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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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zusammen im Boot hinausfahren. Ganz alleine. Unser letzter
Ausflug. Ich bin noch nie mit dir alleine hinausgefahren.«
    Sie sah skeptisch drein. Der
Nachmittag war heiß, und sie fühlte sich müde von den vielen Aufregungen.
Außerdem hatte sie die Hoffnung, daß Jonathan noch nach ihr suchen könnte; dann
wollte sie ihm sagen, daß sie den Anhänger zurückgegeben hatte und konnte sogar
andeuten, daß Jims Absichten letzten Endes doch völlig ehrenhaft gewesen waren.
    Sie sagte: »Ich bin schrecklich
schläfrig, und es ist glühend heiß.«
    »Aber ich meine doch nicht
jetzt. Heute abend, wenn es kühl ist. Warum nicht?«
    Sie wußte eigentlich nicht
genau, warum, aber sie verspürte keine Lust. Aber das war gemein, sagte sie zu
sich selbst. Sie hatte seinen Antrag abgelehnt; sie würde ihm seinen Anhänger
zurückgeben; so mußte sie wenigstens ein kleines Zugeständnis machen.
    »Na ja, dann komm zum
Abendessen«, sagte sie zögernd, »und dann sehen wir weiter.«
    Bis dahin würde Jonathan sicher
zurück sein. Er würde schon einen Ausweg wissen, um sie aus dieser Klemme zu
befreien.
     
    Trotz seiner gebrochenen
Gefühle und der kühlen Blicke der Familie genoß Jim sein Essen an diesem Abend
sehr. Shelagh hatte es zubereitet, und auf ihre Kochkünste konnte man sich
immer verlassen. Angela konnte nur sehr begrenzt kochen, und Freddie, dachte
ihr hungriger Liebhaber, war eine reine Katastrophe in der Küche. Vielleicht,
meinte er jetzt, war ihre Absage doch nicht so schlimm. Essen war wichtig, und
sie würde nie eine gute Köchin abgeben.
    Bevor er das Boot verlassen
hatte, um die kleine Gesellschaft zu besuchen, hatte er sich mit ein paar
Drinks getröstet, und sein Selbstbewußtsein war zurückgekehrt. Freddie sah
sonderbar reizend aus; sie war irgendwie sanfter, fast wehmütig. Er meinte, daß
sie vielleicht ihre Ablehnung schon bedauerte, und es hätte ihn sehr
geschmerzt, zu erfahren, daß sie in Wirklichkeit auf Jonathans Schritte
horchte. Er kam oft nicht zum Abendessen, dachte sie, aber er würde sicher
später hereinschauen, und sie würde nicht weggehen, bevor er gekommen war.
    Als er auftauchte, saß sie auf
der Veranda, lauschte dem Gelächter aus der Küche, wo Nick beim Spülen half,
und den Seufzern ihres zurückgewiesenen Liebhabers, die vom Liegestuhl neben
ihr kamen. Sie fand diese Laute sehr ergreifend und merkte nicht, daß
einerseits Shelaghs herrlicher Curry und andererseits die Drinks auf dem Boot
schuld daran waren.
    Jonathan betrat die Veranda,
und sofort sprang Jim auf, um zu Freddie zu sagen: »Der Mond geht auf; wie ist
es mit unserer Fahrt?«
    Sie sah Dr. Blake hoffnungsvoll
an. Bestimmt hatte er die Einladung gehört und würde ihr irgendeinen Vorwand
liefern, um abzulehnen. Aber er ging mit einem kurzen Gruß an ihnen vorüber,
und sie hörte, wie er zu Shelagh im Wohnzimmer sagte: »Kommen Sie heute abend
mit mir, wenn ich Matron besuche?«
    Das war zu viel. Freddie hatte
begonnen, Matron als ihr und Jonathans ausschließliches Eigentum zu betrachten,
und jetzt wollte er Shelagh mitnehmen, ohne sie auch nur zu bitten, sie zu
begleiten.
    Sie hörte, wie ihre Schwester
zustimmte, und plötzlich stand sie von ihrem Stuhl auf. »Gut. Gehen wir, Jim«, sagte sie und lief
schnell den Weg hinunter. Sie wollte Shelagh nicht mit Jonathan weggehen sehen. Sie wußte ganz genau,
wie er seine langen Schritte den ihren anpassen würde, wie er seinen Kopf über
ihr leuchtend goldenes Haar beugen würde. Das hatte sie so oft gesehen, und es
hatte sie immer verletzt. Es würde Spaß machen, heute abend in Jims Boot
hinauszufahren, und hatte sie sich
nicht immer so sehr gewünscht, Spaß zu haben?
    Jetzt kam Dinah auf die
Veranda, setzte sich ganz ruhig auf einen Stuhl, betrachtete den dünnen
Mondstrahl auf dem Wasser und dachte, daß sie all das bald hinter sich lassen
mußte, um nach Hause zurückzukehren. Es würde ihr schrecklich fehlen; das
selbstverständliche, freundliche Kommen und Gehen, das Familienleben, das so
ungezwungen und so herzlich war, der Sport im Freien, das Reiten mit Nick (der
damit angab, daß er ein Pferd auch noch mit einer Hand dirigieren konnte, und
dem das auch gelang), das Wellenreiten mit Nick und die Spaziergänge, die
Gespräche und das Lachen mit allen, besonders mit Nick. Und Bill? Diesem Thema
wich sie aus. Bill hatte sich erholt. Er würde bald in die Stadt zurückkommen.
Sie hatte noch viel Zeit, um über Bill nachzudenken, und außerdem war er
wahrscheinlich

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