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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ziemlich
einsilbige Mann, den sie in Tainui gekannt hatte. Er gehörte hierher.
    »Sind Sie sicher, daß Sie sich
nicht langweilen? Farmer müssen für intellektuelle Menschen ein Greuel sein.«
    »Aber ich bin nicht
intellektuell, zumindest nicht mehr als Sie auch. Erzählen Sie mir nur nicht,
Sie hätten Ihren Geist für diese Farm nicht angestrengt. Ich hasse es, wenn
jemand über geistige Dinge redet, als gäbe es sie nur auf der Universität.«
    Der Ritt war eine reine Freude
für sie. Die Pferde waren gelöst, gut ausgebildet und leicht zu handhaben.
Stephen ritt phantastisch und mühelos. Jetzt wurde Angelas Interesse geweckt,
denn er war ein guter Lehrer. Als sie ihre Pferde zum Stehen brachten, um vom
höchsten Punkt des Hügels aus die Aussicht zu betrachten, sagte sie einfach:
»Sie müssen hier sehr glücklich sein.«
    »Das ist meine Art zu leben.
Für die Stadt würde ich nichts taugen.«
    »Ich glaube, Sie könnten es
schon, wenn Sie wollten. Aber das hier ist ein gutes Leben.«
    Er sah überrascht aus und
errötete leicht. Es mußte ihm sehr viel bedeuten, dachte sie.
    Zu Anna sagte sie später: »Ich
wünschte, ich wüßte mehr über diese Dinge. Schließlich sind wir ein Land der
Farmen, und Max liebt das Ländliche. Stephen muß mich für ziemlich dumm
halten.«
    »Es hat ihm bestimmt Spaß
gemacht, Ihnen alles zu erklären. Jeder redet gerne über seine Angelegenheiten.
Er spricht meistens über das Land. Aber es ist so schwierig, ihn über seine
anderen Interessen auszufragen.«
    »Was sind seine anderen
Interessen?«
    »Lesen und Bücher und die Ideen
anderer Leute. Vor dem Krieg dachte ich eigentlich, ein pädagogischer Beruf
würde ihm liegen, aber er sagt, auf der Farm hätte er beides, die Arbeit im
Freien und dann die Abende und Regentage, um zu lesen.«
    »Ich habe schon bemerkt, daß es
herrlich viele Bücher hier gibt, aber irgendwie dachte ich, sie würden Ihnen
gehören. Auch Zeitschriften. Liest er denn den New Statesman und den Spectator ?
Und Sie wollen mir doch nicht erzählen, daß er heutzutage die Witze in Punch versteht?«
    »Er sagt, der Punch sei für ihn ein geistiges
Training anstelle von Kreuzworträtseln. O ja, sie gehören alle ihm, und die
meisten seiner bevorzugten Bücher stehen in seinem Zimmer.«
    »Aha«, sagte Angela leise zu
sich selbst. Aber Miss Lorimer hörte die Überraschung, spürte das Interesse und
schmunzelte vielsagend.
    Die beiden Pferde, die sie
geritten hatten, sollten auch zum Strand gebracht werden. Bess war das kleinere von beiden, das fröhlichere, der Sprinter. Donald war
kraftvoll, ausdauernd, mit einer Gangart, die immer gleich blieb, und ein
hervorragendes Springpferd. Enttäuschende Namen, dachte Angela, aber vielleicht
hatte Stephen trotz des vielen Lesens nicht allzuviel Phantasie mitbekommen.
Die Pferde kletterten in den Lastwagen, den Andy gegen einen sicheren Erdwall
gefahren hatte, ohne Schwierigkeiten zu machen oder nervös zu werden, und Angela
staunte über ihren Gehorsam.
    »Stephen versteht es, das Beste
aus den Tieren herauszuholen«, sagte Anna, die nicht zeigen wollte, wie stolz
sie darauf war. »Er rechnet nie mit Schwierigkeiten, deshalb gibt es auch
keine.«
    Bis ich mich ans Steuer setze,
dachte Angela nervös. Sie fürchtete sich vor dieser Rückreise. Wie sie schon
gesehen hatte, war es ein modernes Auto mit Lenkradschaltung, aber Stephen war
die Ruhe selbst. Ȇberhaupt kein Problem. Sie werden sich sofort daran
gewöhnen. Einfach so.« Und dann folgte eine schnelle, angedeutete
Demonstration. »Aber ich verstehe es nicht. Ich bin technisch nicht begabt«,
protestierte sie.
    »Das sagen Frauen immer. Es
erspart ihnen Arbeit. Es ist wirklich ganz einfach.« Aber er zeigte es ihr noch
einmal, dieses Mal langsamer. Sie seufzte und sagte zu Max, der mit Anna
gemütlich auf der Hausbank saß: »Ich bin sicher, du würdest mit diesem riesigen
Ungeheuer besser fertig als ich.« Aber er erwiderte nur gelassen: »Überhaupt
kein Grund zur Aufregung. Du fährst viel besser als du meinst.« Natürlich wußte
er, wie sie sich fühlte, dachte sie. Er verstand sie immer. Nicht wie dieser
ziemlich tyrannische junge Mann.
    Vom Lastwagen rief Stephen
fröhlich: »Passen Sie nur auf die steilen Abhänge auf. Die Straße hängt etwas, und
die Ränder sind ein bißchen schlecht. Aber es wird schon gehen.«
    »Berühmte Abschiedsworte«, rief
sie mit zusammengebissenen Zähnen zurück; dann lächelte sie, als sie daran
dachte, wie Wyngate

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