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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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mit der Schule fertig. Letztes Jahr habe ich sogar als Lehrerin gearbeitet. Ja, das stimmt, Sie brauchen gar nicht zu lachen! Ich habe beim Sportunterricht assistiert. Aber ich habe wieder damit aufgehört, weil es nichts zu bieten hat, wenn man nicht richtig ausgebildet ist. Ich werde also in diesen Ferien ernsthaft über meine Zukunft nachdenken und dann beschließen, was zu tun ist.«
    »Gut. Kommen Sie inzwischen einmal mit ins Haus, um meine Tante kennenzulernen.«
    Freddie zögerte. Er war ein sehr attraktiver junger Mann, nicht sehr groß, aber ungefähr fünf Zentimeter größer als sie. Und darauf kam es ja an. Vielleicht nicht gerade eine Schönheit, denn er hatte rötliches Haar und viele Sommersprossen; aber seine Augen waren braun und freundlich, und sein Gesicht hatte einen feinen Schnitt. Ziemlich aufregend, und ein ganz guter Start in Tainui. Aber das mit der Tante war ein Jammer. Für Tanten hatte Freddie nicht viel übrig.
    Er bestand jedoch darauf und ging durch einen gepflegten Garten zu einem kleinen Haus voraus, das wie ihr eigenes Blick aufs Meer hatte. Als sie ankamen, hörten sie das Geräusch einer Schreibmaschine, die ungeduldig, aber nicht gerade sachverständig bearbeitet wurde. Er sagte: »Mein Name ist übrigens Nick Lorimer. Vielleicht haben Sie schon von meiner Tante gehört. Sie schreibt.«
    Freddie blieb stehen und dachte darüber nach. Sie hatte in Angelas Wohnung verschiedene Schriftsteller kennengelernt und hielt nicht viel von ihnen. Aber natürlich hätten sie sich nie mit Miss Lorimer abgegeben. Sie schrieb Unterhaltungsromane, die sich gut verkauften. Nicht was sie >eine bedeutende Persönlichkeit< genannt hätten. Andererseits konnte sie ganz nützlich sein. Freddie hatte vor, in ihrer Freizeit einen Roman zu schreiben, und vielleicht würde Miss Lorimer ihr einige Ratschläge erteilen.
    Plötzlich bekam sie Gewissensbisse, zupfte an Nicks Ärmel und sagte hastig: »Eigentlich ist es doch noch nicht Ewigkeiten her... seit ich mit der Schule fertig bin, meine ich. Aber schon ein ganzes Jahr.«
    Er lachte. Sie war wirklich ein nettes Mädchen, obwohl sie für ihr Alter erstaunlich kindlich wirkte. Er sagte: »Ein Jahr ist eine lange Zeit — wenn man sie gut ausnutzt.«
    »Aber das ist ja gerade die Schwierigkeit. Das habe ich nicht getan. Es war ziemliche Zeitverschwendung, und ich möchte jetzt alles Versäumte nachholen.«
    Er nickte ernsthaft, und in diesem Augenblick rief eine freundliche Stimme vom Haus her: »Nick, bist du es? Dieses verdammte Farbband verheddert sich schon wieder. Komm doch bitte und bring es in Ordnung.«
    Dann trat eine hochgewachsene Frau auf die Veranda und sah Freddie. »Oh, du hast mir einen Gast mitgebracht. Wie nett.«
    Anna Lorimer hatte graues Haar und sah gar nicht wie eine Intellektuelle aus. Sie hatte lustige Augen und ein freundliches Lächeln. Ihr altes Baumwollkleid war keineswegs aufregend. Freddie erklärte völlig außer Atem, daß sie eine Nachbarin sei und durch die Hecke gekrochen wäre, um zu sehen, was sich auf der anderen Seite befand. Sie hätte alle Bücher von Miss Lorimer gelesen und hoffe, nicht zu stören.
    »Natürlich nicht. Die Schreibmaschine spielt mir ohnehin einen Streich, und außerdem lasse ich mich nur zu gerne unterbrechen. Das tut meiner Art zu schreiben gut. Sie gehören also zu der Familie Standish? Wie schön, Nachbarn zu haben. Nick beginnt sich zu langweilen. Aber wir wollen nicht über Bücher sprechen, das gibt für alle Beteiligten Schwierigkeiten. Bitten Sie doch Ihre Geschwister, mich einmal zu besuchen. Vielleicht nicht gerade durch die Hecke, das haben die Kleider nicht so gerne.«
    »Es war unverschämt von mir, das zu tun.«
    »Aber gar nicht. Ich bin froh, daß ich das Loch nicht geschlossen habe. Ich habe es mehrmals versucht, aber Rough hat es immer wieder aufgewühlt. Er ist davon überzeugt, daß es auf der anderen Seite Kaninchen gibt.«
     
    Eine halbe Stunde später platzte Freddie ins Wohnzimmer und sagte: »Ich war nebenan. Macht keine so erschreckten Gesichter. Wir können nicht hier herumsitzen und uns den ganzen Tag lang anstarren. Irgendeiner muß etwas unternehmen. Da drüben wohnt eine nette alte Frau, die schreibt, und ein Neffe, der fliegt und einen gebrochenen Arm hat. Er ist süß — jedenfalls ist es ein Anfang.«
     
    Nachdem Nick geduldig das Farbband in Ordnung gebracht hatte, kehrte Miss Lorimer mit einem zufriedenen Lächeln an die Schreibmaschine zurück. Sie dachte

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