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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Gesichtsausdruck war so unschuldig, daß Anna nur von neuem nachdrücklich betonen konnte: »Sie ist ein sehr nettes Mädchen, wie ich schon sagte, Nick.«
    »Ich weiß, aber Bill scheint es nicht zu merken. Er hat sie fast aufgefressen, als sie sagte, Wellenreiten sei für sie der Himmel auf Erden. Er hat für solche Dinge nichts übrig, weißt du.«
    »Du entwickelst Missionseifer. Aber nimm sie ihm nicht weg.«
    Dabei wußte sie ganz genau, daß er es nicht tun würde; Nick war immer aufrichtig, und nie hatte er sich einem Mädchen gegenüber schlecht benommen.
    Die anderen fuhren um sieben Uhr los; eine Zeit, die Stephen für späten Vormittag zu halten schien. Anna wählte den Rücksitz, weil sie die Straße gut kannte und wußte, daß sie und Maxwell dann ungestört plaudern konnten. Zuerst, als sie noch auf der Straße waren, auf der sie Tainui erreicht hatten, redeten sie nicht viel, aber als sie dann abbogen, um meilenweit durch den dichten Busch zu fahren, begann Angela, Stephen Fragen über seine Farm zu stellen.
    »Sie werden mich für sehr unwissend halten. Ich glaube, mein Leben war schrecklich einseitig.«
    »Es ist noch nicht zu Ende. Sie haben noch Zeit genug, die andere Seite zu entdecken.«
    Die Straße war holprig und kurvenreich, und er erklärte, daß das nicht die normale Zufahrt sei. Seine Farm lag auf der anderen Seite der Hügel, welche die Ebene von der Küste trennten. Er lebte in einer zivilisierten Gegend, nur fünfzehn Meilen von einer Stadt entfernt. Absolut kein Hinterland.
    Am Fuß der Hügel überquerten sie einen tiefen und trägen Fluß, der, wie Stephen Angela erzählte, schrecklich über die Ufer trat, wenn in den Hügeln ein Unwetter herrschte. Die Brücke war einmal weggeschwemmt worden, und gelegentlich war sie unpassierbar. Jetzt fuhren sie einen Steilweg entlang, wo die Straße sich wand und dann scharf abbog. Glücklicherweise war sie nicht sehr stark befahren. Angela war erstaunt, als Stephen plötzlich sagte: »Macht es Ihnen etwas aus, den Wagen nach Hause zu fahren, während ich den Lastwagen übernehme? Anna hat keinen Führerschein mehr, und Mr. Standish sagt, Sie könnten besser fahren als er.«
    Sie konnte es nicht gut ablehnen, denn er brachte die Pferde ja für sie alle dorthin, aber sie sagte skeptisch: »Natürlich werde ich es versuchen. Ich habe nie ein eigenes Auto gehabt, aber ich bin früher mit dem Wagen meiner Eltern gefahren, und ich habe einen Führerschein. Von diesen modernen Autos verstehe ich allerdings nichts.«
    Er sagte ruhig: »Das werden Sie schon hinkriegen«, und sie dachte, daß er ein junger Mann war, der normalerweise ohne Umstände seinen Willen durchsetzte.
    Schließlich hörte der Busch plötzlich auf, und einige Gebäude begannen aufzutauchen. Stephen erklärte, daß dies eine Kaserne sei, die sich bis oben auf den Hügel hinziehe. Eine Meile weiter unten auf der anderen Seite würden sie zu seiner eigenen Farm kommen, die er kurz als Schaf- und Rinderweide von ungefähr tausend Morgen Größe beschrieb. Als Angela sagte, das wären riesige Ausmaße, lachte er und erwiderte, so schlimm wäre es nicht.
    »Das werden Sie wahrscheinlich einen Vorort nennen«, sagte sie, als sie die weiter unten verstreuten Häuser und Farmen sah.
    Er gab zu, daß man nachts von der Veranda die fünfzehn Meilen entfernten Lichter der Stadt sehen konnte, und sie vermutete, daß dies so etwas wie ein Rückzug war.
    Obwohl das Haus ziemlich modern war, wirkte es sehr geräumig, und Stephen und sein Schäfer lebten nur in vier Zimmern davon. Angela schien es ein langweiliges und phantasieloses Dasein, und Andy, der Schäfer, machte ihr nicht den Eindruck eines sehr unterhaltsamen Kameraden. Er war ein ehemaliger Soldat, taub aus dem Kriege zurückgekehrt, etwa Ende dreißig und so schüchtern, daß er bei ihrer Ankunft floh. Aber offensichtlich versorgte er das Haus gut. Die Zimmer waren zwar leer, aber sauber, und im Eisschrank befanden sich Milch und Fleisch.
    Die beiden Junggesellen besaßen alle technischen Errungenschaften, sogar eine Waschmaschine, denn Stephen bemerkte nebenbei, daß Hausarbeit schrecklich lästig sei und es sich auszahle, sie auf dem schnellsten Weg zu erledigen. Haus und Garten interessierten ihn offensichtlich nicht.
    Aber als er Angela später zu einem Ritt über die Hügel mitnahm, wurde er plötzlich ein ganz anderer Mensch: interessiert, lebendig, ein guter Unterhalter. Er war nicht länger der ziemlich einsilbige Mann, den sie

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