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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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bezweifelte, dass sogar ein Schnitter dämlich oder mutig genug war, mich mitten im Bergdorf zu töten, besonders in einem Dorf, das voller betrunkener Schüler war.
    Damit war meine Entscheidung getroffen. Ich löste mich von dem Gebäude, ging Richtung Hotel – und rannte gegen Preston.
    In der einen Sekunde war ich allein. In der nächsten stand er direkt vor mir.
    »Uff!«
    Ich rannte direkt in Preston und prallte von seiner Brust ab. Und natürlich rutschte ich dann auf einer schwarzen Eisfläche auf dem Gehweg aus. Ich wäre direkt vor ihm auf den Hintern geknallt, wenn er sich nicht vorgebeugt und mich aufgefangen hätte, indem er mich an seine Brust drückte.
    »Nette Reflexe«, sagte ich und starrte in seine blauen Augen.
    Er grinste. »Schön zu wissen, dass sich all die Trainingsstunden endlich ausgezahlt haben.«
    Wir blieben noch einen Moment so stehen, eingefroren in dieser seltsamen, vertraulichen Umarmung. Dann räusperte ich mich und wandte den Blick ab. Preston kapierte die Botschaft und stellte mich wieder auf die Beine.
    »Alles okay?«, fragte er mit besorgter Stimme.
    »Jetzt schon«, antwortete ich mit einem Lächeln.
    Preston grinste mich wieder an. »Gut. Weißt du, ich hatte gehofft, dir heute Abend hier zu begegnen, Gwen.«
    Gwen. Selbst die Art, wie er meinen Namen aussprach, war sexy, als wäre er mit seinem muskulösen Körper und dem guten Aussehen nicht schon süß genug. Okay, okay, vielleicht behauptete ein Teil meines Herzens ja trotzig, dass Prestons Stimme nicht ganz so rauchig klang wie Logans, wann immer er mich »Gypsymädchen« nannte. Aber Logan war mit einer anderen im Café, und ich stand mit Preston hier draußen. Vielleicht hatte Daphne ja recht. Vielleicht war es an der Zeit, jemanden zu finden, der mich von Logan ablenkte – und ich hatte das Gefühl, dass Preston perfekt für diese Aufgabe geeignet war.
    »Ich hatte auch gehofft, dir zu begegnen«, sagte ich.
    Wir blieben stehen und sahen einander an. Die Lichter aus dem Café und die Weihnachtsbeleuchtung betonten Prestons glatte Haut und sein perfektes Gesicht, sodass er älter, gut aussehender und ein wenig gefährlich wirkte. Er starrte mich einfach nur an, als wäre ich genauso umwerfend wie er. Das war ich natürlich nicht, aber trotzdem mochte ich die Aufmerksamkeit, auch wenn ich spürte, wie meine Wangen deswegen rot anliefen.
    Ein paar Schritte entfernt stand ein Pärchen auf, das auf einer Eisenbank neben dem Café herumgeknutscht hatte. Die Lippen der beiden verloren nicht einmal den Kontakt, als sie auf das Hotel zugingen.
    Preston deutete mit dem Kopf in Richtung der Bank. »Sollen wir?«
    Ich nickte. Wir gingen rüber und setzten uns. Preston lehnte sich zurück und streckte seinen Arm auf der Rückenlehne aus. Es war fast, als würde er ihn um meine Schultern legen. Wir hatten beide Jacken an, und er trug Handschuhe, also bestand keine Gefahr, dass ich irgendwelche Schwingungen von ihm auffing. Trotzdem gefiel es mir, ihm so nahe zu sein.
    Für einen Moment fragte ich mich, was wohl passieren würde, wenn ich mich vorlehnte und mit den Fingern über Prestons Gesicht strich. Was ich sehen und spüren würde, wenn ich meine Gypsygabe einsetzte, um Visionen von ihm zu empfangen. Jungs waren so schwer zu lesen, besonders supersüße wie Preston, und meine Magie war so gesehen mein persönlicher, eingebauter Lügendetektor. Meine Psychometrie würde mir verraten, was er wirklich von mir dachte. Ob er mich für hübsch oder witzig oder für einen totalen Freak hielt. Ob er mich wirklich mochte oder mit den Gedanken gerade woanders war oder nur deswegen hier mit mir saß, weil er hoffte, mich ins Bett zu kriegen.
    Die Versuchung war so stark, dass meine Finger schon erwartungsvoll zuckten, aber ich zwang mich dazu, sie stattdessen in den Jackentaschen zu versenken. Ich würde das nicht tun. Ich wollte meine Magie nicht auf diese Weise einsetzen. Ich würde den Leuten nicht ihre Geheimnisse entreißen, nur weil ich die Macht dazu hatte, nur weil ich wissen wollte, was in ihnen vorging. Das war eine Entscheidung, die ich vor ein paar Wochen getroffen hatte, als mir aufgegangen war, dass Logan ein Geheimnis hatte, das er vor mir versteckte – ein Geheimnis, das uns trennte.
    Außerdem wollte ich heute Abend etwas … etwas Einfaches, Unkompliziertes und ja, auch Romantisches. Ich fand, dass mit einem süßen Jungen auf einer Parkbank zu sitzen und zuzusehen, wie sich die Schneeflocken in seinem weißblonden

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