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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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Gesichtsausdruck blieb unverändert. Lekkets Unbehagen schien zu wachsen. »Nicht unbedingt erforderliche Besatzungsmitglieder können in Sicherheit gebracht werden, aber die restliche Crew muss die volle Einsatzbereitschaft des Schiffes gewährleisten. So verlangt es das edesianische Gesetz.«
    Auch diesmal kam kein Laut über Janeways Lippen. Noch
    immer hielt sie den Arm ausgestreckt, mit Lekkets Beutel in der Hand. Vermutlich enthielt er offizielle Order. Befehle von einer fremden Flotte. Anweisungen, die ihr Schiff und ihre Crew betrafen, in einer Sprache, die sie nicht kannte.
    »Es tut mir wirklich sehr Leid, Captain. Wenn die Krise vorbei ist und Sie überleben, darf die Voyager ihren Flug fortsetzen.«
    Janeway nickte knapp und ließ den Beutel fallen. Das
    Pochen, mit dem er auf dem Boden landete, ließ Lekket
    zusammenzucken. Er neigte den Kopf so zur Seite, als hätte er einen Schlag bekommen.
    »Warum?«, fragte Janeway.
    Lekket zögerte, wechselte einen kurzen Blick mit Bolis und sah dann wieder Janeway an. Entweder überraschte ihn die Frage oder aber Janeways scharfe Stimme.
    »Das Überleben zahlreicher Sonnensysteme hängt von diesen drastischen Maßnahmen ab, Captain. Wir haben keine Wahl.«
    »Und wenn ich mich nicht füge?«
    »Dann sind wir alle tot.«
    3
    »Dieses Schiff wird nicht geentert.« Janeway zog den Phaser aus dem Halfter, richtete ihn auf Lekket und Bolis. »Ich habe hier den Befehl, niemand sonst.«
    Lekket runzelte die Stirn und schien vor allem enttäuscht zu sein, sich aber nicht bedroht zu fühlen. »Unsere Absicht besteht nicht darin, Sie des Kommandos zu entheben, Captain.
    Wir brauchen nur Ihre Hilfe in einer Zeit der Not.«
    Vorsichtig ausgedrückt.
    Captain Janeway senkte den Phaser nicht. Paris war von Lekket und Bolis fortgewichen und hatte ebenfalls die Waffe gezogen. Die einzigen Personen, die keine Strahler in den Händen hielten, waren die beiden Edesianer.
    »Tut mir Leid«, sagte Janeway. »Aber wir können Ihnen
    nicht helfen.«
    Lebensformen, die so große Ähnlichkeit mit Menschen
    aufwiesen, hatten oft die gleiche Körpersprache. Lekkets Seufzen wies Janeway auf Folgendes hin: Offenbar bedauerte er, dass die Übernahme der Voyager nicht so einfach war, wie er es sich erhofft hatte.
    »Wir bieten Ihnen keine Wahl an, Captain. Wir sind bestrebt, Sie gut zu behandeln, aber dies sind schwere Zeiten…«
    »Das ist schon deutlicher«, sagte Janeway kühl. »Mit anderen Worten: Sie drohen uns mit dem Tod.«
    Lekket nickte kurz. »Wenn Sie es so ausdrücken wollen…
    Aber es gingen bereits viele Leben verloren und weitere werden folgen. Wenn wir Edesianer neue Hoffnung schöpfen können, indem wir Ihnen drohen, wenn es uns gemeinsam
    gelingt, einige Leben zu retten… Dann bin ich gern bereit, Ihnen das Messer an die Kehle zu halten.«
    Janeway straffte die Schultern, als wollte sie sich auf den Mann stürzen, um ihm Vernunft einzubläuen. Aber zu einer solchen Reaktion ließ sie sich natürlich nicht hinreißen. Sie wurde nur ein wenig vom emotionalen Druck los, wenn sie die Muskeln spannte; dadurch fiel es ihr leichter, die Gedanken zu ordnen. »Wenn wir uns weigern… Sie können uns nicht zum Kampf zwingen.«
    »Nein, das kann ich nicht«, sagte Lekket und wirkte noch immer völlig gelassen. »Aber wir müssen Sie nicht mit Respekt behandeln, Captain. Wir würden es gern, doch es ist nicht notwendig. Es geht um unser eigenes Überleben. Wenn Sie beschließen, gegen uns zu kämpfen, anstatt uns zu helfen, so töten wir Sie und Ihre Crew, übernehmen anschließend das Schiff.«
    Stille breitete sich im Shuttlehangar aus. Janeway hielt den Phaser weiterhin auf die beiden Edesianer gerichtet.
    »Ich könnte entscheiden, mein Schiff jetzt sofort zu
    vernichten und dadurch alles hinter mich zu bringen«, sagte die Kommandantin nach einer Weile. Sie gab Lekket und Bolis einige Sekunden Zeit, um darüber nachzudenken, neigte dann den Kopf in Tuvoks Richtung, ohne ihren Blick von den
    beiden Männern abzuwenden. »Wie viele Schiffe könnten wir mit Traktorstrahlen festhalten, während unsere
    Selbstzerstörungssequenz läuft?«
    »Fünfzehn«, erwiderte der Vulkanier.
    »Und die vom Kollaps unseres Warpkerns bewirkte
    Schockwelle… Zu welchen Schäden käme es dadurch bei den Schiffen?«
    Tuvok brauchte gar nicht erst zu überlegen und sprach in einem sachlichen Tonfall. »Bei den verschiedenen
    Warptriebwerken haben unsere Sensoren eine inhärente
    Instabilität

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