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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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und sei es nur, um dazuzugehören. Niemand hier trank Limo.
    Ich rümpfte die Nase. »Igitt. Ich kann nicht glauben, dass irgendwer das zum Vergnügen trinkt.«
    »Nicht zum Vergnügen«, rief Carson über die Schreie. Er schenkte mir ein schiefes Grinsen und schob seine Brille höher auf die Nase. »Nur, um betrunken zu werden.«
    »Und woran merkt man, wann man betrunken ist?«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Daran, dass es anfängt zu schmecken.«
    Es war kurz nach neun, und Carson, Daphne und ich waren auf einer der vielen Partys, die während des Winterkarnevals geschmissen wurden. Diese hier fand im Sonnwend-Café statt, einem der vielen Cafés im Bergdorf nahe dem Hotel.
    Tagsüber war das Sonnwend-Café wirklich ein Café, in dem man zu viel für Espresso, Mokka und Latte bezahlte, ganz zu schweigen von den Muffins, Rosinenbrötchen und Kuchen, die man dazu aß. Ab und zu stieg mir der Duft von Zucker und Gewürzen in die Nase, der tagsüber die Luft erfüllt hatte, doch dann wurde er schnell wieder vom Gestank von Parfüm, Bier und Rauch überdeckt.
    Heute Abend waren alle Tische an die Wände geschoben worden, um eine Tanzfläche zu schaffen. Jemand hatte ein Stroboskop aufgebaut, und die Musik schallte mit dröhnenden Bässen aus der Anlage. Daphne hatte mir erzählt, dass Samson Sorensens Dad der gesamte Powder-Resort-Komplex gehörte und dass er dem Wikinger immer erlaubte, während des Winterkarnevals eine Party im Café zu schmeißen – ohne jegliche Einmischung der Mythos-Professoren. Daher die unglaublich laute Musik und die Reihe von Bierfässern, die, durch die Panoramafenster gut sichtbar, auf dem Tresen standen. Ganz zu schweigen von den glühenden, orangefarbenen Punkten, die anzeigten, wo Schüler an Zigaretten oder sogar an stärkerem, illegalerem Zeug zogen.
    Samson selbst stand in der Mitte des Cafés, ein Bier in der Hand und den anderen Arm um die Schultern eines Mädchens von der New York Academy gelegt. Der Wikinger akzeptierte grinsend das Schulterklopfen der verschiedensten Kerle, weil er eine so tolle Party schmiss, und das Mädchen neben ihm sah mit bewunderndem Blick zu ihm auf. Kein Wunder. Mit seinem sandfarbenen Haar, den haselnussbraunen Augen und den Grübchen war Samson einer der süßesten Jungs beider Schulen.
    Es war noch nicht spät, aber mehr als nur ein paar Leute waren bereits vollkommen blau. Ein Kerl lag hinter der Reihe von Bierfässern auf dem Tresen, den Arm um eines davon gelegt, als wäre es ein Stofftier, das er sich an die Brust drückte. Aus seinem offenen Mund lief Speichel. Ich konnte es sehen, weil ich am Ende des Tresens stand, wo sein Kopf lag. Vielleicht schnarchte er auch, aber die Musik war so laut, dass ich mir in diesem Punkt nicht sicher sein konnte.
    »Komm. Lass uns tanzen«, sagte Daphne und ergriff Carsons Hand.
    Er verzog das Gesicht. »Du solltest inzwischen wissen, dass ich nicht tanze.«
    Sie schenkte ihm ein selbstbewusstes, geziertes Lächeln. »Mach dir keine Sorgen, Baby. Ich sorge dafür, dass du gut aussiehst. Das tue ich immer.«
    Lachend ließ Carson sich von Daphne auf die Tanzfläche ziehen. Eine Sekunde später bewegten sich die beiden schon zu der brüllenden Musik. Daphne tanzte um einiges geschmeidiger als Carson, der aus nichts als wedelnden Armen und zuckenden Beinen zu bestehen schien. Wenn er nicht aufpasste, würde der Musikfreak jemandem den Ellbogen ins Auge rammen.
    Dass Daphne und Carson tanzten, bedeutete natürlich, dass ich allein an der Wand stehen blieb, nur mit Sabberjunge als Gesellschaft. Ich beäugte den bewusstlosen Kerl. In diesem Moment schmatzte er, sodass der Speichel in seinem Mundwinkel Blasen bildete. Widerlich.
    Ich löste mich vom Tresen und musterte die Menge, wie ich es tat, seit wir vor einer Stunde angekommen waren. Aber ich entdeckte nur betrunkene Kerle, tanzende Mädchen und Pärchen, die sich gegenseitig die Zunge in den Hals schoben. Niemand wirkte wie ein verkleideter Schnitter, und niemand schien mich umbringen zu wollen.
    Als wir die Tür durchschritten hatten, war mir klar geworden, dass ich heute Abend nicht herausfinden würde, wer hinter mir her war. Nicht, dass ich einen echten Plan gehabt hätte, außer mich treiben zu lassen, Leute und ihre Sachen zu berühren und zu schauen, ob ich irgendwelche Killerschwingungen auffangen konnte. Aber es waren einfach zu viele Leute in diesem Café, um sie alle zu berühren. Außerdem bezweifelte ich, dass ich durch den Alkoholnebel irgendetwas

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