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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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widerwillig und fragte sich ärgerlich, was man darauf wohl antworten konnte.
    Als Freddie und Angela allein waren, sagte die ältere Schwester sanft: »Findest du nicht, daß du ein bißchen übertreibst? Ich weiß, wir haben alle geflirtet, als wir gerade aus der Schule kamen. Aber wirklich, dieser schreckliche kleine Masters...!«
    Zu ihrem Erstaunen und ihrer Bestürzung traten Freddie die Tränen in die Augen. »Es ist ja alles gut und schön, aber ich muß doch irgend jemanden haben. Er verehrt mich, und er ist der einzige, der das tut. Eigentlich der einzige Junge, der das je getan hat.«
    Diese ehrliche und rührend einfache Feststellung entwaffnete Angela. Wäre Jim nur nicht ein so gräßlicher Mensch gewesen! Am schlimmsten benahm er sich in der Standish-Familie, denn dort fühlte er sich unterlegen, gab deshalb an und protzte unglaublich. Es war alles sehr unangenehm; nicht zuletzt auch Freddies offensichtliche Versuche, ihn gegen den selbstsicheren Jonathan auszuspielen. Das wirkte so kindisch, und Blake war eindeutig ein Mann von Welt. Angela fürchtete, man könnte ihre jüngere Schwester verletzen, und zu ihrer eigenen Überraschung entdeckte sie, daß ihr das Sorgen machte. Was war mit dem berühmten Gleichmut der Standishs geschehen?
    Und, Spaß beiseite, war es möglich, daß sich Jonathan wirklich von Shelaghs Ruhe angezogen fühlte, ihrer Zurückhaltung und ihrer Würde, die so ganz von dem Temperament ihrer Schwestern abwichen?
    Am nächsten Tag, als sich die ganze Gesellschaft zum Picknick an den Ozeanstrand begeben hatte, schien sich diese Vermutung zu bestätigen.
    Es herrschte wilde Brandung, typisch für die Westküste, die vom Hafen durch hohe Sanddünen getrennt war. Die Straße erstreckte sich nur über einen Teil ihres Weges, den Rest mußten sie zu Fuß zurücklegen und ihre Körbe tragen.
    Es war sehr heiß, und alle hatten sich erschöpft in die Fluten gestürzt. Aber nun saßen Dr. Blake und Shelagh am Strand, beobachteten die anderen und sprachen dann und wann miteinander. Freddie erregte mit den einmaligen Kunststücken, die sie in der Brandung vollführte, großes Aufsehen, ebenso wie der gräßliche Jim mit seiner albernen Verliebtheit. Shelagh brach das kameradschaftliche Schweigen, um zu bemerken: »In solchen Sachen ist Freddie phantastisch. Der Sport scheint ihr zu liegen.«
    »Ja. Will sie es beruflich verwerten?«
    »Ich glaube schon. Vater sagt, sie könnte nach Sydney gehen.«
    Er nickte schläfrig. »Für Sport findet man immer Verwendung.« Niemand, der sein ausdrucksloses Gesicht betrachtete, hätte erraten, daß er zu sich selbst sagte: >Sie wird nicht gehen, wenn ich es verhindern kann.<
    Anna saß unter einem weitausladenden Puriribaum mit Standish an ihrer Seite. Nicht weit davon entfernt räkelten sich Angela und Stephen träge. Anna beobachtete die Schwimmer. Mußte Nick wirklich Dinah so sehr mit dem Surfbrett helfen? Sie erinnerte sich an ihre Unterhaltung vom Abend zuvor und lächelte. Nick hatte gesagt: »Dinah ist ein sehr nettes Mädchen, aber sie ist schrecklich schüchtern. Sie muß erst geweckt werden.«
    Sie hatte streng geantwortet: »Aber nicht von dir. Sie ist Bills Freundin.«
    »Bill ist schrecklich unhöflich. Er ist nicht an Konkurrenz gewöhnt.«
    Sie hatte versucht, mißbilligend dreinzusehen. »Du hast also vor, für Konkurrenz zu sorgen?« Aber sie hatte natürlich gelacht, denn sie wußte, daß sie bei Nick überhaupt keine Angst zu haben brauchte. Er neigte mehr zu leichten, netten Flirts als irgendein anderer Mann, den sie kannte, aber er würde niemals ernsthaft jemanden verletzen. Trotzdem wollte sie nicht, daß ihre Neffen diese Gesellschaft durcheinanderbrachten.
    Stephen jedenfalls machte in dieser Richtung keinerlei Anstrengungen, und unlogischerweise störte sie das an ihm. Warum war er bei Mädchen immer so langsam? Jetzt saß er neben Angela, schien ihre attraktive Figur im dunkelroten Badeanzug überhaupt nicht zu bemerken, und Angela döste vor sich hin. Miss Lorimer war auf beide böse.
    In Wirklichkeit war Stephen hellwach. Er dachte, daß dieses Mädchen eine gute Reiterin abgeben würde — sie hatte kräftige, feste Hände, sicherlich auch viel Mut und ein gutes Gleichgewicht. Als könne sie seine Gedanken lesen, öffnete sie plötzlich die Augen und sagte: »Wäre dieser Strand nicht herrlich zum Reiten? Ein wunderbarer harter Sand; die Pferde würden der Brandung ausweichen und vor Aufregung tanzen.«
    Er war erstaunt.

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