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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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müsste sich eine Strahlungs- und Plasmaspur feststellen lassen.«
    »Normalerweise ja«, erwiderte Tuvok. »Allerdings sorgten die starken gravimetrischen Störungen dafür, dass unsere Sensoren vorübergehend ausfielen. Wir wissen also nicht, wo wir nach einer eventuellen Spur suchen sollen, und hinzu kommt die immer noch eingeschränkte Leistungsfähigkeit unserer Scanner und Sensoren.«
    Janeway nickte entmutigt. »Na schön. Beenden Sie die
    Sondierungen. Zeichnen Sie die bisher ermittelten Daten auf und werten Sie sie aus. Wie zuverlässig sind die gegenwärtigen Sensoranzeigen?«
    »Nicht sehr«, sagte Kim. Er bedauerte es ganz offensichtlich, eine solche Antwort geben zu müssen. »Viele Schaltkreise sind durchgebrannt. Wir müssen die Signale und Daten durch
    Systeme umleiten, die eigentlich gar nichts mit den Sensoren zu tun haben. Deshalb kann ich die Zuverlässigkeit der derzeitigen Sensoranzeigen nicht garantieren.«
    »Was steht mit Gewissheit fest?«
    Kim schwieg, sah zu Tuvok und überließ es dem Vulkanier, diese Frage zu beantworten. »Das Gimlon-Schiff ist auf eine Weise verschwunden, die von unserer Wissenschaft derzeit nicht erklärt werden kann.«
    »Magie«, kommentierte Paris. Er bediente die Kontrollen der Navigationsstation mit einer Hand; die andere ruhte im Schoß.
    Janeway schürzte die Lippen und wandte sich an Lekket.
    »Woher sollen wir wissen, dass wir den Marodeur nicht zerstört haben?« Niemand glaubte daran, denn es gab keine Wrackteile. Aber es war trotzdem eine Möglichkeit, die in Erwägung gezogen werden musste.
    Tief in ihrem Innern begann Janeway Lekkets Furcht zu
    verstehen. Wie sollte man gegen ein derartiges Monstrum kämpfen? Wenn der Marodeur einfach verschwand, um später wieder zu erscheinen…
    Lekket blieb stumm. Er starrte unentwegt zum Hauptschirm, schien dort die ganze Zeit über nach dem Gimlon-Schiff Ausschau zu halten.
    Auch Janeway wünschte sich, den Marodeur zu sehen. Wenn sie ihn sehen konnten, war es möglich, den Sieg über ihn zu erringen.
    Lekket hatte gewusst, dass das riesige Schiff der Gimlon verschwinden würde. Ja, er hatte es gewusst, aber er war nicht bereit gewesen, Janeway darauf hinweisen.
    Warum?
    »Wir sollten besser miteinander reden.« Janeway ergriff Lekket am Ellenbogen und führte ihn zu ihrem Büro.
    Der Commodore nickte und begleitete die Kommandantin in den Bereitschaftsraum.
    Keiner von ihnen nahm Platz. Janeway blieb hinter ihrem Schreibtisch stehen und Lekket nahm davor eine defensive Haltung ein. Er ließ die Schultern hängen und sein Gesicht wirkte finster. Bartstoppeln zeigten sich an Wangen und Kinn.
    »Ich konnte es Ihnen nicht sagen«, gestand er plötzlich.
    Janeway wartete. Sie wollte ihn erst anhören, bevor sie irgendeine Entscheidung traf.
    Commodore Lekket rieb sich nachdenklich das Kinn, griff dann nach dem Sessel hinter ihm und nahm ungelenk Platz.
    »Sie sollten mit Ihren eigenen Methoden gegen die Gimlon kämpfen, mit Ihrer eigenen Taktik, so wie es geschehen ist.
    Wir haben zu viele übernommene Schiffe verloren, indem wir einfach nur die Technik konfiszierten. Wir brauchen das ganze Paket: nicht nur Ihr Schiff, sondern auch Ihre Erfahrung.«
    »Ich verstehe.« Janeway setzte sich und legte die Hände flach auf den Schreibtisch. »Erklären Sie mir jetzt, warum wir nicht wissen durften, womit wir es zu tun bekommen würden.«
    Lekket zögerte. Suchte er nach den richtigen Worten oder nach einer geeigneten Lüge?
    »Captain«, begann er, »nie zuvor in unserer Geschichte haben wir eine solche Niederlage erlitten…«
    Janeway wandte den Blick ab und richtete sich auf. Hals und Schultern schmerzten nach wie vor – das galt für fast alle Muskeln in ihrem Leib –, aber sie wollte jetzt keine Schwäche zeigen, indem sie wunde Stellen rieb.
    In der letzten Zeit hatte sie viel hinnehmen müssen. Eine rührselige Geschichte darüber, dass das Erobern immer
    schwerer wurde, hatte ihr gerade noch gefehlt. »Geht es dabei um Arroganz? Um Rache?«
    »Nein, Captain.«
    Janeway musterte den Edesianer, durchbohrte ihn mit ihrem Blick.
    »Ich versichere Ihnen, dass dies nichts mit persönlichem oder kulturellem Stolz zu tun hat«, sagte Lekket. »Ich wollte eben darauf hinweisen, dass wir nie auf diese Weise besiegt wurden, von einer derartigen Waffe, wie sie den Gimlon zur Verfügung steht…«
    »So schlecht scheint es Ihnen nicht ergangen zu sein.«
    Lekket schüttelte den Kopf. »Captain Janeway, die Schiffe, die Sie

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