verschwunden. Durch unsere Nachfrage können wir ihn wieder stärken und fördern.
    sich selbst versorgen
Wer die Lust dazu verspürt, kann im eigenen Garten, auf Selbsternteparzellen sowie im Rahmen von Gemeinschaftsgärten oder Gemeinschaftsfarmen gärtnerisch oder landwirtschaftlich aktiv werden und die volle Verantwortung für die Erzeugung eines Teils der eigenen Lebensmittel übernehmen. Die Freude an der Arbeit in und mit der Natur ist ein angenehmer Nebeneffekt des Weges der Selbstversorgung.
    Alternativen aufbauen
Bäuerinnen und Bauern, die sich zu Kollektiven zusammenschließen und eigene Bauernläden ins Leben rufen und beliefern, können auf diese Weise ihren Absatz über die Direktvermarktung maßgeblich fördern – auch im Sinne der Verbraucher. Konsumentinnen und Konsumenten haben die Möglichkeit, Einkaufsgemeinschaften (Food-Coops) und Mitgliederläden zu gründen oder gemeinsam mit Produzenten Wochen- und Bauernmärkte zu organisieren.
    solidarisch landwirtschaften
Die solidarische Landwirtschaft ist die „Königsdisziplin“ der Ernährungssouveränität und Konsumentendemokratie: siehe Abschnitt „Die solidarische Landwirtschaft“ in diesem Buch.
    sich informieren und die Information weitergeben
Indem wir Information über die Machenschaften von Industrie und Handel weitergeben und über Alternativen informieren, leisten wir einen wichtigen Beitrag für ein nachhaltiges und ethisch vertretbares Lebensmittelsystem. Diese Informationsweitergabe kann im privaten Rahmen durch Gespräche mit Freunden und Bekannten geschehen. Wir sollten aber auch Vorträge und Veranstaltungen rund ums Thema Lebensmittel organisieren, und Journalistinnen und Journalisten sind aufgefordert, das eiserne Schweigen zu brechen und vermehrt über die Machenschaften von Lebensmittelkonzernen und die Situation der Klein- und Mittelbetriebe zu berichten.

    Bleiben Sie auf dem Laufenden!

    Unter www.frissoderstirb.info finden Sie stets aktuelle und weiterführende Information zu diesem Buch, darunter auch Videos und kurze Dokumentarfilme rund um Lebensmittel und Landwirtschaft. Kritik an der Lebensmittelindustrie ist auf www.frissoderstirb.info ebenso Thema wie Lösungswege und alternative landwirtschaftliche Konzepte. Sehen Sie sich Interviews mit Experten, Wissenschaftlern und Landwirten an und lernen Sie die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner aus diesem Buch näher kennen. Die Homepage dient als Plattform für alles rund um „Friss oder Stirb – Wie wir den Machthunger der Lebensmittelkonzerne brechen und uns besser ernähren können“.
Die Homepage des Autors finden Sie unter: www.arvay.info

    www.frissoderstirb.info

VIII. Ein Gastbeitrag von Roland Düringer
    Roland Düringer ist ein österreichischer Kabarettist und Schauspieler und möchte „ohne Auto, ohne TV, Radio und Printmedien, ohne Mobiltelefon, ohne Supermärkte und Handelsketten, ohne Plastikgeld und letztlich ohne Internet“ leben [58] . Seine Lebensmittel bezieht er daher nicht mehr im Supermarkt und auch nicht beim Discounter. Einkaufszentren meidet er ebenfalls. Das Videotagebuch von Roland Düringer, in dem er die Fortschritte seines sukzessiven Ausstiegs dokumentiert, ist unter www.gueltigestimme.at abrufbar.

    Vor einigen Wochen, nämlich Ende 2012, habe ich für mich eine Entscheidung und Wahl getroffen: Ich beziehe meine Lebensmittel, die wunderbaren Dinge, die mir Leben vermitteln sollten, nicht mehr von Nahrungsmittelketten, sondern versuche, dem Produzenten und damit dem Acker näher zu kommen und eine verloren gegangene Beziehung wieder aufzubauen. Das ist freilich nicht bequemer, aber wertvoller. Und ich erfahre wieder Dankbarkeit für gutes Essen und Respekt vor unseren Bauern. Damit meine ich den Bauern im eigentlichen Sinn und nicht den „Nahrungsmittel-, Milch- oder Fleischproduzenten“.
    Gemüse und Obst baue ich selbst an und stehe damit in Verbindung mit dem Boden und dem Kosmos.
    Supermärkte trennen uns von der Welt, wie sie ist, und schaffen eine eigentümliche Wirklichkeit: Das Schlaraffenland . Die ständige Verfügbarkeit der Dinge, die wir wollen, aber nicht immer brauchen. Man gaukelt uns paradiesische Zustände vor. Erst wenn wir ent- täuscht werden, die Täuschung also vorbei ist, dann ist unser Blick wieder für das Wesentliche geschärft. Je rascher wir uns selbst ent- täuschen und damit Eigenverantwortung für unseren Körper und Geist übernehmen,

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