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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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kaputt, und ich bin die Piste zum Hotel nach unten gestapft, als ich irgendeine Explosion gehört habe. Ich habe aufgeschaut, und da waren Flammen überall oben auf dem Berg. Dann, ein paar Sekunden später, ging die Lawine los, und all dieser Schnee fing an, den Berg nach unten zu rutschen, direkt auf mich zu.«
    Ich schauderte und schlang die Arme um meinen Körper, als könnte das irgendwie die schrecklichen Bilder aus meinem Geist verbannen. Ich würde meine Gypsygabe nicht brauchen, um mich an die Lawine zu erinnern. Egal, wie viel Schlimmes mir noch zustoßen sollte, das Donnern des Schnees würde ich für den Rest meines Lebens nicht vergessen. Der Schatten, der alles andere auslöschte, und die kalte, grausame Macht, die versuchte, mich nach unten zu ziehen und zu begraben – für immer.
    Ich bemerkte, dass die Statue von Skadi jetzt lächelte, als könnte die Steinfigur irgendwie meine Gedanken hören. Gruselig.
    Dann kam mir ein anderer, schrecklicher Gedanke. »Wurde sonst noch jemand verletzt? Von der Lawine?«
    »Nein«, antwortete Metis. »Alle anderen Schüler waren entweder auf dem Jahrmarkt oder im Hotel. Du warst die Einzige, die zu dieser Zeit auf der Piste unterwegs war.«
    Ich seufzte erleichtert auf. Niemand sonst war verletzt worden. Gut. Das war gut.
    Metis und Nickamedes wechselten einen Blick. Der Bibliothekar zog seine schwarzen Augenbrauen hoch, wie um der Professorin wortlos eine Frage zu stellen. Metis schüttelte den Kopf ein winziges bisschen und lehnte damit ab, was auch immer er wollte.
    »Was?«, fragte ich. »Was ist los? Sie beide verschweigen mir etwas. Lehrer und Eltern haben immer diesen schuldbewussten Gesichtsausdruck, wenn sie etwas unterschlagen.«
    Metis holte tief Luft. »Du hast recht, Gwen. Ich weiß wirklich nicht, wie ich es sagen soll, aber es gibt einige … Hinweise darauf, dass diese Lawine kein Unfall war.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wovon sprechen Sie? Sicher, ich habe die Flammen gesehen und die Explosion gehört oder was auch immer es war, aber es muss doch eine Erklärung geben, oder? Der Sessellift ist in Brand geraten oder irgendwas?«
    Nickamedes sah mich an, und seine Augen waren so hart und kalt wie Eiswürfel. »Oh, es gibt eine Erklärung, Gwendolyn. Nämlich, dass jemand die Lawine ausgelöst hat – absichtlich.«

    

    Trotz all des Wahnsinns, der in den letzten Tagen passiert war, verschlugen mir Nickamedes’ Worte den Atem.
    »Sie denken, es war … es war Absicht?«, fragte ich, während sich in meiner Magengrube kalter Schrecken sammelte. »Warum?«
    Nickamedes starrte von oben auf mich herab. »Berge explodieren nicht von selbst, Gwendolyn. Nachdem wir dich sicher auf die Krankenstation gebracht hatten, sind Ajax und ich auf den Berg gestiegen. Dort haben wir Brandspuren und noch einiges mehr gefunden, was darauf hindeutet, dass jemand absichtlich auf dem Berg eine Explosion gezündet hat. Und die hat die Lawine ausgelöst.«
    Der Schnitter. Ich wusste einfach, dass es der mysteriöse Schnitter gewesen war, der versuchte, mich umzubringen. Zuerst der Geländewagen vor dem Haus meiner Grandma, dann der Pfeil in der Bibliothek und jetzt der Fenriswolf und die Lawine. Irgendwie hatte der Schnitter gesehen, dass ich den Jahrmarkt verlassen und mich auf den Weg die Piste hinunter gemacht hatte. Ich wusste nicht, ob er die Explosion und die Lawine vorher geplant hatte, aber er hatte eine Gelegenheit erkannt, mich zu töten, und er hatte sie ergriffen.
    Und fast hätte er es geschafft. Wenn ich nicht in das Wäldchen gelaufen wäre, wenn ich nur eine oder zwei Sekunden langsamer gewesen wäre, wenn ich mich nicht an den Baum gebunden hätte …
    Wenn, wenn, wenn.
    Wenn irgendetwas schiefgelaufen wäre, hätte diese Lawine mich davongerissen – für immer.
    Und noch schlimmer war, dass es den Schnitter dieses Mal kein bisschen interessiert hatte, wen er sonst noch verletzte. Wenn noch jemand bei mir auf der Piste gewesen wäre, wenn Daphne und Carson beschlossen hätten, zusammen mit Preston und mir zu Mittag zu essen … Mein Magen verkrampfte sich, und mir wurde schlecht.
    Die Tür zur Krankenstation flog auf, und Daphne stürmte in den Raum. Um sie herum wirbelten pinkfarbene Funken wie Tausende kleiner Glühwürmchen.
    »Tut mir leid, Aurora«, sagte Trainer Ajax, der den Kopf in den Raum streckte. »Ich konnte sie nicht länger aufhalten.«
    »Gwen!«, rief Daphne und rannte zu mir.
    Sie stieß Nickamedes einfach aus dem Weg, und ihre

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