Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
will uns ihr neuestes Gedicht vorlesen.“
„Ach, Anneliese, sie ist wunderbar“, sagte Antoinette und nahm das Brot aus dem Schrank. „Eine meiner Schwestern, Louise, schrieb auch einmal ein Gedicht und ...“
„Toni, ich muss noch schnell bei jemandem vorbeischauen“, sagte Angela und stand auf. „Sieh zu, dass du die Brote rasch fertig hast. Und gib dir Mühe!“
„Angela, glaube mir, deine kleine Toni wird dir so feine Brote streichen, wie du noch nie welche gegessen hast!“, sagte Antoinette eifrig.
Angela verließ fluchtartig das Zimmer. Sie war entschlossen erst wieder zurückzukommen, wenn Antoinette gegangen war. So eine Quasselstrippe!
Sobald Angela aus dem Zimmer war, konzentrierte sich Antoinette auf ihre Arbeit. Sie schnitt sechs Scheiben Brot ab und bestrich sie mit Butter. Dann holte sie eine Dose aus dem Schrankfach - aber es war nicht die Sardellenpaste. Es war die braune Schuhcreme, die sie gestern hätte benutzen sollen!
Mit schadenfrohem Gesicht bestrich Antoinette die Brotscheiben. Dann rannte sie eilig fort.
Elli kam bald darauf ins Zimmer und setzte sich an den Tisch. Kurze Zeit später steckte Angela den Kopf durch die Tür. Zu ihrer großen Erleichterung sah sie, dass Antoinette verschwunden war.
„Ich konnte es nicht länger hier aushalten! Diese Quasselstrippe erzählt andauernd von ihren Schwestern“, sagte Angela. „Immerhin hat sie uns schöne Brote gemacht! Hallo - da ist ja auch Anneliese.“
Anneliese trat ein. Ihr Gesicht war blass, unter den Augen hatte sie dunkle Ringe.
„Du siehst müde aus“, sagte Angela. „Wieder nachts gearbeitet? Ich wäre froh, wenn ich auch Gedichte schreiben könnte!“
„Ich habe bis Mitternacht an einem Gedicht gearbeitet“, sagte Anneliese. „Zum Glück hat niemand das Licht in meinem Zimmer gesehen. Ah - der Tee ist schon fertig! Fangen wir an, und dann lese ich euch mein neuestes Gedicht vor.“
Drei erboste Mädchen
„Ich habe Antoinette Sardellenbrote herrichten lassen“, sagte Angela. „Sie sehen gut aus, nicht wahr? Nimm eins, Anneliese.“
Anneliese nahm die oberste Scheibe. Sie roch irgendwie seltsam und Anneliese betrachtete sie argwöhnisch. „Es stimmt schon alles“, sagte Elli, die den Blick bemerkte. „Sardellen riechen immer ein bisschen komisch!“ Sie und Anneliese bissen zu gleicher Zeit in die Brote.
Plötzlich spuckte Anneliese den ganzen Mund voll auf den Tisch und Elli, die etwas bessere Manieren hatte, nahm ihr Taschentuch zu Hilfe. Angela erkannte zu spät, was die anderen taten. Auch sie biss kräftig zu und fing an zu spucken, verzweifelt griff sie sich an den Mund. „Oh! Oh! Was ist das! Ich bin vergiftet!“
So schnell sie konnten, liefen die Mädchen zum Badezimmer. Anneliese wurde es schlecht. Tränen kullerten über ihr Gesicht und sie musste sich setzen.
„Angela!“, sagte sie. „Was für ein furchtbares Zeug! Wie konntest du nur so etwas kaufen?“
„Entsetzlich!“, sagte Elli und spülte sich dauernd den Mund. „Angela, wie bist du nur zu diesem widerlichen Zeug gekommen? So eine Sardellenpaste habe ich noch nie in meinem Leben gegessen! Pfui Teufel!“
Angela war wütend. Was hatte die dumme Antoinette nun schon wieder angestellt? Die drei Mädchen gingen ins Zimmer zurück und Angela öffnete den kleinen Schrank. Sie nahm die Sardellenbüchse heraus. Sie war unberührt. Also konnte Antoinette sie nicht benutzt haben! Was hatte sie aber dann genommen?
Elli war schlauer. Sie griff die Dose mit Schuhcreme und öffnete sie. Sie war so gut wie leer.
„Schaut her“, sagte Elli böse. „Sie hat die Schuhcreme auf die Brote geschmiert!“
Angela war weiß vor Zorn. Sie steckte den Kopf zur Tür hinaus und sah eine Zweitklässlerin vorbeikommen. „Hallo, Monika“, rief sie, „such Antoinette und sag ihr, sie soll sofort zu mir kommen.“
„Jawohl, Angela“, sagte Monika und rannte weg. Kurz darauf erschien Antoinette, ihre Augen waren weit aufgerissen und die Lippen schienen vor Aufregung zu zittern.
„Antoinette! Wie kannst du es wagen, Schuhcreme aufs Brot zu streichen?“, schrie Angela. „Du hättest uns alle vergiften können. Kennst du nicht den Unterschied zwischen Sardellenpaste und Schuhcreme, du Riesenschaf? Du hast uns alle krank gemacht. Die Hausmutter wird höchstwahrscheinlich davon erfahren. Wir sollten dich bei Frau Jenks melden, wir sollten ...“
„Oh, oh, schimpfe nicht so mit deiner kleinen Toni“, sagte Antoinette. „Du bist so nett
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