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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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anzufangen wissen als Cardiotraining und Muskelaufbau, haben viel mit fleischfressenden Pflanzen gemeinsam: Sie erschaffen ein Äußeres, das falsche Versprechungen macht, sie signalisieren: »Komm her, du geile Fruchtfliege, ich hab alles, was du brauchst.« Und wenn man sich dann nähert, wird man entweder hinuntergewürgt und verdaut (im Fall der Pflanze) oder eben nicht gefickt, denn zum Sex sind Supersportler zu müde oder zu eitel.
    Natürlich sieht ein sportlicher Mann scharf aus. Wenn ich auch finde, dass ein zu ausgeprägtes Sixpack immer so wirkt, als hätte der Mann einen Weltraumparasiten verschluckt, bin ich doch eine Verehrerin von segmentierten Oberarmen und eben jener Taillenlinie. Aber sportlich oder attraktiv bedeutet nicht gleich erotisch.
    Erotisch ist ein Mann, wenn er souverän und sinnlich ist, wenn er selbstironische Witze über sich und seinen Penis machen kann, wenn er keine Angst vor Nähe und Intimität hat, wenn er sich Mühe gibt und rangeht, Fantasie zeigt und genug Grips und Stil hat, um zu kommunizieren und Situationen erotisch aufzuladen.
    Erotisch ist ein Mann, der unter einem gelungenen Sonntagvormittag ein ausgiebiges Gevögel und danach einen Milchkaffee mit Vanillecroissant versteht – und nicht schon vorm Morgengrauen zum Triathlon aufbricht und abends so geschreddert nach Hause kommt, dass ein Senfwickel das höchste der Gefühle ist.
    Um sexy zu sein, reicht ein scharfer Body nicht aus. Wer sexy sein will, muss auch Sex haben, alles andere ist Pose, eine Schwanzparade, öffentliches Onanieren im Fitnessstudio und ein Vorspiel ohne Höhepunkt. Also langweilig.

Size does matter
    Dieser Moment muss traumatisch gewesen sein, als Günni, der größte Kerl der Klasse, in der Sportumkleide das Lineal rausholte und die anderen Jungs zum Pimmelmessen antreten ließ. Anders ist es nicht zu erklären, wie tief der Wettbewerbsgedanke in männlichen Egos steckt.
    So hat mir praktisch jeder Mann, mit dem ich gevögelt habe, von seinen früheren Heldentaten bei anderen Frauen erzählt. Dass er dafür von mir gelobt werden wollte, fand ich immer surreal, denn Orgasmen, die ich nicht selbst erlebe, interessieren mich so wenig wie Rezepte für glutenfreie Cranberry Crumbles. Was mich an die sagenhafte Unerotik von Fernsehköchen erinnert: Ein Blick auf Lafers irres Grinsen wirkt auf meine Klitoris wie eine Runde im DörrMax – aber Männer und Kochen ist ein anderes Thema.
    Das Höher-größer-schneller-Prinzip setzt sich beim Laptop fort. Die Jungs installieren uns Dinge, damit es schneller oder effizienter wird, und hinterher sind dann die Internet-Lesezeichen weg, und ich finde die Seite mit den antiken Handtaschen oder die Verhütungs-Sprechstunde nie wieder, als Bildschirmschoner grinsen mir zerfledderte Zombies entgegen, und meine Ordner sind nach militärisch-numerischen Grundsätzen geordnet.
    Auch in Sachen Auto gibt es bei Männern merkwürdige Prioritäten. Es ist ja schön, wenn der Wagen 345 PS hat, aber da, wo man die fahren könnte, zum Beispiel zwischen Berlin und Magdeburg, also in der ultimativen Pampa, will man da hin? Natürlich registriere ich es, wenn ein Wagen schick aussieht, doch einem Mann in einem bunten Twingo unterstelle ich einfach viel eher, dass er meinen Kater zum Impfen fährt, Ökostrom bezieht und nachts an der Tanke Marzipan für mich kauft. Ansonsten interessieren mich eher die inneren Werte, also die Ausstattung des Wagens, etwa ob es einen Halter für meinen Kaffee gibt und ob der Mann, der die Kiste fährt, mir neben seiner Latte auch einen im Pappbecher mitbringt. Bei der Frage, ob sich das Auto dann auch wirklich für ein erotisches Abenteuer eignet, spielt die Größe natürlich schon eine Rolle. In einem Mini zu vögeln entspringt vielleicht orthopädischem Ehrgeiz, hat aber kaum echte Erotik zu bieten. Und wem sich jemals der Steuerknüppel zwischen die Bandscheiben gebohrt hat, der schätzt Autos mit großzügiger Rückbank.
    Aufkleber, Duftbäumchen und große, klebrige Fruchtbonbons in Aludosen gehen übrigens gar nicht, das ist so was wie ein Spermizid fürs Auto. Und superuncool, geradezu unfickbar sind Männer, die in diesen peinlichen Ü-Ei-förmigen überdachten Motorrädern rumfahren. Elektroautos finde ich dagegen durchaus sexy, weil sie clever sind und mit dem schönen Shai Agassi einen extrem charismatischen Verfechter haben.
    Es braucht gar nicht immer das Größte, Schnellste, Längste zu sein. Frauen lieben Kleinigkeiten – ja,

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