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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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stolperte hinaus. Sie wankten in das erstbeste Hotel, baten bei
dem verschlafenen Portier um ein Zimmer und ließen sich stöhnend auf ihre
Betten fallen.
    »Wie ich Nachtzüge hasse und
verabscheue«, seufzte Freddie.
    »Du brauchst dich überhaupt
nicht zu beschweren. Du hast geschlafen wie ein Klotz, trotz dieses lüsternen
jungen Strolchs gegenüber.«
    »War er nicht ein Scheusal? Hat
uns nicht einmal mit dem Gepäck geholfen — und er hat nicht geschlafen. Ich
habe genau gesehen, wie er durch seine Augenwimpern blinzelte. Stinkfaul.«
    »Er hinkte wahrscheinlich zu
sehr. Ich bin ihm, so fest ich konnte, auf den Fuß gestiegen. Dieser
unverschämte Rohling, der nach deiner Größe Neununddreißig Ausschau hielt.«
    »Oh, du bist gemein. Er war gar
nicht so schlecht — und außerdem paßt mir auch achtunddreißig, wenn ich mich
vorsichtig hineinzwänge. Und alle sagen, daß das für meine Länge ziemlich wenig
ist.«
    Nach dem Frühstück, das ihnen
nicht geschmeckt hatte, nahmen sie den Linienbus zur Küste. Es war eine lange
und staubige Fahrt, zunächst durch Ebenen, die gerade begannen, sich unter der
Sommersonne braun zu färben; dann an einer niedrigen, von Sträuchern gesäumten
Hügelkette entlang und über verwirrende Haarnadelkurven. Schließlich fiel die
Straße steil ab, und nach vielen Meilen gelangten sie zur Bucht.
    Es war Flut, und die
Schlammpfützen sahen nicht sehr verlockend aus. Der Weg führte am Meer entlang
nach Tainui. Sie konnten den Ort jetzt in der Ferne erkennen, an den Fuß der
Hügel geschmiegt. Seine wenigen Geschäfte und älteren Häuser wurden frech
verdrängt von einer Ansammlung von Strandhäusern, Hütten und umgebauten
Straßenbahnwagen, die zu dieser Zeit mit Familien aus der Stadt gefüllt waren,
die überglücklich diese Unbequemlichkeit während der heißesten Monate des
Jahres in Kauf nahmen.
    Freddie, die keine Erinnerung
an Tainui mehr hatte, betrachtete das Durcheinander interessiert, aber ihre
Schwester war bestürzt. »Es hat sich schrecklich verändert. Alle diese Hütten!
Und es wird überfüllt sein. Wie grauenvoll.«
    »Ich finde, es sieht aufregend
aus. Die vielen Leute und die vielen kleinen Boote im Hafen! Wir werden
bestimmt unseren Spaß haben. Ich bin gespannt, welches Haus es ist. Jetzt
kommen wir näher. Kannst du es erkennen?«
    »Das alte oben auf dem Hügel
mit den großen Bäumen, glaube ich.«
    »Wirklich? Wie himmlisch.«
    »Jedenfalls ungefähr dort. Eine
scheußliche Kletterei jedesmal, wenn man ein Brot kaufen will.«
    Freddie gab es auf. Angela war
verärgert; heute ging ihr alles gegen den Strich. Durch das staubige Fenster
betrachtete sie die kurze Straße und die Urlauber in ihren Sonnenkleidern und
Shorts. Vielleicht würde sie hier neue Freunde kennenlernen. Dann war die
Familie eigentlich unwichtig. Der Wagen hielt am Postamt.
    »Ein Taxi?« Der Fahrer kratzte
sich am Kopf und sah verlegen aus, als Angela ihn fragte. »Ich weiß nicht, Alf
könnte das machen. Aber er ist heute auf einem hangi . Oder Bert, aber sie werden ihn nicht fahren lassen, wegen seiner Bremsen. Aber
wenn es Ihnen nichts ausmacht...«
    In diesem Augenblick hielt
jedoch ein schnittiger Sportwagen am Straßenrand, und das Problem war gelöst.
    »Bill!« riefen sie wie aus
einem Mund, und Angelas Enttäuschung war wie weggeblasen. Es war schön,
abgeholt zu werden. Sie musterte ihn kritisch. Er sah noch besser aus, als sie
ihn in Erinnerung hatte. Vielleicht etwas blaß; er machte auch keine Anstalten
auszusteigen, um ihr Gepäck zu verstauen. Das erstaunte sie, denn seine
Manieren waren sogar seinen Schwestern gegenüber immer gut gewesen. War die
Krankheit wirklich so harmlos, wie er in seinem Brief geschrieben hatte? Bei
seinem Stolz auf körperliche Tüchtigkeit wollte er wahrscheinlich die Blicke
der Passanten vermeiden.
    Es war nicht weit bis zu dem
Haus auf dem Hügel. Gerade Zeit genug für Bill, um ihnen zu erzählen, daß er
einige Tage vor ihnen angekommen war, Shelagh in der nächsten Stadt aufgelesen
und ihr so die staubige Fahrt erspart hatte.
    »Staub gab es noch genug, als
wir ankamen. Das Haus stand wochenlang leer. Alles war in schrecklicher
Unordnung.«
    »Oh, die arme Shelagh! Hat sie
hart arbeiten müssen?«
    »Ach, eigentlich nicht«, sagte
er schmunzelnd. »Du weißt ja, wie Shelagh ist. Sie lächelte und sah schwach und
zart aus, worauf unsere freundliche Kaufmannsfrau ein stämmiges Maori-Mädchen
besorgt hat. Jetzt ist es ziemlich in

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