Fröhliche Ferien am Meer
stünden unter Wasser, und es gäbe keine Hoffnung, daß die Brücke vor dem nächsten Morgen frei wäre. Mit diesem Punkt sehr zufrieden, gähnte Wyn erneut und sagte: »Das Problem wären wir los. Jetzt lege ich mich auf das Sofa, und in den nächsten paar Stunden will ich nicht geweckt werden.«
In der Küche sagte Angela: »Es wird Spaß machen, eine Nacht hier zu verbringen, und ich glaube, die Temperatur wird sich abkühlen. Später wollen wir Feuer machen, Stephen. Ich liebe es, im Hinterland vor einem großen Holzfeuer zu sitzen.«
Aber er sagte nur: »Meinen Sie, daß Sie wirklich schlafen müssen, oder können wir jetzt losfahren?«
»Losfahren? Aber Sie haben doch gesagt, das wäre heute abend unmöglich.«
»Tainui zu erreichen, ja. Aber ich werde Sie zu einem Gasthaus in der Stadt fahren und Sie morgen früh vor dem Frühstück abholen.«
»Aber um Himmels willen, warum? Ich würde lieber hier übernachten als in einem Gasthof. Das wäre schrecklich langweilig, und ich habe mich so auf eine Nacht hier am gemütlichen Feuer gefreut, wenn Wyn sicher in seinem Bett verstaut ist und der Regen herunterströmt. Das wäre schön, Stephen, und wir könnten über all die Dinge reden, die wir nie richtig erörtern können, wenn die ganze Familie um uns herum ist. Ich fände es so herrlich! Wir würden einen Heidenspaß haben.«
Er hatte ihr ernst zugehört, und als sie zu sprechen aufgehört hatte, sagte er: »Das hätte ich auch gerne getan, Angela.«
Sie fragte mit einem geheimnisvollen Flüstern: »Ist es wegen Wyn? Ich weiß, daß er sehr lästig werden kann, aber ich habe ihm sofort angesehen, daß er sich, sobald er sich verdrücken kann, ins Bett legen würde. Und dann können wir uns wirklich unterhalten.«
Er sagte nur: »Wir sollten uns besser beeilen. Übrigens werde ich irgendeinen Schlafanzug für Sie suchen.«
Sie war verletzt und beleidigt. »Oh, zum Teufel mit dem Schlafanzug. Ich glaube, es ist wahr, was Wyn gesagt hat — Sie sind gräßlich konventionell. Ich persönlich glaube, Sie sind nichts anderes als eine pedantische alte Frau. Ist ein zweiter Mann im Haus kein ausreichender Anstandswauwau? Und wer soll es denn erfahren? Natürlich die Familie, aber sie nimmt es, wie Sie sich vielleicht denken können, nicht so genau mit dem, was sich gehört. Ihre Tante auch, aber sie hat etwas gesunden Menschenverstand, im Gegensatz zu Ihnen. Warum sollte ich aus einem geräumigen, warmen Haus an einem nassen Abend vertrieben werden, nur um Ihre albernen Moralvorstellungen zu befriedigen? Das ist doch völlig veraltet!«
»Tut mir leid. Nicht für mich. Ich werde Ihnen den Schlafanzug holen. Bürste und Kamm werde ich Ihnen auch noch suchen. Es ist halb sechs. Die Gasthöfe geben um sechs Uhr Abendessen. Wir machen uns jetzt auf den Weg.«
Jetzt verlor sie die Beherrschung: »Sie sind ausgesprochen ungastlich und eine richtige alte Jungfer! Alle meine Freunde würden sich totlachen, wenn sie das wüßten.«
»Dann können Sie ihnen ja eine gute Geschichte erzählen, wenn Sie zurückkommen.«
Die Tränen traten ihr in die Augen vor Enttäuschung über den Tag und auch darüber, daß er genauso schlecht zu Ende gegangen war, wie er begonnen hatte. »Das ist gemein. Gut, wenn Sie mich nicht wollen, dann möchte ich nicht bleiben. Holen Sie den verdammten Schlafanzug. Sie haben mir den Tag schon lange vorher verdorben, und dies ist nur der würdige Abschluß.«
Er sah sie einen Augenblick lang schweigend an, dann ging er weg und holte geschäftig den Schlafanzug, der nicht gebügelt und auf seine riesige Figur zugeschnitten war. Die Haarbürste lehnte sie ab, begnügte sich mit dem Kamm in ihrer Tasche und war erstaunt, als er triumphierend eine völlig neue Zahnbürste hervorholte.
»Ich habe immer ein paar neue in Reserve«, sagte er und sah sie hoffnungsvoll an, wie ein kleiner Junge, der versucht, jemanden durch ein Geschenk zu besänftigen. Gegen ihren Willen lächelte sie, als sie sie annahm.
In diesem Augenblick ging die Tür auf, und Wyngate Millar kam herein. Er sah schläfrig und ziemlich zerzaust aus. »Was ist hier los? Die Türen gehen auf und zu, und es herrscht allgemeine Unruhe. Warum bist du nicht in diesem Bett in dem freien Zimmer, Angela?«
Sie sagte: »Weil Stephens Konventionen mich dazu zwingen, in die Stadt zu fahren, um dort die Nacht zu verbringen.«
Das war gemein von ihr; sie merkte es, sobald es ausgesprochen war, insbesondere als Wyn in Gelächter ausbrach und
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