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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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Wohnung auch entspannter, denn falls man sich doch den irren Axtmörder geangelt hat, so hat der zumindest nicht seine ganzen Utensilien dabei und mauert mich anschließend in seinem Keller ein. Außerdem weiß ich, dass nebenan mein hünenartiger Nachbar wohnt, der schon grün wird und klingelt, wenn ich nur mal laut lache nach Mitternacht. Sollte mich also jemand meucheln wollen, tritt der Hulk sich garantiert umgehend durch die Wohnzimmerwand.
    Es wäre also endlich so weit: Die Klamotten fallen, die Säfte fließen. Und ich denke an Dieter Nuhr. Nicht, weil ich eine Schwäche für gut aussehende, lustige Männer mit Grips habe, sondern wegen seines legendären Ausspruchs: »Einfach mal die Fresse halten.«
    Kritik am Körper des anderen, und zwar jede Art von Kritik, ist im Bett absolut tabu. Schon Männer in einer Beziehung tun sich keinen Gefallen mit Kommentaren über die graubrotartige Konsistenz des Hinterns ihrer Freundin. Aber bei einem One-Night-Stand ist das ein absolutes No-Go. Die Abgeschleppte hat Dellen am Oberschenkel, sähe mit zwei Pfund weniger noch besser aus oder könnte es mal mit einem Push-up versuchen? Schnauze! Und auch Frauen, die ja oft eine Zunge wie ein japanisches Sashimi-Messer haben, sollten sich hier bremsen.
    Angenommen, der Auserwählte zeigt beim Entblättern eine schafswollartige Behaarung, die von den Oberschenkeln übers Gemächt wuchert, sich bis in den Bauchnabel erstreckt, um weitflächig über die Brust, den Hals und die Wangen bis in die Ohren zu wandern. Oder bei seinem untrainierten Hintern präsentiert sich unter der Pofalte noch eine Rentnerritze, er hat mehr Titten als ich, oder sein Schwanz sieht aus wie die unzerstörbare gallertartige Masse aus einem alten Horror-Science-Fiction. Finde ich das geil? Nein. Aber sagt man das dann? Niemals!
    Wenn man friedlich und geil die Körperteile ineinanderstöpseln und ohne Gekeife, Gewimmer oder fiesen Nachgeschmack aus der Nacht rausmöchte, ist man exorbitant höflich und lügt, falls man das gut kann. Andernfalls macht man eben das Licht aus. Wer auf Nummer sicher gehen will und wie ich eine Nackthaut-Fetischistin ist, also auf enthaarte Männer steht, dem empfehle ich die Variante des Früh-Fummelns: beim Knutschen an der Bar unters Hemd grabbeln. Da weiß man, was man kriegt, und beschwert hat sich über den unverhofften Körperkontakt noch nie einer.
    Nachdem die Hardware also ausgepackt, begutachtet und ausgiebig gelobpreist wäre, kommen wir jetzt zur Software: Sex zu zweit sollte auch beiden Spaß machen. Wenn er nicht weiß oder intuitiv erahnt, was ich will, soll er mich fragen. Klar fällt das oft schwer, aber Sex ist ein Spiel für Erwachsene, und ein One-Night-Stand wiederum ist Sex für Fortgeschrittene.

Endlich ficken: One-Night-Stands (3)
    Ficken ohne Liebe ist nicht das Problem. Es gibt Dinge, die machen mit dem großen Unbekannten mehr Spaß als mit dem Partner, dessen Eltern man mit Schwarzwälderkirsch bebackt und mit dem man sich die Gummiente im Badezimmer teilt.
    Mit einem Fremden kann man anders sein, als man eigentlich ist, ohne die Konsequenzen ziehen zu müssen. Die Hardcore-Feministin gibt für eine Nacht das tussige Mädi und quietscht wie eine minderjährige VIVA -Moderatorin, die schüchterne Moralische spielt den Vamp und lässt es sich von zwei Kerlen gleichzeitig besorgen. Das Gänseblümchen darf mal zuschlagen und die Intellektuelle die Nutte vom Dienst darstellen. One-Night-Stands sind im Grunde Rollenspiele. Und alles ist im grünen Bereich, solange alle am Gefummel und Geschubber Beteiligten Respekt vor den drei goldenen Grundregeln haben, die im Schrein der heiligen Orgasma feierlich angetackert sind:
    • Niemand überschreitet die abgesprochenen Grenzen.
    • Beide kriegen, was sie wollen.
    • Weitergetratscht wird nichts.
    Pannen drohen trotzdem genug. Da war zum Beispiel dieser scharfe, ultramännliche Glatzkopf, der sagenhaft gut küssen konnte. Ich hätte mich am liebsten an seinen Lippen festgesaugt wie ein Hausmeisterpümpel. Der Mann war reines Testosteron, und ich freute mich darauf, aus dem lauten Klub zu kommen und es mir von diesem ultramännlichen Typen besorgen zu lassen. Dann auf seinem Futon sprach er plötzlich mit einer Fistelstimme wie Charleys Tante und wollte »Schlampe« von mir genannt werden. Da ich überhaupt keine Lust hatte, die Rückkehr der Mumie zu ficken, war der Abend für mich schnell vorbei.
    Oder die elegante Tangotänzerin, mit der jeder Schritt

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