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Froschzauber

Froschzauber

Titel: Froschzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje-Verlag H.-J. Fischer <Stuttgart>
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sich, ging zum Fenster und sah auf das graue Wasser des Burggrabens hinab. »Wohlan –«
    Ein lautes Klopfen unterbrach ihn und beinahe sofort wurde die Tür aufgerissen. Olivia verschlug es den Atem, als sie begriff, dass es der König war, der ins Zimmer gestürmt kam.
    Artus war groß, hatte glattes, dunkles Haar und eine sorgenvolle, unglückliche Miene. Er warf ihr einen zerstreuten Blick zu und wandte sich dann gleich an Merlin.
    »Merlin!«, platzte er heraus. »Der Prinz ist verschwunden! Wir haben sein ganzes Quartier durchsucht – Sir Gareth sucht jetzt in den restlichen Teilen der Burg – aber er ist einfach verschwunden! Wir dachten, er wäre bei seiner Mutter, seine Mutter dachte, er wäre bei seiner Amme – wie es scheint, hat ihn seit heute Morgen niemand gesehen!«
    Merlin legte die Stirn in Falten. »Wer weiß davon?«
    »Ich selbst, Sir Gareth und Ihr ... Seine Mutter glaubt, er spielt mit den Jungs von Sir Gareth – und dabei muss es auch bleiben. Wenn herauskommt, dass er verschwunden ist ...«
    »... gibt es Krieg«, sagte Merlin düster. »Wir müssen es für uns behalten. Wir dürfen keinen Alarm auslösen. Nicht mal die Wachen können wir in Bereitschaft versetzen. Aber wir werden ihn finden – er muss in derBurg sein. Ich habe die Burgmauern mit einem Bann belegt. Niemand könnte diesen Zauber durchbrechen, es sei denn –«, er hielt inne und zuckte mit den Schultern, »Eure Schwester, Lady Morgana le Fay – wann wird sie erwartet?«
    Artus zog die Augenbrauen hoch. »Heute Abend, soweit ich weiß. Warum? Glaubt Ihr, wir brauchen ihre Hilfe?«
    Merlin lachte kurz auf. »Ich hoffe nicht. Besser, ich finde den Prinzen, bevor sie eintrifft, mein König. Aber wir müssen uns beeilen.«
    Artus nickte und verließ den Raum. Merlin wandte sich wieder Olivia zu. »Ich fürchte, du musst deinen Bruder allein suchen, kleine Lady. Viel Glück. Aber ich warne dich – du darfst niemandem erzählen, was du hier gehört hast. Diese Nachricht darf nicht an die falschen Ohren dringen. Also kein Wort!«
    Er warf ihr einen strengen Blick zu, dann rauschte er davon, dem König hinterher. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
    Einen Moment lang verharrte Olivia in Gedanken.
    »Adolphus?«, sagte sie schließlich. »Weißt du noch? Hat Adrian nicht irgendwas über ein Balg gesagt, das sie aus der Burg schaffen müssten?«

Vorsicht, Verschwörung!

Vorsicht, Verschwörung!
    Max schwamm schneller, als er es einem kleinen Frosch zugetraut hätte. Leider schwamm der Hecht noch schneller. Nach nur ein paar Sekunden konnte Max die Nasenspitze des Hechts fast schon an seinen Hinterbeinen spüren. Das furchterregende Maul öffnete sich weit. Gleich würde es zuschnappen ...
    Sekunden, bevor ein leckerer Hecht-Snack aus ihm wurde, entdeckte Max zu seiner Linken einen tiefen Spalt in der Mauer. Er schwenkte ab, hinein in die dunkle Enge, und strampelte wie verrückt mit den Beinen, um so tief wie möglich in den Spalt zu dringen. Sollte auch hier ein Flusskrebs wohnen, dachte Max, würde der entweder Platz machen oder Max würde ihm die Augen auskratzen.
    Kaum waren seine Hinterbeine im Spalt verschwunden, krachte der Hecht mit dem Kopf gegen dieMauer. Knirschend kratzten seine Zähne über die Ziegel – der Hecht wollte den Spalt aufbrechen. Max schluckte und presste sich so tief in den Spalt, wie er konnte. Eine Zeit lang schwamm der Hecht vor der Mauer auf und ab, witterte und wunderte sich, wohin dieses lästige kleine Wesen verschwunden war. Doch schließlich wurde ihm langweilig und er glitt auf der Suche nach leichterer Beute davon.
    Puh!
    Max sah sich um. Dieser Spalt war wirklich sehr tief. Er schien sich in der Mauer fortzusetzen. Max schwamm tiefer hinein, bis ihm ein großer eckiger Stein den Weg versperrte. Über den würde er klettern müssen. An einer Kante zog Max sich hoch und sah eine Lücke, die noch tiefer in die dicke Mauer hineinführte. Wie es aussah, würde er von hier bis in die Burg kriechen können.
    Langsam und vorsichtig arbeitete Max sich durch die Mauerspalten. Mancherorts waren die Ziegel so eng gesetzt, dass ihm beinahe die Augen aus dem Schädel sprangen, wenn er sich hindurchquetschte. Dann wieder schienen die dunklen Spalten sagenhaft tief zu sein und rochen, als würde etwas Grauenhaftes inihnen leben. In diesem Fall hüpfte Max, so schnell er konnte, weiter.
    Nach und nach gewann er an Höhe. Bald war er deutlich über dem Burggraben und hatte das Gefühl, schon seit einer

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