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Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Titel: Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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habe keine Ahnung“, sagte Elli erstaunt. „Das ist unglaublich! Auf jeden Fall, Claudine, würde ich an deiner Stelle den Schlüssel immer bei mir tragen!“

Elma, Elli und Anneliese
     

    Elma hatte das Gespräch mit angehört. Ein gewaltiger Zorn stieg in ihr hoch. Überall musste Elli ihre Nase reinstecken!
    Als sich Elma bei nächster Gelegenheit in das Zimmer nebenan schlich, hing der Schlüssel nicht am Nagel. Es war also endgültig Schluss mit der Nascherei! Sie war wütend und enttäuscht. Das werde ich ihr heimzahlen, dachte sie.
    Von nun an hatte Elli keine gute Zeit. Dauernd verschwanden Sachen aus ihrem Zimmer. Nie waren es Angelas Sachen, sondern immer nur Dinge, die Elli gehörten.
    „Wo ist meine Haarspange?“, jammerte Elli. „Ich hab sie noch heute Morgen auf dem Fensterbrett gesehen.“
    Dann war ihre Haarbürste nicht mehr zu finden. Ihre Geometriesachen fehlten. Kein Suchen half.
    Noch am selben Tag verschwanden Ellis Stricknadeln aus dem Schal, den sie gerade strickte; alle Maschen waren gefallen, als sie die Arbeit aus dem Korb nahm.
    „Das ist doch seltsam“, sagte Elli und zeigte Angela das Strickzeug. „Was hältst du davon?“
    „Nun“, sagte Angela, „ich nehme an, jemand spielt dir böse Streiche, Elli! Bestimmt! Und ich könnte mir schon denken, wer es ist!“
    „Wer?“, fragte Elli bestürzt.
    „Jemand, der eifersüchtig auf dich ist.“
    „Du meinst doch nicht - Anneliese?“, fragte Elli noch bestürzter.
    „Die Leute sagen, wenn jemand eifersüchtig ist, weiß er nicht mehr, was er tut“, sagte Angela. „Du weißt doch, dass Anneliese sehr eifersüchtig ist, weil du bei deiner lieben Dina so gut angeschrieben bist.“
    „Sie ist ein Biest, wenn sie mir das angetan hat“, sagte Elli fast weinend. Es kränkte sie sehr, dass jemand aus ihrer Klasse so unfreundlich sein könnte. „Ich werde mir keines ihrer albernen Gedichte mehr anhören.“
    Als Anneliese am Abend kam, um ihr neues Gedicht vorzulesen, waren weder Angela noch Elli bereit zuzuhören. „Wir haben zu lernen“, sagte Elli kurz angebunden.
    „Und du solltest auch lieber lernen!“, meinte Angela zurechtweisend. „Für die nächste Klassenarbeit!“
    „Ich brauche nicht lange, um mein Gedicht vorzutragen“, sagte Anneliese niedergeschlagen. „Es heißt ,Das bekümmerte Herz‘ ...“
    „Verschwinde“, sagte Angela. „Ich mache Mathematik und das verträgt sich nicht mit Poesie, nicht mal mit einem bekümmerten Herzen. Ich habe selbst so ein Herz.“
    „Warum schreibst du nicht ein Gedicht von verschwundenen Stricknadeln?“, fragte Elli plötzlich.
    Anneliese starrte sie verwirrt an. „Wie kommst du auf Stricknadeln?“, fragte sie schließlich.
    „Das solltest du doch am besten selber wissen, nicht wahr?“, entgegnete Elli. Anneliese verstand sie nicht und zog sich verwirrt zurück. Auf dem Flur lief sie Frau Willmer in die Arme.
    „Ach - Frau Willmer - würden Sie das bitte lesen? Ich habe gestern Abend stundenlang daran gearbeitet.“
    Frau Willmer schaute das Gedicht kurz an. Es war wie üblich - anmaßend, traurig, unnatürlich und wieder viel zu lang.
    „Schau her, Anneliese“, sagte sie mit ihrer tiefen Stimme. „Ich möchte dir einen kleinen Rat geben und ich möchte, dass du ihn genau anhörst und befolgst.“
    „O ja, Frau Willmer“, sagte Anneliese gespannt. „Das werde ich tun.“
    „Also“, begann Frau Willmer, „du kannst keine Gedichte schreiben und du weißt es auch. Du kannst zwar reimen und du hast einen reichen Wortschatz - aber du hast nichts zu sagen. Gute Dichtung enthält tiefe Gedanken, schöne Bilder, große Gefühle. Zerreiße all deine Gedichte, Anneliese, und bereite dich auf die kommenden Klassenarbeiten vor. Du hältst dich für ein Genie. Du bist aber keines! Du bist ein ganz gewöhnliches, kleines Schulmädchen, das sich zu viel einbildet. Ich glaube nicht, dass du je ein wirklich gutes Gedicht schreiben kannst.“
    Frau Willmer rauschte davon. Anneliese war vor Schreck erstarrt, sie konnte nicht einmal weinen.
    Ihre Knie wurden schwach. Sie ging in ihr Zimmer und setzte sich. Beate grübelte gerade über einem Musikbuch und summte leise vor sich hin.
    Für die arme Anneliese waren Frau Willmers Worte der größte Schock gewesen. Sie begann laut zu schluchzen.
    „Was ist denn los?“, fragte Beate und drehte sich um.
    „Ach, das würdest du doch nicht verstehen!“, sagte Anneliese bitter. „Du bist ein Genie, und ich bin ein Niemand, ein

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