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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Vorteil verändert«, fügte er hastig
hinzu.
    Freddie faßte etwas mehr Mut
und wagte zu fragen: »Erinnerst du dich noch, wie du mir die Hungerkur
empfohlen hast?«
    »Nein, aber offensichtlich hast
du dich daran gehalten. Das Ergebnis ist ziemlich gut.«
    »Aber das stimmt ja gar nicht.
Glücklicherweise kann ich fette Dinge nicht ausstehen, und das hat mir geholfen.
Aber eigentlich habe ich ganz von alleine abgenommen.«
    »Das kann man wohl sagen, und
es war auch angebracht.«
    Shelagh und Angela hatten sich
leise unterhalten, aber Freddie hörte die letzten Worte ihrer ältesten
Schwester: »Sie hat eine unglaubliche Ähnlichkeit mit Mutter, aber sie ist noch
schöner.« Später sollten sie noch erfahren, daß Freddie nie eine Bemerkung über
sich selbst entging. Sie strahlte über das ganze Gesicht.
    Also fanden sogar ihre
Geschwister, daß sie eine Schönheit war. Sie hatte immer befürchtet, daß die
Mädchen in der Schule übertrieben, aber die älteste Schwester konnte nicht
voreingenommen sein. Warum hatte sie sich so unglücklich gefühlt? Vielleicht
waren Familien letzten Endes doch nicht so schlecht.
    Am nächsten Morgen wurde Freddie
früh wach, und zum erstenmal in ihrem Leben sprang sie schnell aus dem Bett. Es
war sieben Uhr an einem Dezembermorgen, und die Flut kam schnell. Sie stand am
Fenster und staunte. Das war wirklich himmlisch!
    Seltsam, sich an diesem kleinen
Ort zu befinden, weit entfernt von dem Leben, das sie gekannt hatte. Seltsam,
in einem Zimmer zu schlafen, das Mutter gehört hatte; ihre Kleider und Briefe
waren noch hier, und ihr Foto lächelte von der Wand. Am seltsamsten war es
jedoch, plötzlich ins Familienleben gestürzt zu werden. Sie hoffte nur, es
würde ihre persönliche Freiheit nicht beeinträchtigen. Denn Freddie hatte
beschlossen, dieses verschlafene Dorf wachzurütteln.
    Noch immer in Hochstimmung
durch den leichtsinnigen Kommentar, den sie am Abend zuvor gehört hatte, dachte
sie glücklich an ihren neuen Badeanzug, den sogar die überlegene Angela
lächelnd bewundert hatte. War sie wirklich hübscher als Mutter? Dann lag ihr
sicher die Welt zu Füßen.
    Ihre Schwestern schliefen. Auf
der Veranda hatte Bill schon seine Gymnastik gemacht und saß nun im Schlafanzug
da, um seine erste Zigarette zu rauchen. Freddie beschloß, mit ihrer Familie
nachsichtig zu sein. Sie würde ihren müden älteren Geschwistern Tee ans Bett
bringen, und damit hatte sie ihre gute Tat für diesen Tag getan.
    »Kommst du mit schwimmen?«
fragte Bill, als sie die Tassen herausnahm.
    »Aber natürlich. Zumindest
komme ich, wenn... Tja, da ist nur ein Hindernis, Bill. Lach mich nicht aus,
aber meinst du, es gibt dort Haie? Sind sie gefährlich an der Westküste?«
    »Haie? Davon habe ich hier noch
nie gehört. Vielleicht einmal einer, der sich verirrt hat, aber in der Bucht
kann man ganz ruhig sein. Wieso, mein Kind? Hast du Angst vor Haien?«
    Seine Stimme klang freundlich,
und Freddie ließ sich gerne Kind nennen. Das gestand sie sich beschämt ein.
    »Schrecklich! Ich habe mich
immer entsetzlich davor gefürchtet. Das klingt ziemlich verrückt, aber ich habe
oft einen Alptraum, daß ich alleine im Dunkeln schwimme und von Haien gejagt
werde.«
    Er lachte nicht, sondern sagte
nur freundlich: »Oh, irgendeinen wunden Punkt hat jeder von uns. Aber du wirst
nicht alleine sein, und Haie greifen nie mehrere Leute an. Hab also Mut.«
    Sie sah ihn voller Bewunderung
an. Es war herrlich, einen Bruder zu haben, der so gut aussah und so nett war.
Viel netter als alle jungen Männer, die sie gekannt hatte. Wenn sie ehrlich
war, mußte sie zugeben, daß sie nur sehr wenige gekannt hatte. Ihre
Schulfreundinnen schienen vom Schicksal dazu bestimmt, keine Brüder zu haben,
oder nur jüngere, die einem auf die Nerven gingen. Einmal war ein
phantastischer junger Mann in die Schule gekommen, um einen Vortrag über
>Gärten, die wir lieben< zu halten; er hatte anschließend im Lehrerzimmer
Tee getrunken. Drei Tage lang war sie hoffnungslos in ihn verliebt gewesen. Und
dann war da Dr. Wyngate Millar, den sie zwar verabscheute, aber in der Wohnung
ihrer Schwester immer wieder getroffen hatte.
    Allerdings nicht in letzter
Zeit. Wie ihr plötzlich einfiel, hatte Angela ihn auch nicht mehr erwähnt. Dr.
Millar war ein junger Dozent am College, und Freddie glaubte fest, daß er sich
in ihre Schwester verliebt hatte. Aber er war von der Bildfläche verschwunden.
Hatte er Angela sitzenlassen? Sie dachte über diesen

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