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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Ordnung.«
    Auch Angela lächelte.
Offensichtlich hatte sich Shelagh nicht verändert.
    Sie hielten an einem verbogenen
Tor, nahmen ihr Gepäck und gingen durch wildwachsendes Gras, das einmal Rasen
gewesen war. Shelagh kam zu ihrer Begrüßung herausgeeilt. In den zwei Jahren,
die ihre Schwestern sie nicht gesehen hatten, schien sie noch ruhiger geworden
zu sein, und sie sah müde und ziemlich blaß aus. Aber ihre Begrüßung war
herzlich; sie legte sogar einen Augenblick lang den Arm um Angela und Freddie,
als sie sagte: »Ihr müßt ja nach der Bahnfahrt todmüde sein. Der Tee ist schon
fertig.«
    Bill kam den Weg herauf, und
Angela sagte schnell: »Er hinkt aber ziemlich stark. Ob das wohl gut geht?«
    »Er behauptet, ja. Er schwimmt
viel. Man hat ihm auch Gymnastik verschrieben. Die Ärzte sagen, die Krankheit
würde jetzt zum Stillstand kommen.«
    »Gut! O Shelagh, was für ein
sonderbares altes Haus. Wir wollen es schnell erforschen, ehe wir unseren Tee
trinken. Erinnerst du dich noch daran?«
    »Ziemlich gut. Ich war damals
schon zwölf, weißt du. Es ist verwildert, aber solide und jetzt auch ziemlich
sauber. Der Garten war einmal herrlich; jetzt allerdings ist er hoffnungslos.
Ich werde mich gar nicht erst um ihn kümmern.«
    Die Mädchen gingen von Zimmer
zu Zimmer. Freddie bummelte hinterher; sie fühlte sich als Außenseiter. Shelagh
war für sie fast eine Fremde, und mit ihren achtzehn Jahren schien ihr
vierundzwanzig ungeheuer alt.
    »Möbel sind genug da«, sagte
Shelagh. »Dies muß Mutters Zimmer gewesen sein. In diesem Riesenschrank hier
sind noch immer ihre Hüte und Kleider, und der Schreibtisch ist vollgestopft
mit Briefen und Papieren.«
    »Ist sie einfach abgereist und
hat sie vergessen?«
    »Das Zimmer wurde verschlossen
gehalten, während das Haus vermietet war. Wer wird hier schlafen? Ich dachte,
dir würde es vielleicht gefallen, Angela.«
    »Nein danke, das möchte ich
lieber nicht. Wie ist es mit dir?«
    Sie merkte, daß sie zu hart
reagiert hatte, aber sie wollte an ihre Mutter so wenig wie möglich erinnert
werden. Freddie hatte keine derartigen Bedenken.
    »Gut«, sagte sie schüchtern,
wobei sie den großen alten Schrank öffnete. »Mir machen Gespenster nichts aus.
Schau, Angela, wieviele Kleider Mutter gehabt haben
muß, wenn sie diese einfach hierlassen konnte! Ein wundervolles blaues
Samtkleid. Es ist kaum getragen. Das würde mir stehen. Bah, es riecht nach
Kampfer!«
    »Häng es zurück. Das ist mir
unheimlich. Komm, wir wollen Tee trinken. Shelagh hat ihn schon gekocht.«
    Das Haus war ein großes
Rechteck, mit einer Seite dem Meer zugewandt. Es befand sich genau auf dem
Gipfel des Hügels. Da das Gelände steil abfiel, hatte man nach drei Seiten eine
herrliche Aussicht. Durch die Fülle der hohen Bäume und der wuchernden
Sträucher waren keine Nachbarn zu sehen. Das Haus war auf allen vier Seiten von
einer breiten Veranda umgeben, und auf der Meerseite hatte Shelagh einige
Korbstühle, einen Tisch und ein Sofa aufgebaut. Von hier aus glaubte man, einen
Stein ins Wasser werfen zu können, denn das Ufer unterhalb des Hauses war steil
und führte direkt zu einem schmalen Sandstrand. Dahinter kam gleich das Meer.
    »Ein herrlicher Ort zum
Schwimmen«, sagte Bill. »Wir waren jeden Morgen im Wasser und abends noch
einmal. Es scheinen nicht viele Leute an diesen kleinen Strand zu kommen.
Vielleicht halten sie ihn für einen Privatstrand, weil er durch den alten Zaun
begrenzt wird.«
    Gelegentlich kam Schweigen auf,
denn sie fühlten sich alle noch etwas fremd. Freddie fiel nichts ein, was sie
hätte sagen können, und sie ertappte sich bei dem Wunsch, nicht gekommen zu
sein. Die Leute hatten gut von Familie reden, aber wie konnte man erwarten,
Menschen zu mögen, die man kaum kannte? Ihre alten Schulfreunde waren ihr viel
vertrauter als Bill und Shelagh. Was das anbetraf, so kannte sie auch Angela
nicht genau; während ihrer Schulzeit hatte sie nur die Wochenenden in Angelas
Wohnung verbracht, und normalerweise war das Apartment mit Leuten gefüllt, die
sonderbare, aber geistreiche Reden führten. Sie hatte sich immer etwas wie ein
Eindringling gefühlt, und Angela war oft in Vorlesungen oder auf Parties
gewesen. Jetzt hatte sie das Gefühl, das Haus mit drei Fremden zu teilen, die
alle viel älter und viel erfahrener als sie selbst waren.
    Plötzlich sagte Bill: »Ihr habt
euch beide verändert. Angela nicht so sehr, aber Freddie ist nicht
wiederzuerkennen. Sie hat sich zu ihrem

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