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Fronttheater

Fronttheater

Titel: Fronttheater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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einen Stoß«, meinte er. Vorsichtig steckte er den Kopf aus dem leeren Rahmen, sah sich um.
    »Los!«
    Meyer drückte ihn aus dem Fenster. Garten ließ sich blitzschnell über die Seitenwand des Wagens abrollen und zu Boden fallen.
    Eine Sekunde später schlug ein Feuerstoß der Partisanen in das Blech.
    Einen Augenblick blieb Garten regungslos liegen. Er war auf die rechte Schulter gefallen. Auf den Stumpf des amputierten Armes.
    Drei, vier Meter vor ihm war ein kleines Gestrüpp. Dahinter begann schon das Unterholz.
    Wenn er das Gestrüpp erreichte … Garten winkelte das rechte Bein an. Wie eine Feder schnellte er vorwärts, durch das flackernde Licht der Flammen, rollte über die Schulter aus. Diesmal über die linke, damit er den Arm zum Abstützen nehmen konnte.
    Aus drei, vier Maschinenpistolen schossen die Partisanen nach ihm. Dicht neben seinem Kopf fuhren die Kugeln in den weichen Boden, fetzten durch die Zweige des Busches.
    Zwanzig, dreißig Sekunden lang ratterten die Waffen. Jede Sekunde eine Ewigkeit. Dann war es wieder still.
    Garten hob den Kopf und richtete sich vorsichtig auf.
    Es blieb ruhig. Sie sahen ihn nicht.
    Er schlich tiefer in den Wald hinein. Vorsichtig zuerst, bei jedem Schritt fürchtend, eine Kugel in den Rücken zu bekommen. Dann immer schneller. Und nach zehn Metern begann er zu laufen.
    Nur nicht die Richtung verlieren, dachte er verzweifelt. Nur nicht zu weit von der Straße weg. Ich muß einen kleinen Bogen laufen, dann zurück auf die Straße. Ich muß Hilfe finden, bevor sie verbrennen in dem Bus.
    Ein paar hundert Meter weiter stieß er auf die Rollbahn. Mit keuchenden Lungen zwängte er sich durch die letzten Büsche, taumelte auf die Straße. Der Lauf einer Maschinenpistole schimmerte im fahlen Mondlicht.
    Und dann eine heisere Stimme: »Nicht schießen! Das ist einer von uns!«
    Ein Dutzend Gestalten kroch aus dem Dickicht auf den anderen Straßenseite.
    »Mensch, Garten!« Obergefreiter Doelles stürzte ihm entgegen. »Wo ist die Lore?« schrie er. »Wo sind die anderen?«
    Hastig erklärte Garten die Situation.
    Von weitem sahen sie: Der Bus brannte wie eine Fackel.
    »Lore!« brüllte Doelles und rannte los.
    »Bleib hier, du Idiot!« schrie Hauptfeldwebel Müller hinter ihm her. »Die knallen dich ab.«
    Aber Doelles hörte nicht. Ohne sich umzusehen, rannte er auf das brennende Fahrzeug zu.
    »Auf die Waldränder!« schrie Müller und hob die MP. Aber kein Schuß fiel aus dem Dickicht. Die Partisanen hatten sich zurückgezogen. Sie glaubten, ihr Vernichtungswerk sei erledigt.
    Aus einem der entzweigeschlagenen Fenster hing Walter Meyers Oberkörper.
    »Walter!« schrie Garten. Er zerrte den Freund vollends heraus.
    »Bist du …?«
    Meyer schlug die Augen auf. »Schon gut«, murmelte er. »Mir muß irgendwann die Luft weggeblieben sein. Es geht schon wieder.« Und dann schrie er plötzlich »Sonja – die Mädchen!« Und sofort war er wieder auf den Beinen.
    Vom Motor her, an den Vorderrädern, züngelten die Flammen empor. Wenn sie den Benzintank erreichten, flog der schwere Kulissenwagen in die Luft.
    Doelles humpelte heran. Er warf Walter Meyer eine Decke zu. »Auf die Flammen!« brüllte er. »Los! Los!«
    Walter Meyer zögerte einen Augenblick. Es ist schwer, plötzlich ein Held zu sein. Dann dachte er an Sonja, die im Wagen verbrennen würde. Mit ein paar Sprüngen stürzte er zum Kühler des Wagens und drückte die Decke auf die Flammen. Er verbrannte sich die Hände, er hieb mit der Decke auf die züngelnden Flammen ein, und er spürte nicht, wie seine Hände zu rohem Fleisch wurden und die Haut absprang.
    »Durch die Fenster kommen wir nicht mehr rein«, schrie Doelles Fritz Garten zu. »Los, zur Tür!«
    Sie hämmerten verzweifelt an dem Schloß des Wagens herum. Durch den Sturz hatte sich die Tür verklemmt.
    »Einschlagen!« schrie Doelles. »Ein Beil her!«
    »Die Tür ist mit Blech beschlagen«, stöhnte Garten.
    Vom Kühler kam Meyer geschwankt. Seine Hände baumelten schrecklich aufgedunsen an den hängenden Armen.
    »Ich – ich kriege das Feuer nicht aus«, stammelte er. »Das Öl brennt.«
    Mit seinem Spaten hieb Doelles auf das Schloß ein. Die Verzweiflung, der Gedanke an Lore gaben ihm neue Kräfte. Er hieb um das Schloß herum die Tür in Fetzen – dann hingen sich Garten, Doelles und der herbeistürmende Hauptfeldwebel Müller an die Tür und rissen sie auf – langsam, unendlich langsam.
    Als die Tür endlich aufschwang, taumelte Doelles in

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