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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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Ihre Anweisungen von mir entgegen.«
    Janeway konnte die beiden Edesianer betäuben und im
    Arrestbereich unterbringen. Und dann?
    Sie erinnerte sich an ihr Versprechen, alle nach Hause zu bringen. Jetzt stand ein Umweg bevor, doch er mochte sich als fatal erweisen.
    Captain Janeway nickte langsam. Sie war bereit, sich zu fügen. Vorübergehend.
    »Sie haben ein ausgezeichnetes Schiff, Captain«, sagte Lekket. »Ich beabsichtige nicht, es zu verlieren. Wir haben viel geopfert, um Ihr Schiff für unsere Streitmacht zu bekommen.
    Ich werde versuchen, es zu schützen.«
    Janeway durchbohrte Lekket mit einem zornigen Blick. »Ich ebenfalls. Darauf können Sie sich verlassen.«
    Die Brücke. An diesem Ort waren Eindringlinge besonders unangenehm und aus irgendeinem Grund wirkte die Situation noch verzweifelter als vor einer Stunde. Janeway hatte Lekket gestattet, seine Soldaten an Bord zu bringen, und jetzt schienen sie weiter als jemals zuvor von der Heimat entfernt zu sein.
    Bolis, offenbar Lekkets rechte Hand, stand an Tuvoks
    Konsole. Der Vulkanier blieb dicht bei ihm und beobachtete alles.
    Fähnrich Kim weckte Janeway aus ihren Grübeleien, indem er ihr einen Handcomputer reichte. Gesicht und Haltung brachten eine Sorge zum Ausdruck, die alle
    Besatzungsmitglieder erfasst hatte. Oder projizierte Janeway die Bürde, die auf ihr selbst lastete?
    Sie nahm das Gerät entgegen, sah kurz auf die dargestellten Informationen und nickte dem jungen Mann ermutigend zu.
    Dies ist nicht vorbei, dachte sie. Der Kampf geht weiter.
    Lekket nahm ihr den kleinen Computer aus der Hand. Er
    legte einen der Anhänger an seinem Hals aufs Display, reichte den Handcomputer dann zurück und betrachtete den Anhänger wie eine Stoppuhr.
    »Wir verfügen wieder über unsere sekundäre Energie«, sagte Janeway.
    Lekket nickte. »Ja, ich hab’s gesehen.«
    »Dann dürfte Ihnen auch klar sein, dass uns der Warp-
    Neutralisator daran hindert, die Warpenergie zu reaktivieren.«
    Lekkets Lippen bildeten zwei kalte, dünne Linien, die sich nach oben wölbten und ein frostiges, humorloses Lächeln formten. »Lieutenant Bolis?«, fragte er.
    Bolis wandte sich von der taktischen Station ab und nahm Haltung an. »Der Neutralisator verhindert nicht die
    Reaktivierung der Warpenergie, nur die Erzeugung eines Warpfelds. Die Wiederherstellung der Warpenergie kann bei aktivem Neutralisator erfolgen, indem bereits berechnete Materie-Antimaterie-Mischungen verwendet werden.«
    Lekket nickte und trat einen Schritt auf Janeway zu. »Eine tapfere Lüge, Captain, aber Ihre Techniker kennen den
    Vorgang zweifellos. Sie machen sicher oft davon Gebrauch, zum Beispiel bei einem Gefecht. Oder wollen Sie etwa
    behaupten, dass Sie das Mischungsverhältnis immer neu
    berechnen, wenn Sie die Warpgeschwindigkeit verändern?«
    Er wusste viel. Vielleicht nicht über die Voyager, aber über Warptriebwerke und Kampfschiffe.
    Janeway wollte, dass er die Brücke – ihr Schiff – verließ.
    Doch dieser Wunsch ging bestimmt nicht so bald in Erfüllung.
    Bei jedem Turbolift stand ein edesianischer Wächter, nicht nur im Kontrollraum, sondern überall an Bord. Alle Phaser waren beschlagnahmt. Besatzungsmitglieder, die dienstfrei hatten, mussten in ihren Quartieren bleiben. Bolis stand neben Tuvok und Lekket stand neben Janeway. Alle ihre Bewegungen
    wurden kontrolliert, kein Flüstern überhört.
    Chakotay befand sich im Maschinenraum und hatte dort die Präsenz weiterer Edesianer gemeldet. Janeway wusste, dass er und Torres versuchten, die Reparaturen möglichst lange hinauszuzögern. Die letzten Berichte wiesen allerdings darauf hin, dass sie mit ihren Bemühungen nicht viel Erfolg hatten.
    Die Edesianer kamen gut mit fremder Technik zurecht. Sie lernten den Umgang mit den Bordsystemen der Voyager.
    Janeway und die Crew mussten damit rechnen, früher oder später entbehrlich zu werden.
    Tuvok trat aufs Kommandodeck und wandte sich an
    Janeway. »Captain, mit Ausnahme von vier Schiffen haben sich alle edesianischen Einheiten zurückgezogen. Sie befinden sich außerhalb der Ortungsreichweite unserer
    Fernbereichsensoren.«
    Janeway sah zu Lekket, dessen Blick dem Hauptschirm galt.
    Er nickte, blieb dabei in eine Aura aus Kälte und
    Distanziertheit gehüllt. »Fünf Schiffe bilden ein
    Kampfgeschwader«, sagte er. »Dies ist jetzt das
    Führungsschiff. Wenn Sie zu fliehen versuchen, erreicht das Strahlungsniveau wieder ein kritisches Maß.« Er drehte sich um und sah auf die

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