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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Professoren. Das hätte für das Monster nichts anderes bedeutet als Selbstmord. Solange ich in der Menge blieb, war ich sicher.
    Für den Moment.
    Zu meiner Überraschung bekam ich das mit dem Skifahren richtig gut hin. Ich musste nur meine psychometrische Magie einsetzen und an Daphne beim Skifahren denken, und schon konnte ich jede Piste bewältigen, selbst die unglaublich steilen, die sich wie verrückt bogen und wanden. Aber sobald meine Konzentration aus irgendwelchen Gründen nachließ, wenn ich anfing, mir Sorgen um den Fenriswolf zu machen zum Beispiel, verschwammen die Erinnerungen von Daphne – und ich konnte sie nicht mehr anzapfen.
    Das erfuhr ich auf die harte Tour – wortwörtlich. In der einen Sekunde sauste ich ganz wunderbar über den Schnee. In der nächsten hielt ich nach dem Wolf Ausschau. Und kurz darauf steckte ich bereits kopfüber in einem Schneehaufen und hatte keine Ahnung, wie ich dorthin gekommen war. Danach setzte ich erst mal eine Weile aus.
    Schließlich, so gegen fünf, erklärten wir den Spaß für beendet und fuhren den Berg hinab zum Hotel. Wir aßen zu dritt in einem der Hotelrestaurants zu Abend. Es war genauso teuer wie der ganze Rest. Wie in der Akademie war das gesamte Essen extravagant und etepetete, so à la Froschschenkel, Kaninchen oder pfannengeschwenkter Tunfisch. Igitt. Ich entschied mich für einen Filet-Mignon-Hamburger, Süßkartoffel-Pommes mit Parmesan und ein Stück Baklava mit Sauerbaumhonig unter einer Schicht gerösteter Mandelsplitter. Das Baklava war nicht so lecker wie das von Grandma Frost, aber es war schön süß, also aß ich es trotzdem.
    Nach dem Abendessen teilten wir uns auf. Carson ging auf sein Zimmer im siebten Stock, während Daphne und ich in den dreizehnten Stock zu unserem fuhren. Unser Zimmer lag auf der Seite des Hotels, die an die große Baustelle grenzte, aber die Arbeiter mussten fürs Wochenende schon Schluss gemacht haben. Auf jeden Fall hörten wir weder Sägen und Hämmer noch Bohrer, und auch während wir zu Abend gegessen hatten, war alles ruhig geblieben.
    Daphne und ich hingen eine Weile in unserem Zimmer ab, packten unsere Taschen aus und tratschten darüber, wen wir auf der Piste gesehen hatten, wer mit wem zusammen gewesen war und wie viele sich wohl jemanden von der New York Academy angeln würden. Eines der Paare, das ich nicht gesichtet hatte, war Logan und Savannah. Wahrscheinlich waren sie zu sehr damit beschäftigt gewesen, sich gegenseitig die Zungen in den Hals zu stecken, um Ski fahren zu gehen. Dieser Gedanke machte mich nicht glücklich.
    Ich ließ mich aufs Bett fallen und starrte aus dem Fenster. Da unser Zimmer im obersten Stockwerk lag, hatten wir einen tollen Blick auf die umliegenden Berge und die Täler, die zwischen den gezackten Gipfeln abfielen. Schnee, Bäume und Himmel erstreckten sich bis zum Horizont und verschwammen dort in sanften Tönen von Purpur, Grau und winterlichem Silber. Aber die wunderschöne Aussicht beruhigte mich nicht. Nicht im Moment. Meine Gedanken wanderten zurück zu dem Fenriswolf. Ich fragte mich, wo er wohl gerade war, ob er dort draußen in den Wäldern lauerte, die das Skiresort umgaben, ob er geduldig auf die nächste Chance wartete, mich anzugreifen …
    »Was ist los?«, fragte Daphne und sah mich im Spiegel an, während sie ihr goldenes Haar bürstete. »Du bist schon den ganzen Nachmittag so still.«
    »Nichts«, log ich. »Ich bin einfach nur müde. All dieses Skifahren hat mich erschöpft.«
    »Müde? Du kannst nicht müde sein! Wir müssen noch auf eine Party, schon vergessen?«
    Ich stöhnte und sank wieder aufs Bett zurück. »Das meinst du nicht ernst.«
    »Natürlich meine ich das ernst. Sicher, das Skifahren ist nett und alles, aber eigentlich sind wir wegen der Partys hier. Die sind legendär. Letztes Jahr hat jemand mit Morgan McDougall gewettet, ob sie sich traut, nackt mit ein paar Kerlen in den Innenpool des Hotels zu springen. Und natürlich hat sie es gemacht – und sie war dabei nüchtern. Es wurde wochenlang darüber geredet.«
    Ich zog eine Grimasse. »Na ja, ich bin nicht Morgan, und ich gehöre definitiv nicht zur Nackt-baden-Fraktion. Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch los will.«
    Daphne stemmte die Hände in die Hüften und stiefelte in meine Richtung. Da ich mit den Füßen auf dem Kissen lag, stand sie aus meiner Sicht auf dem Kopf. Um ihre Fingerspitzen blitzten und knisterten pinkfarbene Funken. Ich seufzte. Wann immer Daphne aufgeregt,

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